„Wir haben an uns geglaubt. Gleich am Anfang hat man gesehen, dass Montenegro Schwierigkeiten mit den Körben hatte. Unsere Verteidigung war ausschlaggebend: Ziel war es, Montenegro keine einfachen Würfe zu erlauben. Es hat uns in die Karten gespielt, dass der Gegner besonders am Anfang keine gute Trefferquote hatte“, analysiert Anne Simon die Partie.
Auch wenn Montenegro als Favorit in die Partie startete, machten sich die FLBB-Damen Hoffnungen auf einen Sieg. Dass die Luxemburgerinnen die Begegnung dominieren würden, damit hatte jedoch niemand gerechnet: „Das ist das Schöne am Basketball, auch wenn die Favoritenrollen klar verteilt sind, muss die Partie erst gespielt werden. Wir haben unsere Würfe getroffen und als Team agiert. Es war einfach unser Abend“, erklärt Amanda Cahill.
Bereits zum Seitenwechsel hatte sich Luxemburg eine komfortable Führung herausgespielt, doch die „roten Löwinnen“ wollten sich nicht zu früh freuen: „Ehrlich gesagt war ich mir erst ein paar Minuten vor Schluss sicher, dass wir die Partie gewinnen werden. Montenegro ist ein sehr starkes Team, das stets in der Lage ist, eine Partie zu drehen. Deshalb war das Wichtigste, konzentriert und fokussiert zu bleiben, ohne dabei an das Ende des Spiels zu denken“, so Cahill. Für Magaly Meynadier nahm die schnelle Führung ein wenig Druck weg. „Wenn man im Hintertreffen liegt, muss man oft forcieren. Doch wir konnten mit Ruhe agieren.“
Nicht für möglich gehalten
Dadurch, dass gleich fünf neue Spielerinnen im FLBB-Team standen, wäre die Mannschaft stärker als noch vor ein paar Monaten, doch Meynadier unterstreicht: „Die Spielerinnen, die im November auf dem Parkett standen, haben es erst ermöglicht, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Ein wichtiger Faktor ist einfach, dass viele Spielerinnen im Ausland spielen. Auch die internationalen Begegnungen vom Gréngewald und dem T71 tun dem Damen-Basketball gut. Wir haben uns weiterentwickelt und einen Schritt nach vorne gemacht.“
Nach dem Erfolg steht Luxemburg ungeschlagen an der Tabellenspitze der Gruppe H. Die Freude war im ganzen Team riesig. „Dass wir zu diesem Zeitpunkt 3:0 dastehen würden, hätte niemand für möglich gehalten“, so Anne Simon. „Wir sind und bewusst, dass wir eine realistische Chance haben, uns zu qualifizieren, und wir wollen diesen Traum auch realisieren. Deshalb war die Motivation gegen Montenegro riesig, vor allem weil vor heimischer Kulisse gespielt haben“, ergänzt Meynadier, die ihre Begeisterung nur schwer bremsen konnte: „Das wäre einfach unfassbar! Wir haben im Vorfeld gesagt, dass wenn wir Montenegro schlagen, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen …“
Doch gleichzeitig gilt es, die Euphorie noch ein wenig zu bremsen. Amanda Cahill erklärt, dass man von Spiel zu Spiel schauen möchte, und Anne Simon betont, dass man erst in der Hälfte der Spiele angelangt ist: „Wir wissen, dass das Ziel nah ist, doch wir dürfen jetzt nicht aufhören. Der Sieg gegen Montenegro ist am nächsten Tag vergessen und dann gilt es, sich auf die Partie gegen die Schweiz zu konzentrieren. Ich hoffe, dass wir auf die Unterstützung der Fans zählen können.“
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