Samstag1. November 2025

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American FootballDie Stunde der Quarterbacks: Es kann nur einen geben

American Football / Die Stunde der Quarterbacks: Es kann nur einen geben
Lamar Jackson kann nicht nur werfen, sondern auch turnen Foto: AFP/Rob Carr

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Die Quarterbacks Lamar Jackson und Josh Allen haben die Saison der NFL geprägt – was für die nun beginnenden Play-offs rein gar nichts bedeutet.

Lamar Jackson oder Josh Allen. Einer der beiden, da sind sich die Experten sicher, wird diesmal zum MVP der regulären Saison der National Football League (NFL) gewählt werden. Beide sind Quarterbacks – was auch sonst? Es ist bereits zwölf Jahre her, dass der „Wertvollste Spieler“ kein Quarterback war. Mit dem Titel MVP ist das allerdings so eine Sache: Er garantiert nichts, und schon gar nicht eine Teilnahme am Super Bowl, geschweige denn den Sieg.

Keiner weiß das besser als Jackson, der wichtigste Spieler der Baltimore Ravens. Er gilt gemeinhin als bester „dual threat“-Spielmacher, kann eine Abwehr also mit Würfen oder eigenen Läufen auseinandernehmen. In dieser Saison hat er für mehr als 4.000 Yards Raumgewinn geworfen, weitere mehr als 900 Yards hat er selbst erlaufen: Das gelang vor ihm noch keinem. Nun aber beginnen die Play-offs – und dort ist die Bilanz von Jackson (28) peinlich schlecht. Der Grund? „Ich war immer zu nervös vor Play-off-Spielen.“

Jackson war bereits zweimal MVP der NFL, 2020 und 2024. In den Super Bowl hat er es beide Male nicht geschafft, beide Male gewannen die Kansas City Chiefs – und beide Male war Patrick Mahomes der MVP des Endspiels. Gut möglich, dass Jackson am 8. Februar als Sieger der Wahl zum MVP der NFL verkündet wird – und einen Tag später Mahomes und die Chiefs in New Orleans zum dritten Mal nacheinander den Super Bowl gewinnen. Und Mahomes zum vierten Mal MVP des Finales wird.

Jackson hat nur zwei Play-off-Spiele gewonnen, aber bereits vier verloren – nach Leistungen, die kaum vermuten lassen, dass so einer zum MVP gewählt wurde. Auch Allen (28) muss sich erst noch beweisen: Zum sechsten Mal in Serie hat der wurfgewaltige Rammbock die Buffalo Bills in die Play-offs geführt, diesmal überzeugender denn je, aber: Den Super Bowl haben sie noch nicht erreicht. Das Problem von Allen und den Bills: Spätestens im Halbfinale werden sie auf Mahomes und die Chiefs treffen. Wie 2021.

Die Bills, beheimatet in der American Football Conference (AFC), empfangen nun erst mal die Denver Broncos mit ihrem starken Rookie-Quarterback Bo Nix (Sonntag, 19.00 Uhr). Gegner von Jackson und den Ravens sind in der National Football Conference (NFC) die Pittsburgh Steelers (Sonntag, 2.00) und damit Quarterback Russell Wilson (36). Der hat den Super Bowl einmal gewonnen (2013) und einmal verloren (2014) – jeweils mit den Seattle Seahawks.

Alle aber wissen: Früher oder später bekommen sie es mit Patrick Mahomes und den Chiefs zu tun. Der Champion der beiden vergangenen Jahre hat als Nummer eins der AFC-Setzliste seinen Platz im Viertelfinale schon sicher – selbiges gilt für die Detroit Lions mit Amon-Ra. St Brown in der NFC. Deren Quarterback Jared Goff (30) hat immerhin schon Super-Bowl-Erfahrung: 2019 sah er mit den Los Angeles Rams gegen die New England Patriots mit einem gewissen Tom Brady allerdings kein Land (3:13).

NFL-Playoffs: Ein Überblick

Am Samstag beginnen in der National Football League (NFL) die Play-offs mit den sechs Wild-Card-Spielen. Die Detroit Lions mit Amon-Ra St. Brown (1. der Setzliste in der National Football Conference/NFC) und Titelverteidiger Kansas City Chiefs um Star-Quarterback Patrick Mahomes (1. in der American Football Conference/AFC) stehen bereits in der Divisional Round (entspricht Viertelfinale).
Wer spielt gegen wen?
AFC: Houston Texans (4. der Setzliste) – Los Angeles Chargers (5./Samstag, 22.30 Uhr), Baltimore Ravens (3.) – Pittsburgh Steelers (6./Sonntag, 2.00), Buffalo Bills (2.) – Denver Broncos (7./Sonntag, 19.00).
NFC: Philadelphia Eagles (2.) – Green Bay Packers (7./Sonntag, 22.30), Tampa Bay Buccaneers (3.) – Washington Commanders (6./Montag, 2.00), Los Angeles Rams (4.) – Minnesota Vikings (5./Dienstag, 2.00).
Wer gewinnt den Super Bowl?
Den Detroit Lions und den Kansas City Chiefs werden von den Buchmachern die besten Chancen eingeräumt. Dahinter folgen nahezu gleichauf die Buffalo Bills, die Baltimore Ravens und die Philadelphia Eagles. Größte Außenseiter sind die Houston Texans und die Pittsburgh Steelers. Die Chiefs könnten den Super Bowl als erste Mannschaft zum dritten Mal nacheinander gewinnen.
Wo findet der Super Bowl statt?
Im Superdome von New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana. Datum ist der 9. Februar. Die Riesenhalle mit bis zu 76.468 Plätzen bei Football-Spielen wird zum achten Mal Schauplatz des Endspiels sein. New Orleans hätte schon im vergangenen Jahr Gastgeber sein sollen, da kollidierte der Termin für den Super Bowl allerdings mit dem Karneval Mardi Gras.
Wer ist der nächste?
Nachdem auch noch die Las Vegas Raiders ihren Head Coach gefeuert haben, ist der Posten nun bei sechs Mannschaften unbesetzt. Auf der Suche sind zudem die Chicago Bears, die New England Patriots, die New York Jets, die Jacksonville Jaguars und die New Orleans Saints. Praktisch überall auf der Kandidatenliste steht Mike Vrabel, sechs Jahre lang Cheftrainer der Tennessee Titans (2018 bis 2024). Er ist gut bekannt mit Tom Brady aus gemeinsamen Zeiten bei den Patriots, Brady wiederum Miteigentümer der Raiders. Die Jets haben gleich 14 (!) Kandidaten auf ihrer Liste.