Aus der Enttäuschung über die 18:20-Niederlage gegen den HC Standard am Samstagabend macht Rafael Zmijewski kein Geheimnis. „Sie haben den Sieg mehr verdient als wir. Das tut weh“, sagte der CHEV-Interimscoach. Seine Mannschaft bleibt damit punktlos auf dem letzten Tabellenplatz der AXA League. Die Niederlage gegen die Hauptstädter war bereits die zweite gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Titelgruppe. „Wir müssen trotzdem weiter dran glauben“, sagt Zmijewski. „Unser voller Fokus liegt jetzt auf Rümelingen.“
Denn am kommenden Samstag kommt es zum Rückrundenauftakt zum Duell mit dem zweiten direkten Konkurrenten. Im Hinspiel unterlag Diekirch mit 23:26 in Rümelingen. Sollte der CHEV auch das zweite Aufeinandertreffen verlieren, würden die Ziele des Vereins endgültig in ganz weite Ferne rücken. Selbst bei einem Sieg hätte man zwar noch nicht alles in der eigenen Hand, aber die Ausgangslage wäre deutlich besser. „Wir müssen positiv bleiben“, sagt Zmijewski. „Nichts ist unmöglich. Ich bin Realist. Mannschaften wie Berchem und Düdelingen sind unerreichbar, da ist nichts zu holen. Aber bei Esch oder Käerjeng ist das an einem guten Tag vielleicht anders. Noch ist nichts entschieden, wir müssen, wie gesagt, weiter an uns glauben und uns von Spiel zu Spiel konzentrieren.“
Suche nach dem richtigen Trainerkandidaten

Nach der erfolgreichen letzten Saison hatte Diekirch für 2024/25 eigentlich den dritten Einzug in die Titelgruppe in Folge als Ziel ausgegeben. Zudem sollte der Abstand zu den „Big Five“ weiter verkürzt werden. „Wenn wir uns unseren Kader anschauen, verstehen wir jetzt selbst nicht so ganz, wie es zu diesem Fehlstart kommen konnte“, sagt Zmijewski. „Deshalb ist es auch schwer zu sagen, wo wir ansetzen müssen. Wir müssen versuchen, eine gewisse Routine reinzubringen, damit sich die Spieler finden.“ Da der Kader dünn ist und immer wieder Spieler verletzungsbedingt pausieren mussten, sei das aber nicht so einfach. „So ist das Leben, aber wir kämpfen weiter“, sagt Zmijewski. „Wir sind auf einem schlechten Fuß in die Saison gestartet und müssen gucken, uns jetzt mental wieder aufzubauen.“
Es gibt ein paar Ideen, aber es muss wirklich alles passen
Nachdem Werner Klöckner nach der Niederlage am ersten Spieltag in Rümelingen als Trainer zurückgetreten war, übernahm Zmijewski erst vor kurzem als Interim. „Es war seine Entscheidung. Wir haben lange nach einem Ersatz gesucht. Da es aber auch für uns überraschend kam, hatten wir keinen Plan B“, erklärt Zmijewski, der bereits zwischen 2021 und 2023 die Herrenmannschaft des CHEV trainierte und danach den Posten des sportlichen Leiters übernahm. „Nach seinem Rücktritt habe ich gesagt, dass ich das nicht machen möchte. Am Ende gab es keine andere Möglichkeit. Deshalb habe ich zugestimmt, die Mannschaft vorerst bis Januar zu übernehmen.“ Bis dahin wird der Verein weiter nach einem neuen Trainer suchen. „Wir wollen aber nicht irgendeinen nehmen, nur damit wir einen Trainer haben“, sagt Zmijewski. „Es gibt schon ein paar Ideen, aber es muss wirklich alles passen. Wir wollen nichts überstürzen.“
De Maart

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