Sonntag19. Oktober 2025

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JPEEDie Sportschützen und die Erinnerung an den Bidoli-Coup

JPEE / Die Sportschützen und die Erinnerung an den Bidoli-Coup
Bei der FLTAS zeigten sich in den letzten Jahren die Damen als Medaillen-Garanten Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit acht Schützen reist man bei der FLTAS nach Andorra und würde am liebsten einen weiteren Coup wie den von Trapschützin Lena Bidoli vor zwei Jahren feiern können.

Es war wohl die größte Überraschung der JPEE 2023: Der Gold-Coup von Lena Bidoli, den nicht einmal der Technische Direktor der FLTAS, Mil Manderscheid, auf der Rechnung hatte. „Das hatte sich wirklich niemand erwartet, vor allem nicht gegen diese Finalgegnerin.“ Doch die Trapschützin zeigte an diesem Tag Nerven aus Stahl, schlug die große Favoritin Alessandra Perilli im Stechen und sorgte damit für erstaunte Blicke. Denn die Schützin aus San Marino gewann 2021 gleich zwei Medaillen bei den Olympischen Spielen in Tokio. Umso märchenhafter war die Story der FLTAS-Sportlerin, da sie gerade einmal zwei Jahre zuvor mit ihrem Sport angefangen hatte. Somit durfte sich der nationale Schießsportverband nach der erfolgreichen Ära von Carole Calmes, die sich 2017 in San Marino mit einem Sieg verabschiedete, und einer Goldmedaille von Sylvie Nockels 2019 in Montenegro – beide übrigens mit dem Luftgewehr – über eine weitere Gold-Dame in den eigenen Reihen freuen. Und so war es nur logisch, dass Lena Bidoli bei der Abschlussfeier auch die Fahne tragen durfte.

In diesem Jahr reist man bei der FLTAS nun mit acht Schützen nach Andorra, hat einzig keine Frau im Luftpistolen-Wettbewerb gemeldet. Eine gesunde Mischung aus hoffnungsvollen jungen Talenten und alten Hasen, die jedoch nicht unbedingt alle JPEE-Erfahrung mitbringen. Dabei dürfte man vor allem gespannt auf die beiden Nesthäkchen sein. Der 18-jährige Luca Klein wurde Anfang des Jahres in den Promotionskader des COSL aufgenommen und wurde genauso für das Europäische Olympische Jugendfestival im Juli vorselektioniert wie die erst 16-jährige Isaure Gofette. Dimitar Dinev und Marc Halloy haben derweil beide erst vor zwei Jahren angefangen, mit der Luftpistole zu schießen, haben laut Manderscheid aber durchaus das Zeug, an einem guten Tag ins Finale einzuziehen.

Trap im Fokus

Am bekanntesten dürften für den luxemburgischen Sportfan allerdings die Trapschützen sein. Denn neben Bidoli ist auch Lyndon Sosa in Andorra dabei. Der 32-Jährige triumphierte in der Vergangenheit bekanntlich schon bei einem Weltcup, verpatzte die Generalprobe jedoch vorletzte Woche beim Weltcup in Nikosia. Mit gerade einmal 102 Treffern kam er nicht über den 112. Platz unter 117 Schützen heraus. „102 werden auch bei den JPEE nicht für ein Finale reichen“, ist sich Manderscheid sicher. Besser hatte es Sosa in dieser Saison im April beim GP de France gemacht, wo er mit 116 Treffern Position elf belegte. Der dritte Trapschütze, Frank Zaccagnini, ist übrigens der älteste Athlet der 166-köpfigen luxemburgischen Delegation. Für ihn werden es die ersten Spiele sein.

Für die Kerndisziplin der JPEE sind die Kleinstaatenspiele immer wieder einer der großen Höhepunkte im Kalender, durch den man auch mehr Aufmerksamkeit erhält. Gegen einen ähnlichen Coup wie vor zwei Jahren hätte Manderscheid jedenfalls nichts einzuwenden. „Gold wäre wundervoll, doch ich erwarte, dass sie vor allem fähig sind, in ein Finale zu kommen. Ob es klappen wird, wird man sehen.“ Für den Technischen Direktor wäre es jedenfalls ein Highlight, noch einmal einen Athleten sehen zu können, der die Fahne bei der Abschlussfeier trägt. „Dann wäre uns das wieder gelungen.“ 

Sportschießen (8 Athleten)

Männer: Dimitar Dinev, Marc Halloy (beide Luftpistole), Luca Klein (Luftgewehr), Lyndon Sosa, Frank Zaccagnini (beide Trap)
Frauen: Lena Bidoli (Trap), Isaure Gofette, Julia Ordanikidze (beide Luftgewehr)
Betreuer: Jean-Marie Kayser, Mil Manderscheid, Marc Mennessier, Philippe Stiel