Donnerstag30. Oktober 2025

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„Selbstaufgabe der WADA“Der Ausgang im Fall Sinner wird von vielen Seiten kritisiert

„Selbstaufgabe der WADA“ / Der Ausgang im Fall Sinner wird von vielen Seiten kritisiert
Jannik Sinner kommt gut davon Foto: AFP/Martin Keep

Doping-Experte Fritz Sörgel sieht nach dem Deal der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mit Tennisprofi Jannik Sinner „verheerende“ Folgen für den Anti-Dopingkampf. „Man muss es so hart sagen: Was die WADA da gemacht hat, bedeutet das Ende des Anti-Doping-Systems in seiner bisherigen Form“, sagte Sörgel bei Sport1. In der Tenniswelt herrscht eine ähnliche Meinung.

Der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel bezeichnete die Dreimonatssperre für den Weltranglistenersten als eine „Form von Selbstaufgabe“ der WADA. Sörgel erklärte: „Das Ausmaß, in dem sie Sinner hier entgegenkommt, ist im Ergebnis die völlige Aushebelung des Prinzips der ,Strict Liability‘, der kompromisslosen Eigenverantwortung des Athleten, welche Substanzen in seinen Körper kommen.“

Die Folgen? „Verheerend. Damit verliert das System einen Anker. Auf den Fall Sinner und einige andere wird sich in Zukunft jeder berufen und eine milde Strafe für einen positiven Dopingtest einfordern können – solange ihm irgendeine dürre Ausrede dafür einfällt.“

Die WADA hatte mit Australian-Open-Champion Sinner (23) einen Vergleich geschlossen, der es dem Italiener erlaubt, beim nächsten Grand-Slam-Turnier in Roland Garros wieder am Start zu sein. Die WADA ließ dafür ihre Klage vor dem Sportgerichtshof CAS fallen, weil sie bei Sinner nur eine Teilschuld und bei der Menge des gefundenen Steroids Clostebol keine leistungssteigernde Wirkung erkannt habe.

Eine Erklärung, die Sörgel irritiert. „Wir reden hier vor allem davon, dass die in die Muskulatur eingedrungene geringe Menge Clostebol eine Beschleunigung der Regeneration bewirkt“, und die sei von entscheidender Bedeutung. Zudem müsse man bedenken: „Gefunden wurde die Substanz bei einem Urintest, der gar keine präzise Aussage darüber geben kann, wie hoch die Konzentration des Clostebol an der Stelle war, wo sie zum Einsatz kam, bevor es dann über den Blutkreislauf aus dem Muskel abtransportiert und von der Niere ausgeschieden wurde.“

Für Sörgel steht fest: „Was den Anti-Doping-Kampf angeht, hat der Tennissport schon früher keine ruhmreiche Rolle gespielt, in diesem Fall hat er seinen Rest-Anstand über Bord geworfen.“

„Bevorzugung“

Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic hat den Anti-Dopingkampf im Tennis nach der Dreimonatssperre für den Weltranglistenersten Jannik Sinner als „uneinheitlich“ und „sehr unfair“ kritisiert. Der Serbe sagte vor seinem Turnierstart in Doha/Katar: „Die Mehrheit der Spieler hat das Gefühl, dass es zu Bevorzugung kommt. Es scheint, als könne man das Ergebnis fast beeinflussen, wenn man ein Topspieler ist und Zugang zu den besten Anwälten hat.“

Djokovic verglich die Sperren für Sinner und die ehemalige Nummer eins Iga Swiatek, die nach einem positiven Dopingtest nur für einen Monat suspendiert worden war, mit anderen Dopingfällen im Tennis. Die Rumänin Simona Halep und die Britin Tara Moore sowie „einige andere Spielerinnen, die vielleicht weniger bekannt sind, kämpfen seit Jahren darum, ihre Fälle zu klären, oder sind seit Jahren gesperrt“, sagte der 38-Jährige. Es fehle an Einheitlichkeit und Transparenz.

Djokovic folgerte: „Es ist an der Zeit, uns wirklich mit dem System zu befassen, denn das System und die Struktur funktionieren nicht für die Dopingbekämpfung, das ist offensichtlich.“ Das Problem sei das „mangelnde Vertrauen“ der Spielerinnen und Spieler in die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und die International Tennis Integrity Agency (ITIA), die für den Anti-Dopingkampf zuständig sind.

Für Alexander Zverev (28), in der Weltrangliste erster Verfolger von Sinner, ein „seltsamer“ Ausgang der Affäre. Entweder man habe sich „nichts zuschulden kommen lassen, dann sollte man überhaupt nicht gesperrt werden“, sagte Zverev am Rande des ATP-Turniers in Rio de Janeiro: „Aber wenn man sich etwas zuschulden kommen lässt, dann sind drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre, oder?“

Das Tribunal hätte am 16. und 17. April in Lausanne tagen soll. Der Luxemburger Jurist Jacques Radoux war als Präsident dieses Gremiums vorgesehen und hätte mit zwei anderen Mitgliedern dieses Sportgerichts über den Sinner-Fall urteilen müssen. 

fraulein smilla
19. Februar 2025 - 10.20

Die Haende von Sinners Masseur waren gedopt .Bei dem deutschen Langstreckenlaeufer Dieter Baumann war die Zahnpasta gedopt .Ueber die gedopten Nahrungsergaenzungsmitteln mit denen etliche Athleten erwischt worden ,mal nicht zu reden .