Donnerstag30. Oktober 2025

Demaart De Maart

HandballDen lang ersehnten Sieg im Visier: FLH-Damen in der EM-Quali gegen Belgien und Zypern

Handball / Den lang ersehnten Sieg im Visier: FLH-Damen in der EM-Quali gegen Belgien und Zypern
Lola Scheuren ist erstmals auf ihrer Position im Rückraum die erfahrenste Spielerin Foto: Editpress/Fernand Konnen

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die Luxemburger Handball-Nationalmannschaft der Frauen tritt am Wochenende auswärts in Nikosia in der ersten Phase der Qualifikation zur EM 2026 an. Gegen Belgien und Zypern hoffen die „Roten Löwinnen“, endlich ihren ersten Sieg seit 2019 zu landen.

Lola Scheuren ist schon lange Teil der Nationalmannschaft. Die anstehenden EM-Qualifikationsspiele sind aber auch für sie neu. Erstmal ist die 24-Jährige auf ihrer Position die erfahrenste Spielerin im Kader. „Jenny Zuk und Joy Wirtz haben auf der linken Halbposition immer die Verantwortung übernommen. Dahinter war ich dann als junge Spielerin. Jetzt muss ich diese Verantwortung übernehmen“, so Scheuren, die sich die Position mit Tania Soberano und Laura Ciufoli teilt. „Ich habe schon ein paar Spiele mehr gemacht als sie, aber jetzt auch Respekt davor, auf den Platz zu gehen und diese Verantwortung zu haben. Diese Rolle trägt auch dazu bei, dass man sich noch mehr Mühe gibt und noch besser sein will.“

Jenny Zuk und Joy Wirtz fehlen diesmal beide aus beruflichen Gründen. Mit Laura Willems, Lily Melchior, Kim Wirtz, Sophie Elcheroth und Alissaro Massaro wurden weitere potenzielle Stammspielerinnen aus verschiedenen Gründen nicht berufen. Zudem hat sich die erstmals für ein Pflichtspiel nominierte Jil Reiter in der Vorbereitung die Hand gebrochen und wird kurzfristig im Kader durch Fabienne Thiry ersetzt. Nationaltrainer Michel Scheuren geht die Qualifikation demnach mit einer im Vergleich zur letzten Kampagne stark veränderten Mannschaft an. Neben Thiry ist auch Noémie Hoffmann erstmals für ein Pflichtspiel selektioniert. Zudem kehren Laura Ciufoli, Joanne Rodesch, Amelie Gran und Moira Avallone zurück ins Aufgebot.

Durchschnittsalter von 22,33 Jahren

„Wir haben einen Kader, der groß genug ist, um die, die nicht da sind, zu kompensieren“, so Michel Scheuren. „Unsere Idee ist es sowieso, den Kader zu verjüngen. Wenn wir die Möglichkeit haben, junge Spielerinnen zu nominieren, sollten wir das auch nach und nach machen. Irgendwann müssen wir anfangen, umzubauen. Je früher, desto besser.“ Das aktuelle Aufgebot hat so gerade mal ein Durchschnittsalter von 22,33 Jahren.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Ambitionen für die anstehende Kampagne heruntergeschraubt werden. Im Gegenteil. Die lange Niederlagenserie der FLH-Damen soll endlich enden. Immerhin warten die „Roten Löwinnen“ mittlerweile schon fast sechs Jahre auf einen Sieg, der letzte gelang am 31. Mai 2019 gegen Finnland (27:24). 

„Mit dem jungen Kader, den wir jetzt haben, können wir, glaube ich, vieles erreichen“, sagt Sharon Dickes. „Gegen Zypern ist es möglich zu gewinnen, diesen Sieg wollen wir unbedingt holen. Wenn wir gegen Belgien diszipliniert an die Sache rangehen, ist auch da etwas machbar. Wir werden alles daransetzen, ein gutes Resultat zu erzielen.“

Belgien ist die auf dem Papier die stärkste Mannschaft in Gruppe drei und Favorit auf den ersten Platz. Es ist ein Gegner, den auch die FLH-Damen bestens kennen. Denn erst im vergangenen Jahr spielten sie zwei Testspiele gegen den Nachbarn. Beide gingen damals verloren, allerdings auf ganz unterschiedliche Weise. „Das erste Spiel war ganz korrekt (23:28), das zweite war eine mittelgroße Katastrophe (22:34)“, erinnert sich der Nationaltrainer. „Belgien ist ganz klar unser stärkster Gegner. Ich gehe aber davon aus, dass wir an einem guten Tag eine reelle Chance gegen sie haben. Das hat man im ersten Testspiel letztes Jahr auch gesehen, obwohl wir da viele neue Sachen ausprobierten.“

Nur der Gruppensieger kommt weiter

Noch größer sind die Hoffnungen auf den ersten Sieg seit 2019 am Sonntag aber im zweiten Qualifikationsspiel gegen Zypern – auch wenn man im Vorfeld keine genauen Informationen über den Gegner hat. „Sie haben seit 2021, als wir in der EM-Qualifikation gegen sie gespielt haben, keine Kampagne mehr gemacht. Damals verloren wir 19:21“, so Scheuren. „Auf dem Papier ist es heute noch ungefähr die gleiche Mannschaft wie damals und wir werden eine ernsthafte Chance haben, zu gewinnen.“ 

Am Freitag bestreitet Zypern zunächst gegen Belgien zum Auftakt der Kampagne sein erstes offizielles Spiel seit 2021. Die FLH-Damen werden dann genau hinschauen und beide Mannschaften analysieren, um an den beiden darauffolgenden Tagen erst gegen Belgien und dann gegen Zypern den lang ersehnten Befreiungsschlag ins Visier zu nehmen.

Für die zweite Phase der EM-Qualifikation qualifiziert sich am Ende nur der Gruppensieger. Für die FLH-Damen wäre der erste Platz ein großer Erfolg, der zweite ist das Minimalziel – der letzte Gruppenplatz wäre eine herbe Enttäuschung. 

Der Kader

Im Tor: Laure Flener (HSG Hunsrück/D), Maëwa Huberty (Käerjeng), Ines Lopa (SMS Z. Lubin/POL)
Feldspielerinnen: Svenia Gambini, Laura Ciufoli, Dea Dautaj, Sharon Dickes, Lara Steffen (alle HBD), Noémie Hoffmann, Fabienne Thiry (beide Esch), Joanne Rodesch (Standard), Lola Scheuren, Tania Soberano, Rijalda Cilovic, Amelie Gran, Moira Avallone, Ajla Skenderovic (alle Red Boys), Tina Welter (Käerjeng)
Nationaltrainer: Michel Scheuren

Das Programm

EM 2026, Qualifiers Phase 1, Gruppe 3
Am Freitag:

18.00: Zypern – Belgien
Am Samstag:
18.00: Belgien – Luxemburg
Am Sonntag:
18.00: Luxemburg – Zypern

Alle Spiele werden in Nikosia (CYP) ausgetragen und werden in Luxemburg live auf HandballTV der FLH, ApartTV und rtl.lu übertragen.