Donnerstag27. November 2025

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Handball„Das ist verrückt“: Käerjeng qualifiziert sich in Europapokal-Krimi für nächste Runde

Handball / „Das ist verrückt“: Käerjeng qualifiziert sich in Europapokal-Krimi für nächste Runde
Tea Galic war mit 14 Toren am Wochenende die erfolgreichste Käerjenger Schützin Fotos: Editpress/Fernand Konnen

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Die Käerjenger Handball-Frauen haben im EHF European Cup die dritte Runde erreicht. Nach einem 24:19-Sieg gegen die griechische Mannschaft Anagennisi Artas am Samstag machten es die luxemburgischen Meisterinnen im Rückspiel einen Tag danach noch einmal spannend – durften am Ende aber trotz einer 26:30-Niederlage das Weiterkommen feiern.

„Es ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagte Jenny Zuk am Sonntagabend. „Im Europapokal weiterzukommen, ist sehr schwierig. Jetzt, wo wir es geschafft haben, ist es umso schöner.“ Wie außergewöhnlich dieser Erfolg ist, zeigt ein Blick in die Vereinsgeschichte: Käerjeng hat zuletzt 2008 eine Runde im Europapokal überstanden. „Das ist wirklich verrückt“, so Zuk weiter. „Und ich glaube, spannender hätten wir es auch kaum machen können.“

Den Grundstein zum Weiterkommen hatte Käerjeng schon am Samstag im ersten Aufeinandertreffen mit Anagennisi Artas gelegt. In einer zunächst ausgeglichenen Partie wechselte die Führung mehrfach. Nach 19 Minuten lagen die Luxemburgerinnen knapp mit 8:10 zurück, ehe ein Time-out von Trainer Dan Mauruschatt die Wende brachte: Mit einem 6:1-Lauf erspielte sich seine Mannschaft bis zur Pause eine 14:11-Führung. Nach dem Seitenwechsel baute Käerjeng den Vorsprung zeitweise auf sieben Tore aus (19:12 in der 44’ und 21:14 in der 50’). Mit einem 24:19-Sieg verschaffte sich der HBK schließlich ein komfortables Polster für das Rückspiel – nur 24 Stunden später. „Der Vorsprung hätte nach dem Hinspiel eigentlich noch deutlicher sein können, wenn wir nicht so viele Konter vergeben hätten“, blickt Zuk zurück. „Mit ein paar Toren mehr hätten wir es im Rückspiel sicherlich leichter haben können.“

So wurde das Weiterkommen aber am Sonntag noch einmal zu einem harten Stück Arbeit. Es schien zunächst so, als würde für Käerjeng erneut alles nach Plan laufen. Nach sieben Minuten führte der luxemburgische Meister bereits mit 4:1. Doch die Griechinnen fanden zunehmend besser ins Spiel, agierten aggressiv in der Abwehr und setzten im Angriff auf hohes Tempo. Käerjeng tat sich schwer, verlor den Faden und lag nach 18 Minuten mit 6:9 zurück. Erst ein Treffer von Kristin Birsens nach sechs torlosen Minuten brachte das 7:9 – der Rückstand von zwei Toren hatte bis zur Pause Bestand.

Birsens mit wichtigen Toren

Kristin Birsens erzielte in den Schlusssekunden wichtige Tore
Kristin Birsens erzielte in den Schlusssekunden wichtige Tore

Im zweiten Durchgang versuchte Artas alles, um das Ruder endgültig herumzureißen. Der griechische Klub hätte nun einen Sieg mit mindestens sechs Toren Unterschied benötigt, um die nächste Runde zu erreichen. Entsprechend stellten sie, als sie mit vier Toren vorne lagen, in der Schlussphase auf eine offensive 4:2-Deckung um, um Käerjeng zu Fehlern zu zwingen. Doch diese behielten, als das Weiterkommen auf Messers Schneide stand, die Nerven – allen voran Kristin Birsens, die in den Schlusssekunden, als es Schlag auf Schlag ging, die wichtigen Tore zum 25:28 und 26:29 erzielte, was es Käerjeng erlaubte, den Vorsprung aus dem Hinspiel über die Zeit zu bringen und die nächste Runde zu erreichen.

„Als Artas zum Schluss mit vier Toren vorne lag, haben wir uns auf dem Platz gesagt, dass wir jetzt treffen müssen, weil sie sonst die Möglichkeit bekommen hätten, auf fünf zu erhöhen. Dann wäre es sehr schwierig geworden. Kristin hat die Tore dann reingemacht, das ist mega“, so Zuk. Birsens selbst sagte: „Es fühlt sich richtig gut an, diese wichtigen Tore zum Schluss erzielt zu haben. Wir sind aber weitergekommen, weil wir als Mannschaft zusammengespielt haben. Jedes Tor von jeder Spielerin war wichtig und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Runde.“ Auf welchen Gegner die Käerjengerinnen treffen, erfahren sie am Dienstag. Dann findet die Auslosung statt.

Großer Jubel am Sonntagabend
Großer Jubel am Sonntagabend

Statistik Hinspiel

HB Käerjeng – Anagennisi Artas 24:19 (14:11)
Käerjeng:
Jurcevic (14 Paraden), Huberty – Weibel, Galic 6, Simon, Birsens, Milek 6, Zuk 4, Reiter 1, Parisot, Medeiros, Monteiro 1, Dascalu, Melchior 1, Kirtz 4, Gustowska 1
Artas: Kaprinioti (13 P., 1 Tor), Papakosta – Tsaousidou 3, Noula 2, Spyridopoulou, Kostopoulou 4, Nikolaou 3, Prokopidou, Karacharisi 3, Papakosma, Magkou 2, Mastaka 1
Schiedsrichter: Janz/Sug (beide D)
Zeitstrafen: Käerjeng 5 – Artas 3
Siebenmeter: Käerjeng 3/5 – Artas 1/1
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:4, 15’ 7:6, 20’ 8:10, 25’ 10:11, 30’ 14:11, 35’ 15:11, 40’ 17:12, 45’ 19:12, 50’ 21:14, 55’ 21:17
Zuschauer: 260 (offizielle Angabe)

Statistik Rückspiel

Anagennisi Artas – Käerjeng 30:26 (14:12)
Artas: Kaprinioti (10 Paraden), Papakosta – Tsaousidou 2, Noula, Spyridopoulou, Kostopoulou 5, Nikolaou 6/4, Prokopidou 12/3, Karacharisi 2, Papakosma, Magkou, Mastaka 3
Käerjeng: Huberty (8 P.), Jurcevic (4 P.) – Weibel, Galic 8/3, Simon 2, Birsens 5, Milek 2, Zuk 1/1, Reiter 1, Parisot, Medeiros, Monteiro, Dascalu, Kirtz 5/3, Jentgen, Gustowska 2
Schiedsrichter: Janz/Sug (beide D)
Zeitstrafen: Artas 1 – Käerjeng 3
Siebenmeter: Artas 7/8 – Käerjeng 7/7
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 4:5, 15’ 8:6, 20’ 10:8, 25’ 12:10, 30’ 14:12, 35’ 17:14, 40’ 19:17, 45’ 20:18, 50’ 21:20, 55’ 24:21
Zuschauer: 350 (offizielle Angabe)