Bei Differdingen vertraute Trainer Pedro Silva wie erwartet auf die gleiche Elf, die vergangene Woche The New Saints aus dem Wettbewerb gekegelt hatte. Levadias Trainer Curro Torres nahm einen doch etwas erstaunlichen Wechsel vor. Topstürmer Ernest Agyri musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für ihn stand Trainer-Sohn Carlos Torres auf dem Platz.
Differdingens Abwehr stand von Anfang an sehr hoch, das sollte sich später rächen. Die erste Gelegenheit der Partie hatte der amtierende luxemburgische Meister. Mfoumou schickte Hadji mit einem Steilpass in die Tiefe, dieser scheiterte an Levadia-Torwart Vallner. Kurz danach brannte es im Strafraum, nachdem D03-Keeper Ventura sich einen Fehlpass geleistet hatte.
Der nächste Fehler wurde jedoch bestraft. Bedouret wurde beim Aufbau gestört und verlor den Ball. Musaba wurde in Szene gesetzt und brachte das Team vom Baltikum mit einem Heber in Führung (14.). Differdingens Reaktion folgte fast auf dem Fuß. Ein langer Ball wurde von Hadji verlängert, Abreu scheiterte zunächst an Vallner, doch der Nachschuss von Hadji zapelte im Netz (16.).
Es ging Schlag auf Schlag in Oberkorn. Auch weil D03 naiv verteidigte und zu zögerlich in Pressing-Situationen agierte. In der 20. nutzte es Levadia aus, dass die Hausherren zu hoch standen. Musaba setzte seine Schnelligkeit ein und ließ Brusco stehen. Sein Schuss wurde von Ventura pariert, doch Ainsalu stand bereit, um den Nachschuss zu versenken.
Differdingen reagierte mit einem Knaller aus 25 Metern von Quintiliano (25.), Abreu wurde danach perfekt freigespielt, doch er zögerte zu lange und sein Schuss wurde abgeblockt. Levadia war auch in der Folge gefährlich. Immer wieder brachte die Elf aus Tallinn die Differdinger mit ruckartigen Angriffen aus der Fassung. Bevor die Seiten gewechselt wurden, hatte der sehr umtriebige Mfoumou noch eine weitere Chance durch einen gefährlichen Flachschuss.
Zu unpräzise
Direkt nach Wiederbeginn hatte Levadia eine weitere Kontergelegenheit duch Musaba. Ventura war jedoch auf der Hut. Differdingen versuchte nun, ein Pressing aufzuziehen, um schnell zum Ausgleich zu kommen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Differdingen verteidigte zu passiv und der Ball landete im Strafraum bei Musaba. Der Niederländer wurde von Brusco nicht konsequent angegriffen, drehte sich um die eigene Achse und erzielte mit einem Flachschuss das 3:1 (52.).
Der Schock saß tief, aber Differdingen durfte sich nicht zu viel Zeit lassen, ihn zu verdauen. Wieder war es das Duo Mfoumou-Hadji, das D03 wieder heranbrachte. Der Kameruner setzte sich auf der rechten Seite durch, seine flache Hereingabe war perfekt für Hadji, der per Abstaubertor den Anschluss erzielte (59.).
Differdingen legte sich aber kurz danach fast selbst ein Ei ins Nest. Ventura ließ einen Ball aus den Händen gleiten. Seine Vorderleute verhinderten mit vereinten Kräften den vierten Gegentreffer an diesem Abend.
D03 machte Druck, aber das Pressing funktionierte oft sehr schlecht. Für Tallinn war es oft zu einfach, sich aus der Umklammerung zu lösen und nach vorne zu spielen. Im Mittelfeld fehlte Differdingen über 90 Minuten die nötige Präzision. Auch die Einwechslung von Jakobi (für Abreu) änderte daran nichts.
Zum Schluss wurden noch Neuzugang Camara und Buch aufs Feld geschickt, um die Wende zu bringen. Diese Wechsel brachten jedoch nichts mehr und Differdingen fährt mit einem Tor Rückstand zum Auswärtspiel nach Estland.
Stimmen
Artur Abreu (D03): „Die Zusammenfassung des Spiels ist schnell gemacht. Drei individuelle Fehler haben zu drei Gegentoren geführt und offensiv waren wir nicht effizient. Auf internationaler Ebene werden diese Schwächen sofort bestraft. Noch ist aber nichts verloren. Wir haben ein Tor Rückstand und Tallinn ist nicht besser als wir.“
Geoffrey Franzoni (D03): „Die Enttäuschung ist groß. Wir haben uns selbst in Schwierigkeiten gebracht. Normalerweise stehen wir zu Hause defensiv sehr gut, heute war das überhaupt nicht der Fall. Ich denke, dass wir zu hoch standen gegen diesen Gegner, aber das ist nicht meine Entscheidung, das muss der Coach jetzt analysieren. Im Rückspiel ist trotzdem etwas möglich. Levadia ist nicht besser als wir, das haben wir vor allem in der zweiten Halbzeit gezeigt.“
Statistik
D03: Ventura – D’Anzico, Brusco, Bedouret – Franzoni (88. Camara), Pinto (82. El Idrissi), Quintiliano, Lempereur – Abreu (60. Jakobi), Hadji (88. Buch), Mfoumou
Levadia: Vallner – Tur, Iboro, Peetson, Schönning-Larsen (71. Tammik) – Torres, Ainsalu, Mavretic (44. Alexandre, 71. Tambedou) – Pedro (90.+1 Zakarliuka), Musaba, Roosnupp (90.+1 Kirss)
Schiedsrichter: Dudic – Müller, Maire
Gelbe Karten: D’Anzico, Pinto – Iboro, Zakarliuka
Torfolge: 0:1 Musaba (14.), 1:1 Hadji (16.), 1:2 Ainsalu (20.), 1:3 Musaba (52.), 2:3 Hadji (59.)
Beste Spieler: Quintiliano, Hadji, Mfoumou – Ainsalu, Vallner, Musaba
Zuschauer: 1.637 zahlende
De Maart

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