Donnerstag6. November 2025

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BasketballDas Pokalhalbfinale als Fest für die Felser Basketballfamilie

Basketball / Das Pokalhalbfinale als Fest für die Felser Basketballfamilie
Das Pokalhalbfinale ist ein Highlight für die Felser Basketballer um DJ Wilson (in Rot), der mit der Etzella auf seinen Jugendklub treffen wird Foto: Gerry Schmit

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Seit die Pokalhalbfinals und Endspiele in der Coque ausgetragen werden, schaffte es die Arantia diese Saison erstmals ins Semifinale und trifft dort auf Ettelbrück. Ein (erstes) Highlight der Saison für einen kleinen Verein, der sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert hat, steht somit vor der Tür.

Nach einer furiosen Saison 2013/14 konnten zwei Abstiege in die Nationale 2 (2015 und 2017) nicht verhindert werden, doch seit dem Aufstieg in der Spielzeit 2018/19 ging es für den Felser Basketball kontinuierlich bergauf. „Jedes Jahr kamen wir einen kleinen Schritt weiter und wir sind als Verein gewachsen“, erklärt Vizepräsident Luc Kirpach, für den neben dem sportlichen Erfolg der menschliche Aspekt mindestens genauso wichtig ist: „Fast alle ehemalige Spieler bleiben dem Verein in irgendeiner Form erhalten und immer mehr motivierte Helfer packen eine Hand mit an. Das bestätigt, dass man als Verein nicht alles falsch macht und die investierte Zeit nicht umsonst ist.“

Für Luc Kirpach ist das Erreichen des Pokalhalbfinals „mega wichtig, da es ein Event ist, das den Verein zusammenbringt“. Genau wie 2012, als die Arantia die Coupe FLBB in der Coque gewann, wurden alle Fans zusammengetrommelt und ein Bus in die Coque organisiert: „Damals feierten wir nach dem Finale in der Felser Buvette. Es war ein super Erlebnis für alle und wir sind als Basketfamilie näher zusammengerückt“, erinnert sich der Vizepräsident, der bekanntlich vergangene Saison seine Schuhe an den Nagel hängte. Für ihn war es ein unerfüllter Traum, als Spieler einmal mit der Arantia ein Halbfinale des Pokals zu erreichen: „Einfach nur um die Atmosphäre mitzuerleben, wenn man vor einer solchen Kulisse und Stimmung in die Halle läuft“, bereut der 30-Jährige, fügt jedoch hinzu: „Jetzt helfe ich beim Anfeuern, damit es ein super Erlebnis für die Jungs wird.“ Die Felser Anhänger haben jedenfalls schon im Vorfeld alles gegeben, damit das Halbfinale ein Basketballfest wird:  Schals mit der Aufschrift „Coque 2022. Superfielser“, Fahnen mit dem Spruch „Fielser déi ginn nimools op“, sowie T-Shirts mit der Beschriftung „Let’s shock the Coque“ wurden für Dienstag angefertigt.

Die goldenen Jahre 

Gelingt es, die Coque und vor allem die Etzella zu „schockieren“, dann steht die Arantia erstmals seit 1971 wieder in einem Pokalendspiel. Damals unterlag Fels knapp gegen Steinsel. Das Jahr zuvor konnte man den einzigen Titel in der Vereinsgeschichte feiern, als die Felser sich im Pokalendspiel dank eines überragenden US-Spielers John Gidding 99:77 gegen den Racing behaupteten. Es waren die goldenen Jahre des Felser Basketballs. Aus dieser Zeit stechen auch zwei Teilnahmen am Europapokal gegen Racing Bell Malines und Spartak Brno hervor: „Als wir in Malines spielten, kam unser Ausländer Vladimir Mandel erst in der zweiten Hälfte an. Zu dem Zeitpunkt lagen wir bereits hoffnungslos im Hintertreffen. Auch das Spiel gegen Brno in der ehemaligen Tschechoslowakei war ein Erlebnis, da wir mit dem Orient Express anreisten. Die Reise war ein größeres Abenteuer als das Spiel an sich“ erinnert sich Jeannot Besenius, ehemaliger Spieler und Trainer der Arantia, mit einem Lachen. Kurios ist, dass die Finanzierung damals über die Organisation der Felser Burgfeste lief: „Unser Burgfest, das während vier Wochenenden im Sommer stattfand, war landbekannt und erlaubte uns, nicht nur die ausländischen Spieler zu bezahlen, sondern die ganze Saison“, so Jeannot Besenius, der erst im Alter von 45 Jahren seine Spielerkarriere beendete. Er hat Höhen, aber auch einige Tiefen im Verein miterlebt. „Das Hauptproblem war, dass wir keine Jugend und lange Zeit keine Halle in Fels hatten, sodass wir in auswärtigen Hallen spielen mussten.“

Im Jugendbereich wird seit Jahren erfolgreich gearbeitet und die erste Mannschaft hat sich zum zweiten Mal in Folge für das Play-off qualifiziert. Am Dienstag könnte die Arantia mit einem Sieg ein weiteres Kapitel in der Felser Basketballgeschichte schreiben und nach 51 Jahren erstmals wieder in ein Pokalfinale einziehen.

Die Felser Pokalsieger aus dem Jahr 1970
Die Felser Pokalsieger aus dem Jahr 1970 Foto: Archiv Arantia Fels