Die Ronde soll’s sein (IV)

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Tageblatt-Journalist Chris Schleimer will am 1. April 2017 die Flandern-Rundfahrt für Hobbyfahrer bestreiten. Über seine Vorbereitung berichtet er regelmäßig in seinem Blog.

Seit meinem letzten Blog-Eintrag ist bereits ein knapper Monat vergangen. Die Trainingsbilanz in dieser Zeit fällt eher gemischt aus. Ich habe versucht, einige Dinge, die Chantal Hoffmann mir in meinem letzten Blog geraten hat, umzusetzen. Zweistündige Trainingseinheiten auf der Rolle haben ihren Effekt auch nicht verfehlt. Jetzt gehe ich sogar bei klirrender Kälte und strömendem Regen draußen trainieren. Danke Chantal!

Das Rollentraining ist wirklich nichts für mich. Um den einen oder anderen verregneten Tag zu überbrücken, ist es ok, aber drei bis vier Einheiten à zwei Stunden ist mir dann doch zu viel des Guten. So bin ich dann Mitte Januar bei eisigen Temperaturen ein paar Mal mit dem Rad draußen gewesen. Richtig lange Ausfahrten habe ich zwar nicht unternommen, doch für zwei bis maximal drei Stunden reichte es.

Kein Alkohol

Anschließend kam eine Woche, in der ich überhaupt nichts gemacht habe. Die Tage vor der Cyclocross-Weltmeisterschaft in Beles waren von morgens bis abends komplett ausgebucht. Am Dienstag nach der WM saß ich dann nach acht Tagen Pause wieder auf dem Rad. Erstaunlich, wie lange man braucht, um in Form zu kommen, und wie schnell diese dann wieder weg ist. Jedenfalls wäre ich wohl gut beraten, mich in den knapp zwei Monaten bis zur Ronde nicht mehr acht Tage auf die faule Haut zu legen.

Da es mit dem Training nicht immer so klappt wie gewünscht, versuche ich wenigstens etwas gesunder zu leben. Weniger Fast Food in den Mittagspausen und auf das Feierabendbier wird bis zum 1. April komplett verzichtet. Dabei konnte ich feststellen, dass es eigentlich überhaupt kein Problem ist, auf Alkohol zu verzichten.

15 „Hellinge“

Übrigens wurde vor ein paar Tagen der offizielle Parcours der Flandern-Rundfahrt vorgestellt. Aus den 230 wurden nun 237 km, aber darauf kommt es auch nicht mehr an. Die ersten 98 km verlaufen relativ ruhig. Dann geht es über die „Kasseien“ der Paddestraat, bevor nach 112 km mit dem Leberg der erste der 15 „Hellingen“ ansteht.

Es sind allerdings vor allem die beiden letzten Anstiege, die es in sich haben. Zum einen der Oude Kwaremont nach 217 km, der sich über 2 km hinzieht, mit einer durchschnittlichen Steigung von vier Prozent. Und zum anderen der Paterberg nach 223 km, der zwar nur 400 m lang ist, dafür aber bis zu 20,3 Prozent Steigung aufweist. Um die Strecke im Detail zu studieren, bleibt noch ein wenig Zeit. Die Cyclosportive ist bereits komplett ausgebucht. Über 16.000 Hobby-Radfahrer aus 56 Nationen werden am 1. April auf den Straßen der Ronde unterwegs sein.

Verpflegung

Es fällt mir immer noch schwer, mir vorzustellen, über 237 km im Sattel zu sitzen. Am vergangenen Freitag bin ich 110 km in rund vier Stunden gefahren. Das ist noch nicht einmal die Hälfte der Distanz, die es am 1. April zu bewältigen gilt.

Jedoch war ich nach dieser Fahrt weitaus weniger erschöpft als sonst, denn ich habe zum ersten Mal wirklich aufgepasst, mich ausreichend zu verpflegen. „Was du am besten während des Radfahrens isst und trinkst, musst du selbst herausfinden“, hatte Chantal mir gesagt.

Ihr Tipp mit dem mit Honig gesüßten Tee war jedenfalls nicht schlecht. Ansonsten nehme ich noch kleine Käsebrötchen mit, wenn ich länger fahre. Energieriegel sind mir meist zu süß, deshalb greife ich erst zum Schluss auf sie zurück. Jetzt hoffe ich nur, dass das Wetter in den kommenden Wochen wenigstens halbwegs mitspielt, damit ein paar längere Trainingsfahrten möglich sind.

Bis zu meinem nächsten Blog-Eintrag wird es nicht lange dauern, denn die nächste Woche verspricht spannend zu werden.

Bereits erschienen

Die Ronde soll’s sein, Teil I

Die Ronde soll’s sein, Teil II

Die Ronde soll’s sein, Teil III