Der Puls fängt bei Magaly Meynadier langsam an zu steigen, denn am Wochenende steht für die luxemburgische Profibasketballerin ein erster großer Höhepunkt in dieser Saison auf dem Programm. Seit Herbst ist die 33-Jährige bekanntlich zurück bei den Saarlouis Royals, mit denen sie in dieser Spielzeit ganz oben mitspielt. Erst am Sonntag hat man sich in der Liga den dritten Tabellenplatz und somit eine hervorragende Ausgangsposition für die Play-offs gesichert. Zuvor geht es aber erst mal nach Berlin, wo am Samstag und Sonntag das Top 4 des Pokalwettbewerbs ausgetragen wird.
Und hier wollen die Saarländerinnen bei der Titelvergabe am liebsten ein gehöriges Wörtchen mitreden. Denn dass sie gegen die derzeit besten Teams, den amtierenden Meister ALBA Berlin sowie die Rutronik Stars Keltern, nicht nur mithalten können, das haben sie in den letzten Wochen bereits mehrmals bewiesen. So konnte Saarlouis die Berlinerinnen gleich zweimal besiegen, gegen Keltern gab es in der regulären Saison einen Erfolg und eine knappe Niederlage, die Meynadier noch längst nicht vergessen hat. „Wir haben auf zwei Punkte verloren und nur, weil wir zum Schluss wirklich sch… rotiert haben, sodass sie zu einem einfachen Korbleger gekommen sind.“
Dass der Titel am Wochenende das Ziel ist, das bestätigt auch die Nationalspielerin, die sich jedoch bewusst ist, dass es schon alleine am Samstag im Halbfinale gegen ALBA nicht einfach werden wird. „Berlin spielt zu Hause, wird viele Fans in der Halle haben. Sie haben zweimal gegen uns verloren und wollen sicherlich kein drittes Mal unterliegen. Das darf man nicht unterschätzen.“
Eine Rechnung offen
Selbst hat Magaly Meynadier mit dem Pokalwettbewerb noch eine Rechnung offen. Schon häufiger hat die Luxemburgerin, die seit 2016 in der deutschen Bundesliga aufläuft, betont, dass sie unbedingt noch einmal ins Final Four einziehen möchte. Denn die Erinnerungen an 2020 sind bitter, wie sie erklärt. „Damals spielte ich noch in Nördlingen und wir hatten eine richtig gute Mannschaft. Ich war überzeugt, dass im Top 4 etwas machbar sei, war total aufgeregt. Doch dann kam Corona und alles wurde annulliert …“
Umso glücklicher ist die 33-Jährige nun, eine weitere Chance zu erhalten. „Es ist aufregend, auch weil wir in Berlin spielen und jeder weiß, wie cool es ist, dort auflaufen zu dürfen.“ Denn die ALBA-Damen haben neuen Schwung in den deutschen Damenbasketball gebracht, profitieren auch von der erfolgreichen Herrenmannschaft. Dass dort alles sehr professionell organisiert ist, das sieht auch die FLBB-Kapitänin so. „Schon allein was die Infrastruktur betrifft, sieht dies ganz anders aus als bei den anderen Teams in der Damenbundesliga. Es wird sicherlich ein cooles Event und ich hoffe, dass wir dieses bis zum Schluss genießen können.“ Begeistert zeigt sich Meynadier auch darüber, dass sie auf dem Werbeplakat der DBBL für dieses Event abgebildet wurde.
Und bei der Sportsoldatin könnte die Form derzeit auch kaum besser sein. Im November noch musste sie sich im Team mit einer kleineren Rolle begnügen, wartete auf ihre Chance. Diese erhielt sie in den letzten Wochen, auch weil eine Teamkollegin sich verletzte. „Es war schon Glück und für sie sicherlich nicht schön, doch ich konnte dem Coach endlich beweisen, was er an mir hat. Ihm ist, glaube ich, seitdem bewusst geworden, dass ich ein wichtiger Faktor im Team bin.“ Etwas, das man vor allem in der Verteidigung sieht, denn der Publikumsliebling wird oft gegen die stärksten Spielerinnen eingesetzt, gegen die sie früh Druck ausüben soll. „Ich muss über das ganze Feld verteidigen, sozusagen die ‚Drecksarbeit’ machen. Aber auch in der Offensive soll ich Verantwortung übernehmen, meine guten Pässe einsetzen.“ In den letzten Wochen, mit dem zunehmenden Vertrauen des Trainers, stieg jedenfalls auch das Selbstvertrauen bei Meynadier, der nun wieder alles leichter von der Hand geht. „Davor war ich, trotz meiner Erfahrung auf diesem Niveau, schon etwas gestresst.“
Und für ihren großen Traum, den ersten Titel als Profispielerin, hat Meynadier, neben den Trainingseinheiten in Saarlouis in den letzten Tagen, auch von der Infrastruktur in der Coque, dem „High Performance Training and Recovery Center“, profitiert, wo sie noch am Dienstag im Eisbad war.
Los geht es für Saarlouis am Freitag, wenn es nach einer letzten Trainingseinheit am Morgen zehn Stunden mit dem Bus nach Berlin geht. Dort treffen die Roylas am Samstag um 16 Uhr auf ALBA. Das Finale wird am Sonntag um 16 Uhr stattfinden, und wenn es nach dem Geschmack von Magaly Meynadier geht, dann mit ihrem Team.
 
		    		 De Maart
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