Zum fünfjährigen Jubiläum wurde ein Banner mit der Aufschrift „5 Joer Escher Dominanz op den Tribünen“ angefertigt. Das Lieder-Repertoire vergrößert sich kontinuierlich, immer wieder werden neue Texte zu Melodien – meist von Fangesängen aus den internationalen Fußballstadien inspiriert – einstudiert. Mit den Ultras der Jeunesse Esch hat man mittlerweile eine Fangemeinschaft gegründet, wobei es sogar ein gemeinsames Lied „Basket zu Lalleng, Fußball op der Grenz“ gibt.
Im diesjährigen Pokalfinale hatten die Fans aus der Minette-Metropole dann erneut eine Überraschung parat. Und zwar mit einer einfallsreichen Choreografie, wie man sie normalerweise nur von internationalen Sportverantstaltungen und vor allem aus den großen Fußballstadien kennt. In den einheimischen Basketballhallen haben solche optischen Highlights eher Seltenheitswert. Während der Spielerpräsentation hoben die Mighty Minetter eine acht mal drei Meter große Blockfahne mit der Aufschrift „De Minett schléit zeréck“ hoch, auf der ein Minenarbeiter zu sehen war, der sich den Weg zum Pokal freischaufelte. In seinem Förderwagen lagen die Pokalgegner der vorherigen Runden – somit fehlte nur doch der Etzella-Stein, um den begehrten Pokal in den Händen zu halten.
Jeder konnte seinen Input geben. Uns ist es wichtig, dass alles mit dem Einverständnis der Gruppe passiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Escher Fangruppe vor einem entscheidenden Spiel kreativ wurde. Vor zwei Jahren lautete das Motto „Eyes on the cup“. „Ziel war es, unsere Idee von 2023 zu toppen. Und ich glaube, das ist uns gelungen,“ meint Samuel Alves, Capo der Mighty Minetter. Dass hinter einem solchen Projekt viel Arbeit steckt, versteht sich von selbst. Die Vorbereitungen für das Endspiel begannen quasi sofort nach dem Halbfinale im Januar. Nach dem gewonnenen Semifinale ging es darum, Ideen zu sammeln und auszudiskutieren. „Eine Gruppe von vier, fünf Leuten hat sich zusammengesetzt. Daraus ist die Idee entstanden, die dann danach der gesamten Gruppe präsentiert wurde. Jeder konnte seinen Input geben. Uns ist es wichtig, dass alles mit dem Einverständnis der Gruppe passiert. Falls wir uns nicht einig sind, kommt es zur Abstimmung,“ so Samuel Alves. Doch bevor das Ausmalen der Blockfahne in Angriff genommen wurde, musste erst eine Skizze angefertigt werden und mehrere Fragen bezüglich der Planung stellten sich: Wie wird das nötige Material besorgt? Wo kann man arbeiten bzw. wo findet man ein Lokal, das groß genug ist, um die Idee umzusetzen? Demnach investierten die Fans bereits im Vorfeld viele Stunden, ehe die eigentliche Arbeit begann. „Es ist schwierig zu sagen, wie viele Stunden wir mit der Anfertigung der Blockfahne beschäftigt waren. Ich würde schätzen, dass mehr als 60 Stunden Arbeit drinstecken. Dabei waren gut 15 Helfer involviert, oftmals arbeiteten zehn Leute gleichzeitig am Projekt“, so der Escher Capo weiter.
Viele Stunden Arbeit

In dieser Saison kam es bereits zu einem ähnlichen Projekt: Nach dem Karriereende der Biever-Brüder und Alex Rodenbourg wollten die Mighty Minetter die drei Escher Urgesteine würdig verabschieden. Beim ersten Heimspiel wurde eine Blockfahne mit den drei Eschern, die sich umarmen und auf einen Basketballplatz schauen, auf der Tribüne hochgezogen. „Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was die Mighty Minetter für uns getan haben. Ich bin mir nicht sicher, ob schon einmal für einen Spieler in Luxemburg etwas Ähnliches realisiert wurde, dabei gibt es ‚größere‘ Spieler als uns hier im Land“, erklärt der ehemalige Escher Kapitän Joé Biever. Die Escher Ultras wollten ihre Wertschätzung für die gezeigten Leistungen auf dem Spielfeld zeigen. „Uns war es wichtig, die drei Spieler würdig und gemeinsam zu verabschieden, auch wenn Pit bereits ein Jahr zuvor in Rente ging. Es war eine Gelegenheit, den drei Spielern, die alles auf dem Feld gelassen haben, etwas zurückzugeben. Sie erlaubten es uns, einen Pokal und einen Meistertitel zu feiern. Deshalb lag uns dieses Projekt sehr am Herzen“, so Samuel Alves.
Es gibt keine Worte, die beschreiben können, was die Mighty Minetter für uns getan haben
Bei solchen Projekten zeigt sich einmal mehr, wie groß der Zusammenhalt innerhalb der Escher Basketballfamilie ist. Deshalb war es nicht erstaunlich, dass das Biever-Rodenbourg-Trio am Samstag in der Coque präsent war, um ihre ehemaligen Kollegen zu unterstützen. „Alex sagte zu meinem Bruder und mir, es fühle sich an, als wären wir stolze Väter. Das sind unsere Jungs, mit denen wir jahrelang auf dem Spielfeld standen. Es ist einfach enorm. Ich muss zugeben, dass es viel schwieriger ist, ein Finale von der Tribüne aus zu verfolgen, als auf dem Spielfeld“, sagte Joé Biever mit einem Schmunzeln. Mit Profi-Spieler Ben Kovac war ein weiterer Glücksbringer in der Coque. Nach seinem Spiel am Freitag mit Besançon reiste er mit drei Teamkollegen nach Luxemburg, um seinen ehemaligen Verein zu unterstützen. Bereits im Halbfinale war er präsent und brachte den Eschern Glück. Dabei freuten sich nicht nur seine ehemaligen Teamkollegen, ihn wiederzusehen, denn viele junge Fans baten um Autogramme und Selfies.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können