Die D03-Aufstellung: Aufgrund der Sperre von Mittelfeld-Organisator Leandro Borges musste der neue Trainer Pedro Silva umkrempeln. Mit dem kurzfristigen Transfer von Luis Jakobi hatte der Verein einen glücklichen Treffer gelandet – der 23-jährige Deutsche stand gleich in der Startformation. Daneben hatte mit Bruno Reis (Bruninho) ein weiterer Neuzugang das Vertrauen geschenkt bekommen. Samir Hadji in der Sturmspitze und Rafa Pinto (der zu den Stärksten auf dem Platz gehörte und kaum Zweikämpfe verlor) waren die zwei weiteren Transferierten, die debütierten. In der Defensive gab es, wie zu erwarten, keine Überraschungen.
Der Spielverlauf: Die Gäste wussten, dass Drita schon in den ersten Minuten einen Unterschied machen wollte. Es ging demnach darum, diese Drangphase unbeschadet zu überstehen. Franzoni (3.) auf rechts unterbrach den ersten Angriff und klärte in der 4. ins Aus. Auf der anderen Seite war es Lempereur, der Sekunden später eingreifen musste. Der Abend begann denkbar schlecht für den Luxemburger Champion, da Reis in dieser Phase bereits am Knöchel behandelt werden musste.
Nach zehn Minuten gab es die ersten Annäherungsversuche in Richtung gegnerisches Tor, allerdings fehlte die nötige Präzision. Das Team mit dem meisten Ballbesitz blieb aber weiter Drita. Ventura entschärfte einen hohen Ball von Balaj auf sein Tor problemlos (20.). D03 wurde jetzt nicht nur mutiger, sondern auch gefährlicher. Nach einem Freistoß, den der aufgerückte Brusco nur um Millimeter verpasste, war es eine Flanke von Lempereur auf Hadji, der am zweiten Pfosten lauerte, die den Unterschied hätte machen können (29.).
Wenn es derweil vor Ventura gefährlich wurde, hatte Balaj die Füße im Spiel. So auch in der 36., als der D03-Keeper zwar dran war, der Ball trotzdem ins Seitenaus rollte. Die (vierte) Ecke brachte den Kosovaren nichts ein. Stattdessen hatte Differdingen sehr viel Glück in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als der Ball durch den Sechzehner segelte und Ventura sich verschätzte. Es war das einzige Mal in den 45 Minuten, dass der 41-Jährige nicht Herr des Hauses im Strafraum blieb.
Die zweite Hälfte begann gemächlich. Ein lauter Böller-Knall auf der Gegentribüne sowie ein weiterer Balaj-Schuss, der knapp am Pfosten vorbeiflog, läuteten den zweiten Akt offiziell ein. Es war die beste Gelegenheit Dritas (53.). Silva reagierte und brachte Mfoumou, den 20-jährigen Nationalspieler Kameruns, auf dessen Schultern große Hoffnungen liegen. Doch es waren zunächst ein Seitenwechsel auf rechts und ein Sprint von Franzoni in Richtung Eckfahne, die für Aufsehen sorgten. Der Franzose flankte in den Strafraum, doch Abreu konnte diesen Ball nicht verwerten (56.).
Pinto, die Entdeckung des Tages, die überall anzutreffen war (und sehr viel richtig machte), versuchte es in der 70. aus der Distanz. D03 hatte sich gleich ein paar Mal hintereinander erfolgreich durch die Reihen nach vorne bewegt, doch jedes Mal haperte es am letzten Pass. Der FC Drita machte das einmal besser: Ovouka war auf dem linken Flügel vergessen worden. Arb Manaj warf sich in dessen Flanke und erzielte das 1:0 (74.). Infolgedessen ging Abreu raus, El Idrissi kam für ihn.
D03 drückte mit allen Kräften auf den Ausgleich. Erst hatte sich Pinto durch mehrere Gegenspieler gedribbelt, doch sein Abschluss wurde über den Kasten gelenkt. Dann musste Keeper Maloku gegen Hadji eingreifen (82.). Mfoumou aus der Drehung (85.), ein Kopfball von Brusco nach Lempereur-Ecke (85.) – die Chancen waren da, doch entweder war ein Fuß dazwischen, oder die Schüsse nicht platziert. So lief die Zeit davon. Es blieb am Ende beim knappen 0:1, das alle Türen für das Rückspiel offen lässt.
Die Kulisse: Folklore in Blau und Weiß, so könnte man die Stimmung im Nationalstadion, dem Fadil Vokrri in Pristina, beschreiben. War die Arena eine Stunde vor Anpfiff noch völlig leer, so fanden sich immerhin 5.000 fußballbegeisterte Menschen ein.
Das Rückspiel: Am kommenden Dienstag ist Drita in Differdingen zu Gast. Anpfiff ist um 20.00 Uhr im Stade municipal.
Statistik
FC Drita: Maloku – Be. Krasniqi, Bejulai, Mesa, Ovouka – Balaj (61. Tusha), Dabiqaj, Limaj (61. Mustafa), Ajzeraj – Bl. Krasniqi (71. Ibrahim), Manaj
Déifferdeng 03: Ventura – d’Anzico, Brusco, Bedouret – Franzoni, Jakobi, B. Reis (61. Mfoumou), Lempereur – R. Pinto, Hadji (88. Buch), Abreu
Schiedsrichter: Kücük – Özaral, Ürün
Gelbe Karten: Ramadan (Trainer) – B. Reis, d’Anzico
Tor: 1:0 Manaj (74.)
Beste Spieler: Malaj, Tusha – Brusco, Pinto
Zuschauer: 5.000 zahlende
Stimmen
Dylan Lempereur (D03): „Es ist ein wenig Frust dabei, denn es war mehr drin. Andererseits haben wir auch nur einen Gegentreffer kassiert, es ist kein schlechtes Ergebnis und wir haben zuhause noch die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Jetzt ist Erholung die Priorität. Sie haben uns vielleicht unterschätzt, damit ist jetzt Schluss. Das Ziel bleibt nach wie vor, uns zu qualifizieren. Ich denke, dass uns vielleicht etwas Cleverness fehlte, wenn wir den Ball erobert haben. Die Woche, die wir jetzt haben, um am Stellungsspiel zu arbeiten, wird uns guttun.“
Theo Brusco (D03): „Wir wussten, dass sie heimstark wären. Uns fehlten zwei wichtige Leute im Mittelfeld und das sah man uns in den ersten 20 Minuten an. Wir haben dagegengehalten und gerade zu dem Zeitpunkt, als wir besser waren, unterläuft uns dieses unglückliche Gegentor. Wir sind es als Differdinger gewohnt, dass es in diesen Momenten meist gegen uns läuft, aber wir haben den Schaden in Grenzen gehalten.“
De Maart
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