Donnerstag20. November 2025

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BasketballDie FLBB-Damen sind auf einem neuen Level angekommen

Basketball / Die FLBB-Damen sind auf einem neuen Level angekommen
Nach dem ersten Zeitfenster freuten sich die Luxemburgerinnen über zwei Siege aus drei Spielen  Foto: Editpress/Gerry Schmit

Zwei Siege aus drei Spielen: Die FLBB-Damen haben im ersten Zeitfenster der Qualifikation für die EM 2027 einen starken Eindruck hinterlassen. Vor allem in der Defensive haben sie ein neues Level erreicht. 

Zwei Siege: Es war ein historischer Kantersieg, den das FLBB-Team am Dienstagabend im Gymnase der Coque feiern konnte. Das 75:39 gegen Bosnien-Herzegowina ist ein Resultat, das man bei Qualifikationsspielen vor mehreren Jahren so noch andersherum gesehen hat. Umso bemerkenswerter sind die derzeitigen Leistungen der Luxemburgerinnen einzuschätzen. Dabei ist zu bedenken, dass auch im ersten Spiel gegen Irland, bei dem es schlussendlich einen Erfolg auf 16 Punkte gab, durchaus ein noch höherer Sieg hätte herausspringen können. Ergebnisse, die für den luxemburgischen Basketball in dieser Form neu sind, aber auf die kontinuierliche Entwicklung hinweisen, die in den letzten Jahren vollzogen wurde. Das Trainerteam um Head-Coach Patrick Unger und seine engagierten Assistentinnen Sidney Parsons und Liz Schmitz hat definitiv einen frischen Wind und neue Impulse in das Spiel der FLBB-Auswahl gebracht. Interessant ist aber auch die Tatsache, dass Meynadier, Simon und Co. von den letzten zehn EM-Qualifikationsspielen sieben gewinnen konnten. 

Defensive: Es ist zweifelsohne das Herzstück der luxemburgischen Basketball-Damen: die disziplinierte Defensive. In den drei Spielen kassierten die „Roten Löwinnen“ im Schnitt gerade einmal 56 Punkte, was bisher einer der besten Werte in dieser Qualifikations-Kampagne ist. Einzig Polen und Serbien sind in dieser Kategorie derzeit noch stärker. In allen drei Partien dominierten die FLBB-Damen dann auch den Rebound – 56:42 gegen Irland, 40:28 gegen Israel und 54:36 gegen Bosnien –, etwas, das ebenfalls vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Damals war man im luxemburgischen Lager froh, wenn diese Kategorie nicht zu hoch verloren ging. Isi Etute und Dionne Madjo gehören in diesem Zeitfenster sogar zu den besten Rebounderinnen aller involvierten Mannschaften. Die ehemalige Düdelingerin belegt mit einem Schnitt von 10,7 in diesem Ranking Platz vier, Madjo hat es mit durchschnittlich 9,3 Rebounds auf Platz sieben geschafft. Bemerkenswert auch, dass die hohe Intensität in der Defensive kaum abnahm, auch dann nicht, wenn gewechselt wurde. In diesem Bereich hat das Trainerteam bereits jetzt bisher nicht genutztes Potenzial aus dem Kader herausgeholt. 

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Die FLBB-Damen haben sieben ihrer letzten zehn Qualifikationsspiele gewonnen

Teenager-Duo: Bleibenden Eindruck hinterließen zwei der jüngsten Spielerinnen im luxemburgischen Kader, die diesem ersten Zeitfenster sicherlich ihren Stempel aufdrückten. Dionne Madjo zeigte sich mit ihren gerade einmal 18 Jahren in der Verteidigung bereits bemerkenswert abgebrüht. Ihre Präsenz unter den Brettern sorgte im Heimspiel gegen Bosnien dafür, dass die Gegnerinnen hier kaum Körbe erzielen konnten. Isi Etute ist ihrerseits gerade einmal 17 Jahre alt. Auch sie setzte im Heimspiel am Dienstag wichtige Akzente und schaffte es, mit ihrem unwiderstehlichen Zug zum Korb die Gegnerinnen oftmals ganz schön alt aussehen zu lassen. Beide haben bewiesen, warum sie für Coach Patrick Unger in der Starting Five gesetzt waren. Beide dürften sich in den kommenden Monaten, bis das zweite Zeitfenster im März beginnt, nur noch weiterentwickeln. 

Starting Five: Mit dem jugendlichen Esprit von Isi Etute und Dionne Madjo und der Erfahrung von Magaly Meynadier und Anne Simon ist die luxemburgische Startfünf derzeit stark besetzt. Simon hat im letzten Jahr in der ersten italienischen Liga ihr Level noch einmal gesteigert und überzeugt durch ihre Spielübersicht. Meynadier hat nicht zuletzt mit ihren vier Dreiern gegen Bosnien gezeigt, welchen Stellenwert sie im Team hat. Auch die routinierte Kapitänin hat in den letzten beiden Jahren in Saarlouis noch einmal eine Schippe draufgelegt. Dass sich internationale Begegnungen, wie der EuroCup, in dem beide in dieser Saison mit ihren Vereinen antreten, auszahlen, hat das Duo gezeigt. Nicht vergessen sollte man aber auch Svenia Nurenberg. Die Düdelingerin, die College-Erfahrung mitbringt, spielt vielleicht nicht so auffällig wie ihre Teamkolleginnen, leistet in der Verteidigung aber eine enorm wertvolle Arbeit.

Patrick Unger und sein Trainerteam haben bei den FLBB-Damen für frischen Wind gesorgt
Patrick Unger und sein Trainerteam haben bei den FLBB-Damen für frischen Wind gesorgt Foto: Editpress/Gerry Schmit

Rotation: Ob Sofie Fuglsang, die erstmals im Kader stand, Rückkehrerin Catherine Mreches oder Liz Irthum: Jede Spielerin, die eingewechselt wurde, fügte sich nahtlos ins Kollektiv ein. Teamchemie, Kampfgeist, Einsatz – alles Tugenden, die bereits in der Vergangenheit das luxemburgische Team ausmachten, gehören auch weiterhin zu den großen Stärken. Somit wurden auch die Ausfälle, die es auch in diesem Zeitfenster gab, einmal mehr kompensiert.

Tabellensituation: Es ist schon eine kuriose Konstellation in der Gruppe A. Würde man die Top drei nach dem bisher schwersten Gegener fragen, so gäbe es wohl komplett unterschiedliche Antworten zu hören. Für die Luxemburgerinnen war die härteste Partie sicherlich die gegen Israel, die ihrerseits die gegen Irland hervorheben dürften, die immerhin in die Verlängerung ging. Die Irinnen taten sich gegen die FLBB-Damen am schwersten. Mit den zwei Siegen und dem zweiten Tabellenplatz haben sich Meynadier und Co. jedenfalls in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht. Eins steht fest, das erste Spiel im März zu Hause gegen Irland dürfte für den Ausgang in der Gruppe A mitentscheidend sein. Mit einem Sieg wäre die Qualifikation für die zweite Runde für Luxemburg auf jeden Fall sehr nah.