Sonntag19. Oktober 2025

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JPEEDer Titelverteidiger scheitert: Enttäuschung bei den Rugby-Herren

JPEE / Der Titelverteidiger scheitert: Enttäuschung bei den Rugby-Herren
Enttäuschte Gesichter gab es am Freitag bei den Rugby-Herren Foto: Mélanie Maps

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Als Titelverteidiger waren sie gekommen und wollten auch beim zweiten Rugby-Auftritt bei den JPEE Gold mit nach Hause bringen. Doch anstatt grenzenloser Jubel wie in Malta gab es am Freitag nur enttäuschte Gesichter, denn am Ende sprang nicht einmal Bronze heraus. 

Bereits die Niederlage im Gruppenspiel gegen Monaco am Mittwoch war für die FLR-Herren ein erster kleiner Warnschuss. Denn so reibungslos wie in Malta, als man ungeschlagen blieb, würde der Weg zu Gold dieses Mal nicht verlaufen. So schlossen die Luxemburger ihre Gruppe als Tabellenzweiter ab und trafen im Halbfinale auf Gastgeber Andorra, der von seinem Publikum frenetisch angefeuert wurde. Nach einer verpatzten ersten Hälfte kämpften sich die Luxemburger zurück, doch am Ende reichte es nicht mehr, das Spiel noch zu drehen und man musste sich mit 21:28 geschlagen geben. Die Goldmedaille war futsch, doch noch bestand die Hoffnung auf Bronze. Gegen Malta ging das Team um Liam Carrolll und Christian Olsen dann auch in Führung, vergab dieses Mal aber nach dem Seitenwechsel die Medaille. „Die Enttäuschung ist natürlich riesig“, erklärte Coach Alexandre Benedetti nach der Partie. „Der vierte Platz ist so etwas wie der erste Verlierer und das, was wir hier gezeigt haben, entspricht auch eigentlich nicht unserem Leistungsvermögen. Das lässt uns nun ein wenig von unserem Podest absteigen.“

Schwierige Favoritenrolle

Die Aufholjagd der „Roten Löwen“ kam im Halbfinale gegen Andorra zu spät
Die Aufholjagd der „Roten Löwen“ kam im Halbfinale gegen Andorra zu spät Foto: Mélanie Maps

Dass die Rolle des Favoriten etwas ist, was das Team so noch nicht kennt, das hat Benedetti bereits vor den JPEE erklärt. „Wir wussten, dass es schwierig werden würde, uns selbst zu übertreffen. Das ist nie leicht. Dieser Status der Nummer eins, das ändert natürlich vieles. Vielleicht spielte auch ein wenig die Angst mit, es schlecht zu machen.“ Das Spiel gegen die Gastgeber, das sich später im Endspiel Monaco deutlich geschlagen geben musste, war für Benedetti auf jeden Fall zu holen. „Nach der ersten kleinen Enttäuschung gegen Monaco haben wir versucht, uns zu sammeln. Das Spiel gegen Andorra, da hat uns, glaube ich, die Disziplin gefehlt, auch wenn, kalt betrachtet, ich nicht unbedingt alle Schiedsrichterentscheidungen verstehe. Ich finde, dass die Abwehr für ihre Arbeit und ihren Einsatz nicht belohnt wurde, nicht nur in diesem Spiel. Und dann werfen wir immer und immer wieder den Ball weg …“ Am meisten ärgert den Trainer, der auch der technische Direktor des Verbandes ist, aber, dass man in Andorra nicht wirklich das ganze Potenzial zeigen konnte, das im Team steckt. „Ich weiß das, ich hoffe, die Spieler wissen das auch, der Staff weiß es, es ist natürlich blöd, dass das niemand hier sehen konnte.“

Der vierte Platz ist so etwas wie der erste Verlierer und das, was wir hier gezeigt haben, entspricht auch eigentlich nicht unserem Leistungsvermögen

Alexandre Benedetti

Frust war also das, was am Freitagabend bei der luxemburgischen Rugby-Delegation herrschte. Vor allem, da bereits fast direkt im Anschluss an Andorra ein weiteres wichtiges Turnier im 7er-Rugby in Kroatien ansteht. „Und das hier ist leider die schlechteste Situation, um sich auf einen Wettkampf vorzubereiten.“ Zumal man auch noch einige Verletzungen zu beklagen hat. 

Für die Rugby-Herren waren die JPEE rein sportlich gesehen also genau das Gegenteil von 2023, als sie mit ihrem Gold für eines der großen luxemburgischen Highlights in Malta sorgten.