Freitag24. Oktober 2025

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HandballDie FLH-Damen warten weiter auf den nächsten Sieg

Handball / Die FLH-Damen warten weiter auf den nächsten Sieg
Trotz großen Kampfgeistes musste sich Luxemburg am Sonntag auch gegen Zypern geschlagen geben Foto: Facebook/Cyprus Handball Federation

Die Hoffnungen erfüllten sich am Ende nicht: Mit zwei Niederlagen gegen Belgien und Zypern beenden die FLH-Damen die erste Qualifikationsphase für die EM 2026 in Nikosia und müssen weiterhin auf den ersten Sieg seit 2019 warten.

Es sollte nicht sein: Optimistisch hatten die FLH-Damen die Reise nach Nikosia angetreten, wo die erste Qualifikationsphase für die EM 2026 in Form eines Miniturniers gespielt wurde. Vor allem gegen Zypern, das seit 2021 kein offizielles Spiel mehr bestritten hatte, rechneten sich die Spielerinnen von Trainer Michel Scheuren durchaus Chancen aus, hatten sie doch vor vier Jahren immerhin auf gerade einmal zwei Tore gegen den gleichen Konkurrenten verloren.

Doch dass die Zypriotinnen nicht zu unterschätzen waren, bewiesen sie im Eröffnungsspiel der Gruppe 3 am Freitag. Gegen Belgien, das als Gruppenfavorit in diese Qualifikationsphase gegangen war, hielt der Underdog nicht nur mit, sondern lag über weite Strecken der ersten Halbzeit sogar in Führung. Am Ende mussten sich die Gastgeberinnen in einem umkämpften Spiel auf gerade einmal drei Tore geschlagen geben. Belgien seinerseits war gewarnt und agierte am Samstag gegen die FLH-Damen von Beginn an hoch konzentriert. Schnell lagen die Spielerinnen um Sharon Dickes mit 2:8 in Rückstand. Nicht die einfachsten Voraussetzungen für die junge Mannschaft, die bei diesem Turnier gerade einmal ein Durchschnittsalter von 22,33 Jahren aufwies. „Wir mussten uns mal wieder einer Aggressivität stellen, die wir aus unserer Liga nicht gewohnt sind“, erklärte der Nationaltrainer nach der Partie. Etwas, womit man laut Scheuren, wie so oft, erst in der zweiten Halbzeit besser zurechtkam. Doch die Belgierinnen, die sich schlussendlich mit 33:23 durchsetzen konnten, brachte man nicht mehr in Gefahr. „Das Resultat fiel meiner Meinung nach einige Tore zu hoch aus. Doch ich kann damit leben, denn es ist eine junge Truppe, die bis zum Schluss das Tempo hochgehalten und gekämpft hat.“ 

Letztes Spiel für Welter 

Die Ausgangslage vor dem Abschlussspiel am Sonntag war dennoch nicht die einfachste. Denn nach dem zweiten Spiel dieses Miniturniers stand Belgien bereits als sicherer Gruppensieger fest, der damit in die nächste Runde einziehen würde. Auf dem Papier hatte das Duell zwischen Zypern und Luxemburg somit nur noch statistischen Wert, nicht jedoch für die FLH-Damen, die nach einer nun schon sechsjährigen Durststrecke endlich wieder einmal jubeln wollten. „Wir sind froh über jedes Match, das wir spielen dürfen“, meinte auch der Nationaltrainer.

Gegen einen körperlich robusten Gegner blieben die Luxemburgerinnen dran, lagen zur Pause mit 8:12 in Rückstand. Nachdem man in der zeiten Halbzeit zwischenzeitlich sogar mit 9:15 ins Hintertreffen geraten war, kämpften sich Gambini, Dickes und ihre Teamkolleginnen zurück, waren beim Stand von 17:18 ganz nah dran, die Partie zu drehen. Doch die Reaktion der Gastgeberinnen folgte prompt, die nun wieder auf 25:18 davonzogen und damit für die Vorentscheidung sorgten. Am Ende gab es eine Niederlage auf fünf Tore. „In den Köpfen muss genau dann der Schalter umgelegt werden, um das Spiel zu gewinnen. Die einen sind das gewohnt, die anderen nicht“, analysierte Michel Scheuren die entscheidende Phase und bemängelte, dass sein Team die vorhandene Überzahl nicht ausgespielt hatte. Auch wenn vom Ergebnis her das Miniturnier nicht nach Wunsch verlief, so behält der Trainer positiv zurück, dass seine Spielerinnen in den letzten Tagen zusammengewachsen sind und ihren Kampfgeist auf den Platz gebracht haben, jedoch noch einiges an Erfahrungen sammeln müssen. 

Für eine Spielerin war diese letzte Niederlage besonders schade. Tina Welter verabschiedet sich nämlich nach acht Jahren aus dem Nationalteam. „Wir haben alles gegeben, leider hat es nicht gereicht. Doch nichtsdestotrotz bin ich stolz auf das gesamte Team“, erklärte die ehemalige Profispielerin, die mit der FLH-Auswahl viele Höhen und Tiefen erlebte, jedoch die positiven Momente in Erinnerung behalten wird. 

Statistik

Luxemburg – Zypern 21:26 (8:12)
Luxemburg:
Huberty (14 Paraden), Lopa (2 P.) – Cilovic 6, Gambini 4, Welter 3, Dautaj 2, Dickes 1, Soberano 1, Thiry 1, Scheuren 1, Ciufoli 1, Hoffmann 1, Rodesch 0, Avallone 0, Skenderovic 0, Steffen 0
Zypern: Theodorou – Kostantinidou 10, Papa 8, Vrahimi 3, Iakovou 2, Pyroyiati 1, Adamidou 1, S. Andreou 1, N. Andreou 0, Antoniou 0, Katsiari 0, Mirachi 0, Taki 0, Kkaila 0, Zinonos 0, Toumpa 0
Schiedsrichter: Peretz/Schwartz (ISR)
Zeitstrafen: Luxemburg 2 – Zypern 2
Siebenmeter: Luxemburg 1/1 – Zypern 5/6
Rote Karte: Pyroyiati (56.)
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:4, 15’ 5:5, 20’ 7:8, 25’ 8:10, 30’ 8:12, 35’ 10:15, 40’ 11:16, 45’ 17:18, 50’ 17:21, 55’ 18:25

Statistik

Belgien – Luxembug 33:23 (17:10)
Belgien:
Cochici (7 Paraden), E. Antonissen (1 Tor, 5 Paraden), Muziek (1 P.) – N. Antonissen 8, Boons 4, Ghijsens 4, Lembo 3, L. Antonissen 3, Buelens 3, Schellingen 2, Xhonneux 2, Marteleur 1, Boiten 1, Geraets 1, Fohn 0, Schepkens 0
Luxemburg: Flener (6 Paraden), Huberty (1 P.) – Dautaj 6, Dickes 3, Hoffmann 3, Cilovic 3, Rodesch 2, Steffen 2, Scheuren 1, Skenderovic 1, Ciufoli 1, Welter 1, Soberano 0, Gambini 0, Thiry 0, Gran 0
Schiedsrichter: Peretz/Schwartz (ISR)
Zeitstrafen: Belgien 3 – Luxemburg 5
Siebenmeter: Belgien 3/3 – Luxemburg 3/5
Rote Karte: Schepkens (33.)
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 7:2, 15’ 11:6, 20’ 13:7, 25’ 16:9, 30’ 17:10, 35’ 19:11, 40’ 22:14, 45’ 26:16, 50’ 29:19, 55’ 32:21


Im Überblick

EM 2026, Qualifiers, Phase 1, Gruppe 3:
Zypern – Belgien 18:21
Belgien – Luxemburg 33:23
Luxemburg – Zypern 21:26

Die Tabelle: 1. Belgien 2 Spiele/4 Punkte, 2. Zypern 2/2, 3. Luxemburg 2/0