Das historische Triple lockt, und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fordert die Champions-League-Sieger von Bayern München auf: „Macht euch unsterblich!“ Eine Woche nach dem Triumph im Londoner Original ist das DFB-Pokal-Endspiel im „deutschen Wembley“ gegen den krassen Außenseiter VfB Stuttgart für den Rekordsieger „viel, viel mehr als ein Pokalfinale“, wie Sportvorstand Matthias Sammer verdeutlichte. Die Mannschaft um Kapitän Philipp Lahm könne am Samstag (01.06.13) (20.00 Uhr/ARD) im Berliner Olympiastadion „an die Spitze treten“ – und sich über Legenden wie Franz Beckenbauer erheben.
Kein Wunder, dass der VfB sich da in Sarkasmus flüchtet: „Wir haben überlegt, ob wir überhaupt antreten sollen“, sagte VfB-Coach Bruno Labbadia. Meisterschaft, Königsklasse und Pokal – dieser Dreifach-Triumph ist noch keiner deutschen Mannschaft geglückt. Mit dem 2:1 im Endspiel der Champions League gegen Borussia Dortmund in London hat sich die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes laut Rummenigge schon „in die Geschichtsbücher eingetragen“. Nun könne sie sich vor 74.244 Zuschauern mit dem 16. Cup-Sieg „unsterblich machen“ und Heynckes in dessen letztem Spiel den perfekten Abschied bescheren.
Nur ein VfB-Erfolg
Historisch ist auch das Datum, an dem die Bayern das einzige ihrer neun Pokal-Duelle mit dem VfB verloren: Am 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, unterlagen sie den Schwaben 0:3. Sonst gab es nur Siege, darunter im Finale 1986 (5:2). In dieser Spielzeit beherrschten die Bayern ihren Endspielgegner beim 6:1 und 2:0 fast nach Belieben. Doch das und der aktuelle emotionale Höhenflug dürften nicht dazu führen, „eine historische Chance zu verpassen“, meinte Sammer. Rummenigge warnte davor, „dass man glaubt, jetzt komme der vermeintlich leichte Part und man könne den VfB locker schlagen“.
Doch nicht zuletzt Rummenigge hat den Ehrgeiz des Underdogs geweckt, auch wenn dieser das nicht zugeben will. Die Aussage des Bayern-Bosses in London, der FC Bayern habe auch noch „mit 1,8 Promille“ eine Chance, fand Sportvorstand Fredi Bobic „respektlos“. Der Tabellen-Zwölfte, der in einer missratenen Saison 48 Punkte weniger sammelte als der FCB, hat gehörigen Respekt. Labbadia nannte die Münchner „gnadenlos“ und meinte, der „kleine Fahrzeughersteller vom Neckar könne sich „nicht mit Mercedes-Benz vergleichen“. Es solle aber bitteschön keiner auf die Idee kommen, dass sich der dreimalige Pokalsieger vor dem „FC Übermacht“ in die Hosen mache, betonte Bobic.
De Maart
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