TischtennisDe Nutte triumphiert dreifach

Sarah De Nutte hatte die beiden letzten Jahre aus unterschiedlichen Gründen nicht beim nationalen Saisonhöhepunkt aufgeschlagen. Den Titel hatte sich beide Male ihre langjährige Doppelpartnerin und Nationalmannschaftskollegin Tessy Gonderinger geholt. Da die Spielerin des DT Roodt ihre Karriere mittlerweile beendet hat, hatte Sarah De Nutte nicht die geringsten Probleme, ihre Medaillensammlung weiter auszubauen. Über das gesamte Turnier gab die Nummer 97 der Weltrangliste keinen einzigen Satz ab. Im Halbfinale stand sie ihrer Doppelpartnerin Annick Stammet gegenüber. Dieser war sie mit ihrem schnellen Angriffsspiel deutlich überlegen. Keine Gnade kannte sie im letzten Durchgang, den sie mit 11:0 gewann.
Im Finale traf sie auf Riesentalent Enisa Sadikovic. De Nutte dominierte zwar, musste aber hochkonzentriert bleiben, um die 17-Jährige in Schach zu halten. Beide lieferten sich einige Ballwechsel, bei denen die jüngere der beiden Sadikovic-Schwestern ihr Potenzial aufzeigte. Trotz einer Reihe von Satzbällen sollte der Außenseiterin ein Teilerfolg verwehrt bleiben. „Sarah hat natürlich weitaus mehr Erfahrung als ich. Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Daran muss ich noch arbeiten. Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich wollte mein Bestes geben und glaube, dass mir das ganz gut gelungen ist“, so Enisa Sadikovic, die als Nächstes beim WTT Youth Contender in Metz an der Platte stehen wird.
Für Sarah De Nutte, die seit dieser Saison erfolgreich für Metz TT im Einsatz ist, gestaltete sich nur der Parcours im gemischten Doppel etwas kompliziert. Mit Luka Mladenovic war sie ebenfalls Topfavoritin auf die erste Goldmedaille der diesjährigen Meisterschaften, die bereits am Samstag vergeben wurde. Im Viertelfinale trafen beide auf die Reckinger Formation Louis Gira/Martine Simon. Im entscheidenden fünften Satz lagen die Außenseiter mit 7:5 vorn. Mladenovic und De Nutte nahmen eine Auszeit, gaben anschließend keinen Punkt mehr ab und standen im Halbfinale. Dort besiegten sie die Nachwuchstalente Aaron Sahr (Linger) und Tessy Dumont (Linster) mit 3:0 und trafen im Finale auf Eric Glod und Larissa Gales (beide DT Wintger), wo sie ihrer Favoritenrolle ohne Satzverlust gerecht wurden.
Im Damendoppel hingegen gab es, zusammen mit Annick Stammet, einen ähnlichen Durchmarsch wie im Einzel. Im Finale zeigten beide den Geschwistern Sadikovic deutlich ihre Grenzen auf: „Drei Goldmedaillen hatte ich mir erhofft, aber nicht unbedingt erwartet. Es war das erste Mal, dass ich zusammen mit Annick gespielt habe, was ganz gut geklappt hat. Im Einzel traf ich erwartungsgemäß auf Enisa, gegen die ich schon sehr lange nicht mehr gespielt hatte. Das Finale hatte ein ganz gutes Niveau. Als ich den dritten Satz nach 6:10-Rückstand noch gewinnen konnte, war die Vorentscheidung gefallen“, freute sich De Nutte, auf die jetzt zwei wichtige Termine mit ihrem Verein warten: Am Mittwoch findet das Halbfinal-Hinspiel der französischen Meisterschaft gegen Joué-les-Tours statt. Zwei Tage später trifft sie in der Vorschlussrunde der Champions League auf ihren ehemaligen Verein Saint-Quentin.