Es war eine große Überraschung, auch für die Spielerinnen des T71 Düdelingen: Der luxemburgische Meister im Damen-Basketball wird bei seiner Premiere im EuroCup direkt in der Gruppenphase antreten dürfen. Sechs Begegnungen sind dem Team aus der „Forge du Sud“ im Herbst auf internationalem Parkett also sicher, wohin die Reise schlussendlich gehen wird, erfahren die Spielerinnen am Freitag, wenn ab 11 Uhr die Auslosung in München über die Bühne gehen wird.
„Etwas nervös bin ich schon, ich weiß ja gar nicht, wie so eine Auslosung überhaupt abläuft“, erklärte Catherine Mreches am Donnerstag mit einem Lachen. Die Kapitänin des T71 wird bei der Auslosung in der bayrischen Hauptstadt dabei sein und ihren Klub vertreten, eine ungewohnte Rolle für die 22-jährige Nationalspielerin. Dass ihr Team nicht durch die Qualifikation muss, sondern direkt in der Gruppenphase dabei sein darf, das kann die Spielmacherin noch immer nicht wirklich glauben: „Ich bin eher davon ausgegangen, dass wir die Qualifikation spielen werden, da wir bisher ja noch nicht im EuroCup gespielt haben. Im Endeffekt hatte ich eigentlich nicht gedacht, dass ich auf Klubebene je einmal auf diesem Level spielen darf.“ Catherine Mreches ist dankbar, dass sie und ihre Teamkolleginnen diese Chance nun erhalten: „Das Ganze ist mit sehr viel Aufwand für den Klub verbunden. Wir sind wirklich extrem dankbar, dass sich der Verein dafür entschieden hat, das würde nicht jeder Klub für sein Damenteam tun. Das ist eine Anerkennung für unsere Resultate der letzten Zeit.“ In Düdelingen hieß es wohl auch: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Immerhin dominierten die Damen des T71 die vergangene Saison, kassierten in der Meisterschaft nur eine einzige Niederlage. Zudem stehen nicht weniger als fünf Nationalspielerinnen im Kader des Teams aus der „Forge du Sud“.
„Ein Statement für den Damen-Basketball“
Im EuroCup wartet nun ein ganz anderes Level auf Mreches und Co. In Lostopf eins befinden sich am Freitag etwa Teams wie der französische Vizemeister Lyon, der Schweizer Meister Fribourg und das italienische Topteam Venedig, seines Zeichens EuroCup-Finalist 2022. Einen Wunschgegner hat Mreches dann auch, den französischen Spitzenklub LDLC Asvel Feminin aus Lyon: „Das ist wirklich mein europäischer Lieblingsklub und hier spielt auch die Spielerin, die ich mir eigentlich in Europa am liebsten anschaue, die Belgierin Julie Allemand. Es ist ein Team, das, wenn ich mich nicht irre, mit drei WNBA-Spielerinnen antritt, das wäre schon enorm“, erzählt die T71-Kapitänin, die sich bewusst ist, dass sich in den Lostöpfen einige sehr starke Mannschaften befinden und für den T71 alles andere als eine leichte Aufgabe wären. „Natürlich wäre es interessant gegen ein solches Team spielen zu dürfen, aber auch gegen eine Mannschaft aus Deutschland oder Belgien, die vielleicht etwas näher an unserem Niveau sind und wo auch die Zuschauer leichter zum Auswärtsspiel mitkommen könnten.“ Eine Wunschgruppe hat die 22-Jährige dann auch nicht: „Wir nehmen es wie es kommt, doch eine Reise nach Spanien im Herbst wäre auch nicht schlecht“, ergänzt sie mit einem Schmunzeln.
Neben dem T71 wird auch der Gréngewald Hostert morgen in einem der Lostöpfe sein. Anders als der luxemburgische Meister muss Hostert jedoch, wie bereits in den vergangenen beiden Jahren, in der Qualifikation antreten. Für das Team um Lisy Hetting, das als gesetztes Team eingestuft wurde, wird es entweder nach Belgien, Portugal oder Kroatien gehen. Dass ohne den Meister von 2019, der ebenfalls einen starken Fokus auf den Damen-Basketball legt und 2020 sein Debüt im Eurocup feierte, der aktuelle internationale Weg für die T71-Damen vielleicht gar nicht möglich gewesen wäre, dessen ist sich auch Catherine Mreches bewusst: „Der Gréngewald hat den Weg geebnet und Werbung für den EuroCup in Luxemburg gemacht. Dass jetzt zwei luxemburgische Mannschaften hier antreten, ist ein Statement für den Damen-Basketball, und ich hoffe, dass dies auch noch weitere Mannschaften anziehen wird.“ Sollte der Gréngewald die Qualifikation überstehen, und ebenfalls in die Gruppenphase einziehen, werden die beiden luxemburgischen Klubs aber nicht aufeinandertreffen, da auch die Sieger der Qualifikation, wie der T71, am Freitag in München in Lostopf vier liegen werden. Doch eine ereignisreicher Herbst wartet jedenfalls auf den luxemburgischen Damen-Basketball.
Die Lostöpfe
EuroCup, Conference 2, Gruppenphase:
Lostopf 1: Verlierer der Euro-League-Qualifikation, Conference 2 (Villeneuve/F – Girona/ESP), LDLC Asvel Feminin (F), Umana Reyer Venezia (I), Flammes Carolo Basket (F), Mithra Castors Braine (B), BCF Elfic Fribourg (CH)
Lostopf 2: La Roche Vendée BC (F), KP Brno (CZ), Cadi La Seu (ESP), Basket Namur Capitale (B), Zabiny Brno (CZ), Rutronik Stars Keltern (D)
Lostopf 3: Movistar Estudiantes (ESP), London Lions (GB), UFAB 49 (F), Casademont Zaragoza (ESP), IDK Euskotren (ESP), SL Benfica (P)
Lostopf 4: T71 Düdelingen, ZKK Ragusa (CRO), Sämtliche Gewinner der EuroCup-Qualifikaiton, Conference 2, Paarungen 6, 7, 8 und 9
EuroCup, Conference 2, Qualifikation:
Gesetzt: Basket Lattes Montpellier (F), Lointek Gernika Bizkaia (ESP), Banco di Sardegna Sassari (I) Gréngewald Hostert
Nicht gesetzt: Phantoms Basket Boom (B), House of Talents Spurs (B), Sportiva Azoris Hotels (P), ZKK Plamen Pozega (CRO)
De Maart
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