Montag20. Oktober 2025

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Jugendbasketball„Das Highlight der Saison“: Ben Kovac und seine persönlichen Erinnerungen an das Escher Mini Europe

Jugendbasketball / „Das Highlight der Saison“: Ben Kovac und seine persönlichen Erinnerungen an das Escher Mini Europe
Ein Moment, an den Ben Kovac (Nr. 13) gerne zurückdenkt: 2014 konnte er mit dem Basket Esch das traditionsreiche Mini Europe gewinnen Foto: Tageblatt-Archiv

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Das Mini Europe hat beim Basket Esch eine lange Tradition und viele Eigengewächse langfristig geprägt. So auch Ben Kovac, für den das internationale U14-Turnier früher das Highlight einer jeden Saison war. 

Es ist ein Turnier mit Tradition: 1994 trug der Basket Esch zum ersten Mal sein internationales Turnier für Spieler der U14-Kategorie aus. Eine Erfolgsstory, die ihren Lauf nehmen sollte, denn auch 31 Jahre später kämpfen junge Nachwuchstalente am Pfingstwochenende beim Mini Europe noch immer um den Turniersieg. Vor allem für die Jugendspieler des Escher Vereins eine großartige Chance, die ihnen auch viele Jahre später noch in Erinnerung ist.

Eines dieser Eigengewächse des Escher Klubs ist Ben Kovac. Der 25-jährige Sportsoldat, der eine bemerkenswerte Saison in der französischen Nationale 1 hinter sich hat, ist derzeit sicherlich eines der Aushängeschilder des luxemburgischen Basketballs. Beim Mini Europe konnte sich der Nationalspieler bereits früh mit internationaler Konkurrenz messen. Früh ist dabei gut gesagt, denn im zarten Alter von gerade einmal acht Jahren durfte Kovac ein erstes Mal teilnehmen, womit kein anderer Spieler auf so viele Einsätze beim Escher U14-Turnier kommen dürfte.

„Mein erstes Mal beim Mini Europe habe ich schon mit dem 1995er-Jahrgang bestritten“, erklärt der luxemburgische Profispieler, der 2000 geboren ist, mit einem Lachen. Kein Zufall, denn Ben Kovac wuchs fast schon in der Sporthalle in Lallingen auf, da Mutter Dana für die Damenmannschaft auflief und Vater Otto dort arbeitete. „Da ich sowieso immer da war, habe ich auch mit verschiedenen Jugendmannschaften trainiert. Als ein Spieler damals aus familiären Gründen kurzfristig für das Mini Europe absagen musste und das Team nicht genug Spieler hatte, wurde ich gefragt, ob ich mitmachen möchte“, erinnert sich der 25-Jährige zurück. Eine Chance, die er sich nicht entgehen lassen wollte, auch wenn die Gegner gut fünf Jahre älter waren. „Wir haben zwar alles verloren, doch mir war das egal. Wenn man so jung dort teilnehmen darf, fühlt man sich doch schon ganz groß.“

Regelmäßige Gäste

Von Beginn an hat ihn dann auch der ganze Ablauf des Turniers stark beeindruckt. „Es ist einfach enorm aufgezogen, was man so nicht kannte. Es gibt Trophäen für die besten Spieler, ein All-Star-Team. Das war neben den Pokalfinals für mich immer das Highlight des Jahres.“ Kein Wunder also, dass Ben Kovac es bis heute als große Chance sieht, ein solches Turnier im eigenen Klub haben zu können. „Es gab Gegner, die ja aus richtigen Basketballakademien kamen. Da hat man auch schon einmal eine ordentliche Klatsche bekommen, weil die zwei bis drei Level besser waren. Aber nur so kann man auch selbst besser werden.“

Besonders in Erinnerung ist ihm bis heute noch das Team von Estudio Madrid, das seit Jahren regelmäßiger Gast in der Minett-Metropole ist. „Ich weiß noch, dass sie über das ganze Spielfeld gepresst haben. Sie hatten einfach eine gewisse Aura, die mir noch gut in Erinnerung ist. Sie haben schon immer die gleichen Trikots, ohne Schnickschnack, und haben ihren Basketball für sich sprechen lassen. Das war beeindruckend.“ Der größte Höhepunkt erfolgte für den heute 25-Jährigen dann aber im Jahr 2014, als er für die Heimmannschaft, nach 2003, ein weiteres Mal den Turniersieg holen konnte. „Zu dem Zeitpunkt war es der Höhepunkt meiner Karriere, da ich das Gefühl hatte, ich hätte etwas ganz, ganz Großes gewonnen. Vor allem nach all den Jahren, als wir eher unten standen. Ich muss sagen, ich war damals schon sehr stolz auf mich“, gibt er lachend zu. Und wie es der Zufall so wollte, gab es mit einigen Spielern des damaligen Finalgegners später auch noch ein Wiedersehen. „Wir haben gegen Leiden gewonnen und gegen zwei der Spieler, die damals in ihrem Team standen, habe ich dann wieder in meinen ersten Profijahren bei Den Helder gespielt. Da sieht man, die Basketballwelt ist eigentlich doch recht klein.“ 

Prägende Erinnerungen

Wie viel Organisation und Arbeit hinter einem solchen Turnier steckt, hat Ben Kovac somit schon von Kindesbeinen an gesehen und so ist es für ihn heute dann auch selbstverständlich, selbst beim Mini Europe eine Hand mitanzupacken. „Die letzten beiden Jahre dauerte meine Saison in der Slowakei leider immer zu lange, deshalb konnte ich nicht dabei sein. An diesem Wochenende lasse ich mir das aber nicht entgehen“, freut sich der Profispieler, der am Freitag beim Aufbau helfen wird und am Wochenende beispielsweise auch hinter dem Tresen eingeteilt ist. „Für mich ist es einfach ganz normal, dem Verein, der meinen Eltern und mir so viel gegeben hat, auch etwas zurückzugeben.“

Für Kovac ist das Mini Europe mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden, von Siegen und Niederlagen, bis hin zum Zusammenwachsen der verschiedenen Teams, die auch alle in der Escher Sporthalle übernachten. Und somit hofft der 25-Jährige, dass das Escher Jugendturnier weiterhin viele zukünftige Generationen, so wie ihn selbst, prägen wird. 

Von 1994 bis heute

1994 fand die erste Ausgabe des Mini Europe statt. Seither hat sich das U14-Turnier stetig weiterentwickelt. Seit 2011 treten auch Mädchenmannschaften an, ein Jahr zuvor erhielt man zudem das Label des internationalen Verbandes FIBA. In all den Jahren sind rund 110 Mannschaften aus 25 europäischen Ländern zu Gast beim Basket Esch gewesen, darunter bekannte Teams wie Panathinaikos , Nancy, Leverkusen, Kopenhagen oder Sparta Prag. 2025 werden zehn Jungen- und zehn Mädchenmannschaften um den Turniersieg kämpfen. Los geht es am Samstagvormittag, die Finalspiele werden am Sonntag ab 15 Uhr ausgetragen.