Freitag24. Oktober 2025

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Handball„Das hat ihn ein bisschen schockiert“: Loris Labonté über seinen Wechsel zum HBD

Handball / „Das hat ihn ein bisschen schockiert“: Loris Labonté über seinen Wechsel zum HBD
Loris Labonté wechselt im Sommer zum HBD Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die Halle, das Trikot, die Mitspieler – all das kennt Loris Labonté seit seiner Kindheit. Doch nun steht dem 23-Jährigen der Abschied vom Handball Esch bevor. Er wechselt im Sommer zum einstigen Erzrivalen HB Düdelingen.

Loris Labonté versucht, die letzten Momente im Trikot des HB Esch zu genießen. Nur noch zweimal wird er für die Schwarz-Weißen auflaufen, dann beginnt für ihn ein neues Kapitel. Der 23-Jährige wird den Verein, bei dem alles begann und in dem er tief verwurzelt ist, am Saisonende verlassen. „Ich spiele sehr gerne für Esch“, sagt er. „Ich werde die letzten beiden Spiele, die mir bleiben, mit vollem Einsatz angehen und bis zum Schluss alles geben.“

Labonté spielt seit seiner Kindheit für Esch. Lange kam für ihn kein anderer Klub in Frage. „Ich habe durch meinen Vater mit dem Handballspielen angefangen und bin in dem Verein groß geworden“, erzählt er. Loris’ Vater, Romain Labonté, prägte als kompromissloser Abwehrspieler die erfolgreichste Epoche des Klubs, mit dem Challenge-Cup-Finale 2013 als großem Höhepunkt. In Esch genießt Romain Labonté bis heute Legendenstatus.

„Mein Vater ist Escher durch und durch“, sagt auch Loris. Umso überraschender, dass sich der Sohn nun ausgerechnet dem einstigen Erzrivalen HB Düdelingen anschließt. „Das hat ihn ein bisschen schockiert“, gibt Loris schmunzelnd zu. „Er hat mir aber meine Entscheidungsfreiheit gelassen.“

Vor seinem Wechsel holte Loris die Meinung seines Vaters ein. „Natürlich habe ich das mit ihm diskutiert. Das ist ja auch logisch. Es ist eine wichtige Entscheidung für meine Entwicklung“, sagt er. „Ich habe seine Meinung berücksichtigt, letztlich musste ich die Entscheidung aber selbst treffen. Mein Vater, meine Mutter und meine Freundin unterstützen mich in allem, was ich mache, und sie stehen hinter mir.“

Der nächste Entwicklungsschritt

Die Reaktionen auf seinen Wechsel fielen in Esch dagegen gemischt aus. „Ich denke, das ist immer normal, wenn man jahrelang für einen Verein spielt. Man bekommt Support und Verständnis, aber natürlich auch kein Verständnis. Es war ein bisschen von allem was dabei“, so Labonté.

Sein Entschluss, den Verein zu verlassen, ist vor allem sportlich motiviert. In Düdelingen will er den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. „Ich denke, dass ich das Potenzial habe, mich noch weiterzuentwickeln und war der Meinung, dass ich etwas an meiner Laufbahn ändern muss, um in meiner spielerischen Entwicklung noch besser zu werden“, erklärt der 23-Jährige.

Seine Wahl fiel auf den HB Düdelingen, „weil es ein junges Team mit vielen einheimischen Spielern und Talenten ist. Das hat mir am meisten zugesagt, weil man in diese Mannschaft hineinwachsen kann. Da kann etwas Gutes entstehen.“

Ich war der Meinung, dass ich etwas an meiner Laufbahn ändern muss, um in meiner spielerischen Entwicklung noch besser zu werden

Bis es so weit ist, genießt Labonté die letzten Momente mit der Escher Mannschaft. Am Samstag feierte der HBE einen Überraschungssieg gegen Meister Berchem, drei Tage davor hatte man dem Tabellenführer Red Boys bereits ein Unentschieden abgerungen. Die Escher sind trotz viel Verletzungspech und fehlender Stammkräfte aktuell in einem Formhoch. „Was uns auszeichnet, ist unser Ehrgeiz und unser Kampfgeist. Wir kämpfen bis zum Ende, halten zusammen und versuchen immer, zu gewinnen, auch wenn wir in der Tabelle nicht ganz oben mitspielen“, so Labonté. „Auch in meinen letzten beiden Spielen für Esch werde ich alles geben. Ich will mich mit zwei Siegen verabschieden.“ 

In den beiden verbleibenden Spielen mit Esch trifft er am 17. Mai auf Standard und eine Woche später ausgerechnet auf seinen zukünftigen Klub aus Düdelingen. „Egal, für wen ich spiele“, sagt Labonté: „Ich will immer gewinnen.“