Lombardei-RundfahrtDas letzte Saison-Monument mit drei Luxemburgern

Für Bob Jungels wird die Lombardei-Rundfahrt das letzte Rennen im Trikot seines deutschen Arbeitgebers Red Bull–Bora–hansgrohe sein. Der 32-Jährige hat bekanntlich einen Zwei-Jahres-Vertrag beim britischen Team Ineos-Grenadiers unterschrieben. Der mehrfache Landesmeister befindet sich in einer guten Spätform, wie er am Donnerstag beim Gran Piemonte (1.Pro) mit Platz 31, sieben Sekunden hinter dem siegreichen Amerikaner Neilson Powless (EF Education–EasyPost), gezeigt hat. Michel Ries (Arkéa–B&B Hotels) überquerte den Zielstrich knapp zwei Minuten später als 62., derweil Luc Wirtgen (Tudor Pro Cycling) vorzeitig ausgestiegen war.

Alle Blicke werden am Samstag jedoch auf Titelverteidiger Tadej Pogacar gerichtet sein. Der Slowene scheint bei diesem Rennen, das er bereits dreimal gewinnen konnte, unantastbar zu sein. Mit dem Schweizer Marc Hirschi und dem Briten Adam Yates stehen Pogacar zwei formstarke Edelhelfer zur Seite. Sollte er sich zum vierten Mal in Folge behaupten können, würde er mit Fausto Coppi gleichziehen. Die italienische Radsport-Legende hatte den Herbstklassiker in den Jahren 1946 bis 1949 zu seinen Gunsten entschieden. Auch dessen Landsmann Alfredo Binda stand viermal auf dem höchsten Treppchen, zuletzt 1931.

Wie schon seit einigen Jahren wechseln sich Como und Bergamo als Austragungsort des Zieleinlaufs ab. In diesem Jahr wird der Sieger am Ufer des Comer Sees erwartet. Die unveränderlichen Madonna del Ghisalo (8,1 km à 3,7 Prozent) und der Sormano-Pass (13 km à 6,5 Prozent) werden vor dem Anstieg nach San Fermo della Battaglia auf den Höhen des Sees zu bewältigen sein. Aufgrund eines Erdrutsches wurde der Civiglio von der Karte gestrichen. Vor dem Finale stehen die Anstiege von Forcelino di Bianzano, dem Col di Berberno und Valpiania auf dem Programm. Der Ganda könnte hingegen aufgrund der Wetterbedingungen gestrichen werden.

Eine ganze Reihe von Fahrern wollen Dominator Pogacar an seinem nächsten Triumph hindern, allen voran der Belgier Remco Evenepoel (Soudal–Quick Step), der vor vier Jahren an gleicher Stelle erfolgreich war. Außenseiterchancen rechnet sich auch der Amerikaner Matteo Jorgenson (Visma–Lease a Bike) aus, ebenso wie Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) aus Großbritannien.