Die große Geheimniskrämerei

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TENNIS - Am Sonntag stehen im CNT in Esch/Lallingen die Finals des FLT-Pokals 2009/2010 auf dem Programm. Zwei Klubs, Bonneweg und Spora, sind an den Endspielen beteiligt. Beide Vereine halten sich – traditionell und situationsbedingt – bei der Mannschaftszusammensetzung bedeckt.

David Thinnes

Bonneweg heißt der Titelverteidiger bei den Herren. Vor einem Jahr setzte sich das Team aus der Hauptstadt mit einem Satz gegen Spora durch. Die Mannschaft aus dem „Bambësch“ war 2009 mit drei ATP-Spielern angetreten, Bonneweg war dennoch die Überraschung gelungen. „Das war eine hervorragende Leistung von unserer Seite. Dennoch muss man sagen, dass wir – in der gleichen Besetzung – in zehn Spielen gegen Spora wohl nur zweimal gewinnen würden“, blickt der Bonneweger Präsident Frédéric Watry zurück. Von der diesjährigen Mannschaft will er nur so viel preisgeben, „dass sich im Vergleich zum Vorjahr in puncto Aufgebot nicht viel geändert hat, was aber nicht heißt, dass wir in der gleichen Aufstellung wie 2009 spielen“. 2009 hatten Gilles Kremer, Mike Scheidweiler, Olivier Mutis und Joé Hatto Bonneweg zum Titel geführt. Bei Scheidweiler und Kremer könnte man „ziemlich sicher“ von einem Einsatz ausgehen.
Zwei ATP-Spieler sind momentan beim TC Bonneweg lizenziert: Konstantinos Economidis (Griechenland, 650) und Nicolas Devilder (Frankreich, 259). Präsident Watry gibt als Leitfaden vor: „Wir wollen einen gesunden Mix der besten einheimischen gepaart mit ausländischen Spielern.“ Für eine Überraschung hatte bei der vorherigen Ausgabe Mike Scheidweiler gesorgt, der die Nummer 184 der Welt, Yuri Schukin, bezwang. Beim Russen bleibt aber abzuwarten, ob sein Médico, der Ende 2009 abgelaufen ist, in Ordnung ist.

Mit Muller?

Spora hat also aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen und will den Titel nach 2007/08 wieder in den „Bambësch“ holen. Beim Unterfangen, den Pokaltitel nach 2008 wieder in den „Bambësch“ zu holen, kann Spora höchstwahrscheinlich auf den besten Luxemburger, Gilles Muller, zurückgreifen. Der 26-Jährige ist 2010 nach den Knieverletzungen wieder auf das Proficircuit zurückgekehrt. Nach seinem Aus beim Future in Nussloch wird Muller kommende Woche im Hauptfeld beim Challenger in Bergamo antreten. Ende 2008 war er von Schifflingen zur Spora gewechselt. Dort spielt auch sein Davis-Cup-Kollege Philippe Grandjean.
Watry glaubt, dass ein klarer Favorit nicht auszumachen ist, weder bei den Damen, noch bei den Herren: „Die Chancen stehen 50:50.“
Sein Amtskollege vom Tennis Spora, Jean-Marc Goy, freut sich „auf spannende Begegnungen gegen einen starken Gegner“. Goy gibt sich außerdem als „Fan der Formel“. Im Pokal-Wettbewerb dürfen die Vereine ihre Spieler ohne Rücksicht auf das Klassement aufstellen. Das lässt viele taktische Spielchen offen, die zu der Selektions-Strategie noch hinzukommen.
Bei den Damen ist die Situation ähnlich. Sicher ist wohl, dass Mandy Minella ihrem Klub Spora, dem Titelverteidiger, nicht zur Verfügung steht. Die Nummer eins der FLT bestreitet kommende Woche das 25.000-$-Turnier im kalifornischen Laguna Nigel (USA).
Fehlen wird Spora eine starke Jugendspielerin: Minime Christine Roller ist mit dem Verband beim Winter-Cup der U14-Mädchen in Bree (Belgien) im Einsatz. Die Chance auf einen Einsatz von Anne Kremer „ist klein“ (Watry). Die Nummer zwei der FLT spielte bekanntlich beim ITF-Turnier in Sutton (Großbritannien).
Beide Teams haben bereits das Doublé im Pokal realisiert: Bonneweg 1998/99 und 1999/2000; Spora 2001/02 und 2002/03. Es ist übrigens das erste Mal in der Geschichte des FLT-Pokals, dass im Finale bei den Damen und Herren die zwei selben Mannschaften antreten.