Im Tageblatt-Interview erklärt der Deutsch-Türke, wie wichtig ihm eine solide Vertrauensbasis ist.
Tageblatt: Fatih, wie ist dein Wechsel von Hesperingen zum Tabellenletzten Canach zustande gekommen?
Fatih Sözen: „Ich war in Hesperingen unzufrieden. Dadurch, dass ich bei Voyages Emile Weber in Canach arbeite, ist der Kontakt zu Canacher Spielern und Trainer Patrick Maurer zustande gekommen. Zum Glück hat mir Hesperingen keine Steine in den Weg gelegt.“
„T“: Was erhoffst du dir von diesem Wechsel?
„Ich hoffe auf einen Trainer, der nicht nur sagt, dass er auf mich baut, sondern es auch zeigt. Außerdem möchte ich gute Leistungen zeigen und diese auch langfristig bestätigen. Ich bin nicht zum Spaß gekommen. Ich bin hier, um das Unmögliche möglich zu machen.“
„T“: Wie wichtig ist dir das familiäre Umfeld, das dir dein neuer Verein bietet?
„Das war einer der Gründe, warum ich nach Canach gekommen bin. Wir haben eine super lustige Truppe und ich verstehe mich gut mit Trainer Patrick Maurer. Ich wurde sehr nett empfangen und konnte richtig spüren, dass meine Mitspieler glücklich sind, dass ich da bin.“
„T“: Canach hat sieben Punkte aus 15 Spielen geholt und 6 Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz. Ist es realistisch, an das Ziel Nichtabstieg zu glauben?
„Wir glauben alle fest daran. Aber es wird schwer. Bereits der kommende Spieltag ist ausschlaggebend für die Rückrunde. Wir treten gegen Grevenmacher an und die beiden anderen Abstiegskandidaten Wiltz und Hesperingen spielen direkt gegeneinander. Wenn wir verlieren und Wiltz gleichzeitig gewinnt, wird die Situation noch schwieriger. Aber ich glaube, dass wir die Relegation schaffen können.“
„T“: Patrick Maurer scheint dir wieder Selbstvertrauen eingeflößt zu haben. Wie wichtig ist das für dich?
„Das habe ich zuletzt vermisst. Ich habe hart für meine Einsätze gearbeitet, um zu spielen. Trotzdem musste ich nach der ersten vergebenen Torchance wieder auf die Bank. So kann kein Spieler Erfolg haben. Ich habe in Canach das Gefühl, dass der Trainer auf mich baut, und mit Selbstvertrauen können Berge versetzt werden.“
„T“: In den letzten Jahren lief es eher bescheiden für dich. Welche Schuld trägst du daran?
„Zu Beginn war ich immer fit und motiviert. Als Spieler setzt man sich Ziele und wenn man die nicht erreicht, fällt man in ein Loch. Die mentale Stärke und Leistungsfähigkeit geht zurück. Ich bin ein Spieler, der Liebe und Nähe braucht. Trotzdem kann ich nicht der ganzen Welt die Schuld für meine Leistungen geben.“
„T“: Du giltst in Canach als Hoffungsträger. Wie gut klappt das Zusammenspiel denn schon mit den beiden anderen Stürmern Roger Sousa und Pedro Ferro?
„Das Zusammenspiel ist schon ganz gut. Wir brauchen allerdings noch ein bis zwei Wochen. Bis jetzt hat der Trainer immer einen Zweiersturm aufgestellt. Einer von uns musste dann auf die Bank.“
„T“: Am ersten Spieltag der Rückrunde trifft Canach im Moselderby auf Grevenmacher, wie du schon sagtest. Ist diese Partie ein Thema innerhalb der Mannschaft?
„Ein interessantes Duell für mich, weil ich schöne Jahre beim CSG hatte. Natürlich reden wir über das Derby und die Trainer versuchen uns auch zu pushen. Es geht nicht alleine ums Derby, es geht um alles. Grevenmacher ist der Favorit, aber wir versuchen über den Kampf ins Spiel zu kommen und zu punkten.“
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