Dienstag4. November 2025

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De Clercq stiehlt allen Favoriten die Show

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Der belgische Radprofi Bart De Clercq hat beim Giro d’Italia mit dem größten Sieg seiner Profi karriere das erste Kräftemessen im Hochgebirge für sich entschieden.

Der 24 Jahre Fahrer vom Team Omega Pharma-Lotto setzte sich nach 110 km von Maddaloni nach Montevergine Di Mercogliano bei der ersten von acht Bergankünften knapp vor Lampre-Kapitän Michele Scarponi (Italien) durch.

Radsport in Zahlen

7. Etappe, Maddaloni – Montevergine di Mercogliano (110 km): 1. Bart De Clercq (B/Omega Pharma-Lotto) 2:54:47 Stunden, 2. Michele Scarponi (ITA/Lampre), 3. Roman Kreuziger (CZE/Astana), 4. Stefano Garzelli (ITA/Astana), 5. Vincenzo Nibali (ITA/Liquigas), 6. Joaquin Rodriguez (ESP/Katusha), 7. José Rujano Guillen (VEN/Androni), 8. Dario Cataldo (ITA/Quick Step), 9. Alberto Contador (ESP/Saxo Bank), 10. Christophe Le Mével (F/Garmin), … 66. Ben Gastauer (LUX/Ag2r) 1:43, 94. Laurent Didier (LUX/Saxo Bank) 7:57

Gesamtwertung: 1. Pieter Weening (NL/Rabobank) 23:09:59 Stunden, 2. Konstantin Siwzow (BLR/HTC), 3. Marco Pinotti (ITA/HTC) beide auf 0:02 Minuten, 4. Le Mével 0:05, 5. Scarponi 0:14, 6. Pablo Lastras Garcia (ESP/Movistar) 0:22, 7. Nibali 0:24, 8. Steven Kruijswijk (NL/Rabobank) 0:28, 9. Contador 0:30, 10. José Rodolfo Serpa Perez (COL/Androni) 0:33, … 111. Gastauer 27:07, 135. Didier 35:39

Auch die anderen Favoriten um den dreimaligen Tour-de-France-Sieger und Giro-Gewinner von 2008 Alberto Contador (Spanien) kamen zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel.

In der Gesamtwertung verteidigte der Niederländer Pieter Weening (Rabobank) seinen Zwei-Sekunden-Vorsprung auf den Weißrussen Konstantin Siwzow (HTC-Highroad). „Als ich angriff, habe ich nicht an den Sieg gedacht. Besonders auf dem letzten Kilometer musste ich schwer kämpfen“, sagte Tagessieger De Clercq.

Knapper Vorsprung

Ein halbes Dutzend Fahrer um den letztjährigen französischen Etappensieger Jérôme Pineau (Quick Step) und den italienischen Straßenmeister Giovanni Visconti (Farnese) ging mit einer knappen Minute Vorsprung auf den 17,1 km langen und durchschnittlich 5 Prozent steilen Schlussanstieg. Der letzte Fahrer des Sextetts wurde acht Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Unmittelbar danach griff De Clercq an und rettete einen knappen Vorsprung vor dem heranrasenden Favoritenfeld über die Ziellinie.

Erster Profivertrag

Der Sieg von De Clercq kommt umso überraschender, da der Belgier erst vor drei Jahren seine erste Rennen bestritt und zu Jahresanfang seinen ersten Profivertrag bei Omega Pharma-Lotto unterzeichnete. „Ich war in der Leichtathletik, habe aber aufgrund einer Verletzung auch mit den Straßenläufen aufhören müssen“, klärte De Clercq die Unwissenden am Freitag auf: „In Gent habe ich die Universität besucht und das Radfahren nur als Hobby betrieben, zwei-, dreimal die Woche. Ich hätte nie gedacht, eines Tages Profi zu werden.“

Angesprochen auf seine Ambitionen, blieb der junge Belgier vorsichtig: „Es ist schwer zu sagen, was ich bei den Profis noch erreichen kann. Ich werde mich sicherlich noch verbessern und an Erfahrung gewinnen. Allerdings kenne ich meine Kapazitäten nicht wirklich.“

Kräfte sparen

Nach getaner Arbeit ließen es die beiden Luxemburger Profis, Ben Gastauer (Ag2r) und Laurent Didier (Saxo Bank) am Freitag im Schlussabschnitt wiederum etwas langsamer angehen, um für die schweren und noch anstehenden Tagesabschnitte Kräfte zu sparen. Gastauer hatte als 66. einen Rückstand von 1:43 Minuten, während Didier fast acht Minuten hinter De Clercq über die Ziellinie rollte.

Die 8. Etappe führt am Samstag über weitgehend flache 217 km von Sapri nach Tropea. Am Sonntag müssen die Fahrer auf Sizilien dann wieder ins Gebirge. Die 9. Etappe über 169 km führt von Messina hoch zum Ätna. Diese Etappe scheint nicht in Gefahr, obwohl der Vulkan am Donnerstag Asche auf Catania und die umliegenden Städte regnen ließ. Dieser neunte Tagesabschnitt auf den 1.892 Meter hoch gelegenen Gipfel des Ätna gilt als eine der Hauptattraktionen des diesjährigen Giro. Nach 72 km soll der Vulkan ein erstes Mal – allerdings nur bis zu einer Höhe von 1.631 m – erklommen werden.