Freitag26. Dezember 2025

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FLBB-DamenDer EM-Traum kommt näher: Luxemburg mit viel Herz und Kampfgeist zum vierten Sieg

FLBB-Damen / Der EM-Traum kommt näher: Luxemburg mit viel Herz und Kampfgeist zum vierten Sieg
Anne Simon konnte ihre starke Form aus der italienischen Liga mit in die EM-Qualifikation nehmen Foto: FIBA

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Mit einem beeindruckenden 78:37-Sieg am frühen Donnerstagabend in Bosnien-Herzegowina feiern die FLBB-Damen ihren vierten Sieg in der laufenden Qualifikation für die EM im kommenden Juni. Damit kommt das Team von Trainer Mariusz Dziurdzia dem EM-Traum einen großen Schritt näher.

Die Voraussetzungen vor dem Spiel gegen Bosnien-Herzegowina waren bekanntlich nicht die besten. Mit Ehis Etute, die dieses Mal nicht von ihrem College-Team freigestellt wurde, fehlte immerhin die luxemburgische Leistungsträgerin dieser EM-Qualfifikation. Dass die FLBB-Damen jedoch Ausfälle durch ihren Einsatzwillen kompensieren können, das haben sie in den letzten Jahren schon häufiger bewiesen. Und so kamen die Tugenden, die Magaly Meynadier und Co. bereits in den letzten Begegnungen auszeichneten, auch in Sarajevo zum Vorschein.

Denn Einstellung und Kampfgeist stimmten von der ersten Sekunde an. Mit einer aggressiven Mann-Verteidigung über das komplette Spielfeld, bei der alle Spielerinnen an einem Strang zogen, erwischten die Luxemburgerinnen ihren Gegner direkt kalt. Auch wenn in der Offensive nicht alles gelang – im ersten Viertel landeten nur 30 Prozent der Versuche aus dem Feld im Korb –, so kompensierten die FLBB-Damen das fehlende Trefferglück durch ihre starke Defensivarbeit. Vieles spielte sich in den ersten Minuten an der Freiwurfline ab, an der Luxemburg sieben von neun Versuchen verwandelte, die Bosnierinnen gerade mal vier von zehn. So gingen die FLBB-Damen vorerst mit sieben Punkten in Führung (4:11, 4’).

Ausgelassene Stimmung nach dem Spiel bei den Luxemburger Basketballspielerinnen
Ausgelassene Stimmung nach dem Spiel bei den Luxemburger Basketballspielerinnen Foto: Pierrot Feltgen

Coach Mariusz Dziurdzia, der sich neben den gesetzten Anne Simon, Magaly Meynadier und Amanda Cahill für Svenia Nürenberg und Laurie Irthum in der Startfünf entschieden hatte – rotierte geschickt, gönnte seinen Leistungsträgerinnen, die sich wie alle anderen in jeden Ball warfen, in den passenden Momenten eine Verschnaufpause. Als zum Schluss des ersten Viertels dann der erste Distanzwurf von Simon saß, vergrößerte sich der Vorsprung erstmals auf zehn Punkte (7:17), ehe die junge Hämäläinen mit einem Buzzer-Beater pünktlich zur ersten kleinen Pause von der Dreierlinie auf 13 Zähler erhöhte. In den ersten zehn Minuten hatte Luxemburg seinen Konkurrenten auf acht Punkte gehalten, eine starke Leistung.

Disziplinierte Leistung

Im zweiten Durchgang zog auch der Gegner die Herangehensweise in der Defensive an. In der Offensive fehlte Luxemburg, vor allem aus der Distanz, weiterhin das nötige Quäntchen Glück. Doch der offensive Rebound funktionierte weiter einwandfrei und Cahill konnte nun mehrmals die zweite oder dritte Chance nutzen (11:27, 13’). In der Defensive agierte man weiterhin hochkonzentriert, unterstützte sich unter den Brettern gegenseitig. So pendelte sich die Führung langsam, aber sicher bei 16 Punkten ein.

Welche Qualitäten der luxemburgische Kader inzwischen besitzt, zeigten die FLBB-Spielerinnen dann direkt nach der Pause. Das Duo Simon/Cahill harmonierte hervorragend, beide suchten immer wieder den entscheidenden Pass und punkteten. Als dann auch Magaly Meynadier endlich von der Dreier-Linie traf, wuchs die Führung der Luxemburgerinnen rasant bis auf zwischenzeitlich 27 Zähler an (21:48, 25’). Der vierte Sieg in dieser jetzt schon historischen EM-Qualifikation wurde plötzlich immer realistischer. Und das Team von Trainer Mariusz Dziurdzia agierte diszipliniert weiter, ließ zu keiner Sekunde nach. Mit einem Vorsprung von 30 (!) Punkten ging es in das letzte Viertel. Ein Zwischenstand, wie es wohl kaum jemand vor der Partie erwartete hatte.

Die Bosnierinnen hatten nun nicht mehr viel entgegenzusetzen und Luxemburg spielte konzentriert weiter. Am Ende stand damit der vierte Sieg im fünften Spiel dieser Qualifikation zu Buche. Beste Scorerinnen bei den FLBB-Damen waren Anne Simon (25 Punkte) und Amanda Cahill (19 Punkte). 

Direkt nach der Partie steht fest, dass die FLBB-Damen vor dem entscheidenden Showdown am Sonntag in Montenegro die Tabellenführung behalten werden. Deutlicher wird die Situation am späten Donnerstagabend, wenn das Ergebnis der zweiten Begegnung der Gruppe H bekannt ist. Denn sollte die Schweiz gegen Montenegro verlieren, dann hätte Luxemburg den zweiten Tabellenplatz auf jeden Fall sicher. Zur Erinnerung: Neben den acht Gruppensiegern qualifizieren sich auch noch die vier besten Gruppenzweiten für die EM-Endrunde und da könnten die vier Siege, die Luxemburg nun hat, vielleicht sogar reichen.