Dienstag21. Oktober 2025

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Diese Iren waren zu packen

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FUSSBALL - Die Spieler des CSG werden noch längere Zeit mit einigem Bedauern auf dieses Europa-League-Spiel zurückblicken. Mit etwas mehr Selbstvertrauen und Konzentration hätten sie die Partie zu ihren Gunsten entscheiden müssen gegen einen Gegner, der wohl eines der schwächsten europäischen Gastspiele in Luxemburg abgeliefert hat.

Jenny Zeyen, Fränz
Hoffmann (Texte),
Gerry Schmit (Fotos)

 

Das soll die Verdienste der Grevenmacher keineswegs schmälern, denn grosso modo haben sie sich gegen diese Iren über fast die gesamte Spielzeit behaupten können. Nach einem unsicheren Beginn und einigen Schnitzern in der Hintermannschaft bewährte sich bei Dundalk die Sturmspitze Kuduzovic als permanenter Unruhestifter. Nach mehreren Schüssen aus günstiger Position, die das Tor von Pleimling nur knapp verfehlten, spazierte er in der 26′ durch die Grevenmacher Abwehr, die öfters viel zu tief stand.

Die Gastgeber ihrerseits hatten in der ersten Hälfte gute Gelegenheiten nach etlichen Kontern, scheiterten aber vor allem, weil ihr Mittelfeld nicht rechtzeitig nachrücken konnte.
Als die Iren nach dem Wiederanpfiff ihre Führung durch ein weiteres Tor ausbauten (per Kopfball nach einer Ecke) und niemand noch einen müden Euro auf den CSG gesetzt hätte, stellten die Moselaner ihre moralische Stärke unter Beweis und übernahmen in kurzer Zeit durch sehenswerte Tore von Heintz, Baur und den eingewechselten Almeida die Führung. Zu diesem Zeitpunkt waren die überlegenen Iren stehend k.o.

Die Sensation war fast perfekt, sehr zum Leidwesen einer Hundertschaft irischer Supporter, die bis dahin ihre Mannschaft frenetisch angefeuert hatten. Den Sieg sollte der CSG dennoch kurz vor Spielende aus der Hand geben, durch ein Billard-Tor, als der Ball nach einem unübersichtlichen Durcheinander im Sechzehner von Benichous Knie in den eigenen Kasten absprang.

Stimmen zum Spiel

Jacques Plumer (Präsident): „ 3:3 ist eine große Enttäuschung. Wir haben unser Bestes gegeben und ein positives Resultat erreicht. Für das Rückspiel in einer Woche ist noch immer alles möglich.“Marc Thomé (Trainer): „Das 3:3 ist hochverdient. Wir waren die bessere Mannschaft und haben über 90′ den Ball sehr gut laufen lassen. Vorne hatte wir unsere Chancen.
In der Defensive standen wir allerdings nicht immer gut. So ein Tor wie beim 3:3 fällt nur alle zwei Jahre. Wir haben noch ein Spiel und auch wenn unser Gegner eine Profimannschaft ist, ist für uns noch immer alles drin. Ein Ärgernis ist jedoch, dass wir in Irland auf einem zehn Jahre alten synthetischen Spielfeld antreten müssen. Ich weiß nicht, ob es am Wetter lag oder ob Dundalk einfach nur einen schlechten Tag erwischt hatte, das Team hatte zum Schluss keine gute Kondition mehr. Jetzt müssen wir auswärts gewinnen. Die Möglichkeit, eine Runde weiterzukommen, ist gegeben. Wir haben noch eine Woche Zeit, um zu trainieren.“

Tim Heinz (Kapitän): „Dieses Spiel hätten wir auf jeden Fall gewinnen müssen. Es wäre schön gewesen, mit einem 3:2 nach Irland zu fahren. Doch dann kassieren wir so ein kurioses drittes Gegentor. Beim ersten Gegentreffer standen wir sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld zu tief. Man darf nicht vergessen, dass wir erst seit drei Wochen im Training sind. Unser Gegner ist eine Profimannschaft, auch wenn er heute nicht so gespielt hat, und steht mitten in der Saison. In der zweiten Halbzeit standen wir dann viel besser. Das 2:0 hätte uns das Genick brechen können, doch wir haben Moral bewiesen. Positiv ist, dass wir gezeigt haben, dass wir richtig Fußball spielen. Vielleicht hatten wir am Anfang etwas zu viel Respekt vor dem Gegner, doch nach zehn Minuten haben wir gesehen, dass bei diesem Spiel definitiv etwas drin ist. Für das Rückspiel ist alles möglich.“

Igor Stojadinovic: „Dafür, dass wir erst seit drei Wochen zusammen trainieren, haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir hatten unsere Chancen und haben 100 bis 200 Prozent gegeben. Wenn wir uns im Rückspiel erneut so gute Chancen herausspielen können, ist ein Weiterkommen drin.“

RÜCKSPIEL: 8. Juli