Mit dem Schlusspfiff fielen ihm Tausende von Steinen vom Herzen. Denn als seine Teamkollegen in der spannenden Schlussphase gegen die Aufholjagd der Etzella ankämpften, musste Denilson Ramos von der Bank aus zusehen und zittern. Der 26-Jährige, der sich in dieser Saison zu einer wichtigen Defensivkraft im Escher Spiel entwickelt hat, war nämlich bereits sechs Minuten vor Spielschluss mit seinem fünften persönlichen Foul ausgeschieden. „Es war frustrierend, diesen letzten Fehler gepfiffen zu bekommen. Doch ich habe meinem Team vertraut, dass sie es schaffen würden“, beschreibt der Escher seine Gefühlslage in diesem Moment. „Dennoch war es nicht schön, zuschauen zu müssen, vor allem die letzte Minute war schlimm, es war die längste Minute meines Lebens“, gibt er schließlich mit einem Lachen zu.
Dabei hat Denilson Ramos, der seinen Herzensklub zur letzten Saison Richtung Contern verlassen hatte, seit seiner Rückkehr in dieser Spielzeit plötzlich eine ganz andere Rolle im Team. Nicht nur, dass er inzwischen viel mehr Einsatzzeit erhält, auch muss er oft gegen gegnerische US-Spieler verteidigen und erledigt diesen Job mit Bravour. Somit hat gerade dieser Titel für den 26-Jährigen auch noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. „Wenn man bedenkt, dass ich vor zwei Jahren, als wir im Finale gegen Ettelbrück verloren haben, überhaupt nicht zum Einsatz kam … Doch ich wusste, dass genau so etwas wie das hier möglich sei, und deshalb bin ich zurückgekommen.“
Das Jahr in Contern bereut der frischgebackene Pokalsieger jedoch keinesfalls: „Diese Saison hat mich in meiner Entwicklung wirklich weitergebracht und ich bin dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe und sie mir so geholfen haben.“ Doch die Entscheidung, zu seiner „Escher Familie“ zurückzukehren, fiel ihm im Sommer genauso einfach. „Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, ein Teil hiervon zu sein.“ Und so vergisst er auch nicht, die inzwischen zurückgetretenen Leistungsträger Joé und Pit Biever sowie Alex Rodenbourg genauso wie Ben Kovac zu erwähnen, der extra aus Frankreich angereist war. Alle freuten sich mit ihren ehemaligen Teamkollegen so, als hätten sie gerade selbst einen weiteren Titel gewonnen.
Und obwohl er inzwischen einer der Leistungsträger im Escher Kader ist, musste sich Denilson Ramos nach dem Spiel doch noch etwas gedulden. Denn bevor er das wohlverdiente Siegerbier genießen konnte, ging es erst einmal zur Dopingkontrolle.

De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können