Freitag24. Oktober 2025

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HandballDamen-Nationalmannschaft: In Europa mit die Kleinsten

Handball / Damen-Nationalmannschaft: In Europa mit die Kleinsten
In der WM-Qualifikation standen für Luxemburg nur Feldspielerinnen auf dem Platz, die in der heimischen Liga aktiv sind Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die luxemburgische Frauen-Nationalmannschaft hinkt im europäischen Vergleich hinterher. Unter anderem eine Reform der heimischen Liga soll dazu beitragen, die Lücke zu anderen kleinen Handball-Nationen zu schließen.

„Wir sind in Europa mit die Kleinsten.“ Das sind die Worte, die Damen-Nationaltrainer Michel Scheuren vor der ersten Phase der Qualifikation zur WM 2025 mehrmals wiederholt hatte. Dennoch hatten die „Roten Löwinnen“ gehofft, Boden auf die anderen kleinen Nationen gutgemacht zu haben, und gegen Bulgarien ihren ersten Sieg seit 2019 ins Visier gefasst. Das Ergebnis war dann aber ernüchternd. Die Leistung reichte nicht, um mit dem Gegner mitzuhalten und die 21:33-Niederlage war eine große Enttäuschung. Trotz einer Leistungssteigerung war auch am Sonntag gegen Gruppenfavorit Italien mit 20:39 ebenfalls nichts zu holen.

Vor zwei Jahren hatten die FLH-Damen bereits zwei Testspiele gegen Italien bestritten. Auch damals waren sie unterlegen. „Wir sind davon ausgegangen, dass sie seitdem einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben und haben uns nicht erwartet, gegen sie etwas zu holen. Bulgarien hatten wir schwächer eingeschätzt als Italien“, so Scheuren. Das Spiel lieferte dann aber die Bestätigung für das, was er schon im Vorfeld gesagt hatte. „Wir können es uns nicht erlauben, auf irgendjemanden von oben herabzuschauen. In der Position sind wir einfach nicht und wir werden auch so bald nicht in diese kommen.“

Besonders die physische Überlegenheit ihrer Gegner macht den Luxemburgerinnen immer wieder zu schaffen, zudem werden zu viele technische Fehler produziert. „Es muss in allen Bereichen nachgearbeitet werden“, so Scheuren. „Wir müssen weiter aufbauen. Man muss aber auch bedenken, dass wir in Luxemburg nur 13 Vereine haben, die überhaupt einen Damen-Bereich anbieten und eine Liga, in der oben ein bisschen Gerangel ist, mit drei, vier, vielleicht auch mal fünf Vereinen. Danach geht das Niveau, bei allem Respekt für die Teams, runter. Daraus Internationale zu schöpfen, ist abenteuerlich.“ Den Weg ins Ausland wagen dazu nur wenige.

Eine kleinere Liga

Aus dem Grund hat Alexandre Scheubel, Technischer Direktor des Verbandes, eine Reform für die Frauen-Meisterschaft ausgearbeitet. Die erste Liga wird ab der kommenden Saison auf sechs Vereine verkleinert, zudem spielen bereits in dieser Saison nach der Qualifikationsrunde nur noch die vier Ersten in einem Play-off und einem anschließenden Halbfinale und Finale den Meistertitel unter sich aus. Die Spielerinnen sollen sich damit an eine höhere Intensität gewöhnen, was auch dem Nationalteam weiterhelfen würde. „Es ist ein guter Schritt, indem die Liga verdichtet wird und wir mehr interessante Spiele bekommen“, sagt Scheuren, der sich wünscht, dass mittelfristig noch ein weiterer Schritt gemacht wird, um den Abstand zu den anderen kleinen Nationen Europas zu verkürzen. „Es ist wichtig, dass die Vereine ihre Teams im Europapokal anmelden“, sagt er. „Meiner Meinung nach müssen wir ‚à moyen terme’ auch schauen, eine Liga mit Belgien zusammen zu bilden.“ Damit würden noch mehr intensive Spiele dazukommen. Zudem müssten bereits in der Jugend die „besten Trainer“ engagiert werden, was nicht nur für den Damen-Bereich gelte. „Wenn wir über die Kraft nicht mithalten können, müssen wir spielerisch so ausgebildet sein, dass wir taktisch mit jedem mithalten können.“