Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Die Uhr für den Rekord tickt

Die Uhr für den Rekord tickt
(AFP)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

In genau einem halben Jahr, am 27. Juli 2012, findet im Londoner Olympiastadion die Eröffnungsfeier für die 30. Olympischen Sommerspiele statt.

Der Countdown läuft, die Uhr tickt, und ein Rekord steht schon fest: Die britische Hauptstadt wird als erste Stadt der Welt zum dritten
Mal Olympia ausrichten. 1908 und 1948 war die weltweite Sportbewegung bereits zu Gast an der Themse.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zwischen dem 27. April und dem 29. Oktober 1908 (!), ohne Luxemburger Beteiligung, 1948 u.a. mit zwei Josys aus dem Großherzogtum. Der eine, Kunstturner Stoffel, ist auch 1964 noch dabei und mit fünf Teilnahmen Luxemburgs Rekord-Olympionike.

Jubiläum

Der andere, Leichtathlet Barthel, wird in London Neunter im 1.500-m-Finale und steigert dieses Resultat vier Jahre später in Helsinki auf Olympia-Gold. Barthels Lauf in die Geschichtsbücher jährt sich übrigens einen Tag vor der Eröffnungsfeier 2012 zum 60. Mal.

Wird er zum Jubiläum einen Nachahmer finden? Schwer zu sagen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Vor einem möglichen Triumph steht zunächst erst mal die Qualifikation für das Highlight im Leben eines jeden Sportlers. Das London-Ticket haben bis jetzt vier Luxemburger sicher gebucht (siehe S. 33), weitere sollen folgen.
Realistisch könnten es wohl elf werden, im optimalsten Fall vielleicht sogar bis zu 15. Von elf ist man allerdings im schlechtesten Fall auch schnell unter zehn gerutscht. Das wäre nicht gut: „Wir brauchen zehn, sonst sind wir logistisch tot“, sagt COSL-Sportdirektor Heinz Thews, auch „Chef de mission“ in London.

Akkreditierungen

Staff-Akkreditierungen gibt es für kleine Teams nämlich drei, ab zehn Sportlern erhöht sich das auf fünf. Theoretisch: ein Arzt, zwei Kinés, zwei Mechaniker (Rad, Triathlon). Die – sicheren und theoretischen – Luxemburger Einsätze mit u.a. den zeit- und personalaufwändigen Straßen-Radrennen konzentrieren sich nämlich auf das erste Wochenende, samstags und sonntags.

„Wir machen derzeit alle Planungen mit fünf Akkreditierungen, und das ist schon verdammt schwer“, seufzt Thews. Der aber optimistisch ist, dass „seine“ Schützlinge diese Hürde nehmen, wie 2004 (10) und 2008 (13).
Optimistisch ist Thews, der zuletzt vergangene Woche in London weilte, auch, was die Spiele allgemein angeht: Die Sportstätten werden fertig und „völlig in Ordnung“ sein, bisher war alles „toll“ organisiert. Bedenken hat er nur, was den Verkehr und den öffentlichen Nahverkehr angeht: „Es werden sehr viele Olympia-Touristen ohne Tickets erwartet. Das könnte zu einem Problem werden, die öffentlichen Verkehrsmittel an ihre Grenzen bringen.“ Sein allgemeines Fazit lautet dennoch: „London ist bereit.“

Ob auch jeder Londoner oder Brite „Lust“ auf Olympia hat, ist wieder eine andere Frage. Die unser Gastautor Felix Lill in seinem Beitrag auf Seite 32 einleitend wie folgt beantwortet: „Ein halbes Jahr vor Olympia ist die Meinung der Briten über das Mega-Event geteilt.“