Freitag31. Oktober 2025

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BasketballDer Racing Luxemburg meldet sich mit einem Ausrufezeichen zurück

Basketball / Der Racing Luxemburg meldet sich mit einem Ausrufezeichen zurück
Nach drei Jahren im Unterhaus können sich Max Hilger und der Racing über die Rückkehr in die höchste Liga freuen Foto: Editpress/Fernand Konnen

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19 Siege, noch immer ungeschlagen: Der Racing spielt in der Nationale 2 derzeit die perfekte Saison und hat damit schon im Februar den Aufstieg in der Tasche. Es ist die logische Konsequenz für Kapitän Max Hilger, der dem Klub auch nach dem Abstieg vor drei Jahren treu blieb und den Wiederaufbau im Unterhaus miterlebt hat. 

Sie sind zurück, und das auf beeindruckende Weise: Drei Jahre nach dem Abstieg in die Nationale 2 konnte man beim Racing Luxemburg schon am Sonntagabend die Sektflaschen öffnen, auch wenn man eigentlich erst am kommenden Wochenende damit geliebäugelt hatte. Da aber Hostert am Sonntag überraschend gegen den BC Mess verlor, war der Aufstieg bereits früher als gedacht, sieben Spieltage (!) vor dem Ende der Saison in der Aufstiegsgruppe, perfekt. 

Es ist die logische Konsequenz einer bisher perfekten Saison, denn der Hauptstadtklub dominiert die Nationale 2 derzeit, wie es zuvor eigentlich nur der Basket Esch in der Saison 2013/14 getan hat, der bei einem anderen Modus insgesamt 30 von 32 Spielen gewinnen konnte. Bisher ist das Team um Kapitän Max Hilger in dieser Spielzeit im Unterhaus jedenfalls noch immer ungeschlagen, konnte all seine 19 Meisterschaftspartien für sich entscheiden. Ein Durchmarsch, wie man ihn sich vor der Saison 2024/25 überhaupt nicht erwartet hatte, wie der Spielführer am Montag erklärt. „Wir wussten schon, dass wir in dieser Saison nicht so schlecht aufgestellt sind. Wir hatten eine starke Pre-Season, in der wir gegen Teams aus der Nationale 1 gewinnen oder mithalten konnten, doch mit einem solchen Durchmarsch hatte niemand gerechnet.“ Drei Jahre nach dem Abstieg aus der höchsten Liga und dem Wiederaufbau eine Etage tiefer lautete das eindeutige Saisonziel aber von Anfang an Aufstieg, wie der Kapitän, der am Wochenende auch noch seinen 30. Geburtstag feierte und damit doppelten Grund zum Feiern hatte, bestätigt.

Schwieriger auszurechnen

Es waren nicht die einfachsten Jahre, die der Hauptstadtklub in der Nationale 2 erlebte. „Wenn man absteigt, denkt man immer, dass ein direkter Wiederaufstieg nur reine Formsache sei, doch wir haben gemerkt, dass dies absolut nicht der Fall ist“, meint auch Max Hilger. Beim Racing musste man erst einmal damit klarkommen, dass zuvor viele routinierte Leistungsträger wie Sam Ney, Mathieu Gillardin oder Xavier Engel aus der ersten Mannschaft zurückgetreten sind. Umso wichtiger war es, dass mit Hilger und Louis Soragna zwei wichtige Akteure dem Klub aber treu geblieben sind. Um sie herum wurde so nach und nach ein neuer Kader aufgebaut. Junge Spieler wie etwa Jeff Keller bekamen immer mehr Verantwortung. In dieser Saison kamen dann noch Transfers wie der des Moselaners Johann Bouttet oder von Steve Lanners, der im Laufe der Saison vom T71 hinzustieß, dazu. Der Kader ist inzwischen tiefer, die Altersstruktur, ein passender Mix aus Jugend und Erfahrung, stimmt. „Wir sind in dieser Saison einfach schwieriger auszurechnen. Es ist nicht so, dass beide Amis 20 oder 25 Punkte werfen und Louis und ich dann noch einmal zehn und das war es dann. Wir sind viel breiter aufgestellt“, sagt auch Max Hilger, der betont, dass sich jeder Neuzugang auf Anhieb im Kader wohlfühlt.

Er hält die Motivation zu jedem Zeitpunkt hoch. Auch jetzt meinte er, dass wir zwar aufgestiegen seien, doch wir den Biss beibehalten müssen, denn wir wollen weiterhin ungeschlagen bleiben

Max Hilger , über Trainer Adam Radomirovic

Aber auch Trainer Adam Radomirovic, der im zweiten Nationale-2-Jahr das Zepter vom immer wieder zurückkehrenden Interimscoach Pit Rodenbourg übernommen hatte, hat neue Energie in das Team gebracht, wie der 30-jährige Kapitän findet: „Er hält die Motivation zu jedem Zeitpunkt hoch. Auch jetzt meinte er, dass wir zwar aufgestiegen seien, doch wir den Biss beibehalten müssen, denn wir wollen weiterhin ungeschlagen bleiben. Er versteht die Spieler als ehemaliger Profi, der auf einem hohen Level gespielt hat, einfach sehr gut, es ist angenehm, mit ihm zu arbeiten.“

Die perfekte Stimmung

Das Puzzle perfekt machen dann noch die Profispieler, allen voran der in Luxemburg bestens bekannte Antunio Bivins. „Wenn ich gegen ihn gespielt habe, dachte ich immer: ‚Oh nein, der macht dich wieder 40 Minuten lang total verrückt’“, sagt Hilger mit einem großen Lachen. „Ich habe ihn lieber in meinem Team als auf der anderen Seite.“ Doch nicht nur auf dem Feld profitiert man beim Racing von der Professionalität seines US-Amerikaners, abseits des Parketts ist Bivins schon längst als positive Stimmungskanone bekannt. Auch beim Hauptstadtklub ist dies nicht anders, wie Max Hilger bestätigt. 

Es ist auch die gute Stimmung innerhalb des Vereins, die den Klub seit Jahren ausmacht. Dies zeigt sich alleine daran, dass ein großer Teil der ehemaligen Spieler weiter im Verein engagiert sind, noch immer für das B-Team auflaufen, das in der Nationale 3 spielt. „Das zeichnet den Racing aus, wenn man einmal da war, kommt man irgendwie immer wieder zurück“, erzählt der routinierte Hilger. „Dann spielt man in der B-Mannschaft, ist im Vorstand, coacht oder hilft in der ‚Buvette’ oder beim Streetball. Es ist eine große Familie und auch die Jungs, die hinzukommen, sind davon begeistert.“ 

So kam es für den 30-Jährigen auch nie in Frage, zu einem anderen Klub zu wechseln. „Als wir abgestiegen sind, war für mich klar, dass ich egal wie bleiben möchte, damit wir eine gewisse Kontinuität beibehalten. Der Aufsteig war damals schon das gemeinsame Ziel.“ Auch wenn Hilger betont, dass er nicht mehr ewig spielen wird, wird er sich die nächste Saison in der Enovos League aber keinesfalls entgehen lassen. 

Das zeichnet den Racing aus, wenn man einmal da war, kommt man irgendwie immer wieder zurück

Max Hilger, über die gute Stimmung beim Racing

Ein Verein mit großer Tradition ist also zurück, dass die Aufgabe in der nächsten Saison jedoch nicht die einfachste Herausforderung werden dürfte, dessen ist man sich beim Racing bewusst. Denn wie Max Hilger zugibt, war das Niveau in dieser Saison in der Nationale 2 ein gutes Stück schwächer und die Umstellung auf die höchste Liga in den letzten Jahren für keinen Verein einfach. Dennoch will man sich in der Hauptstadt wieder längerfristig im Oberhaus etablieren.