Mittwoch22. Oktober 2025

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BGL LigueD03 holt sich den Meistertitel in Niederkorn

BGL Ligue / D03 holt sich den Meistertitel in Niederkorn
Nestor Monge und Théo Brusco beim Bad in der Menge Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Déifferdeng 03 ist am Ziel angekommen: Der Klub aus der „Cité du Fer“ hat sich beim Derby in Niederkorn am 28. Spieltag die Krone aufgesetzt und wird im Sommer erstmals seit der Fusion an der Champions-League-Qualifikation teilnehmen. Spieler, Präsident und Trainer feierten, bis die Lichter ausgingen.

Die Akteure blieben im ersten Durchgang des Derbys vor allem spielerisch hinter den Erwartungen zurück, kämpferisch standen sie sich hingegen in nichts nach. Nach einer knappen halben Stunde erhitzten sich die Gemüter, das Spiel wurde mehrmals wegen Diskussionen und Rudelbildungen unterbrochen. Schiedsrichter Müller hatte alle Hände voll zu tun. Kurz vor der Pause hatten die Hausherren die große Chance, dem Lokalrivalen einen Dämpfer zu verpassen, als Ruffier einen Rückpass von Brusco mit der Hand abwehrte und der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß entschied. Jarmouni nahm sich der Angelegenheit an und schoss den auf der Torlinie platzierten Oliveira an (44.).

Die Gäste starteten mit einer völlig anderen Körpersprache in den zweiten Durchgang und nach gut einer Stunde belohnte Torjäger Jorginho seine Farben schließlich für den betriebenen Aufwand. Einen scheinbar harmlosen Ball unterschätzte Duarte komplett und ebnete so den Differdingern den Weg zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

Nach dem Spiel reagierten sämtliche Spieler des Neu-Meisters verständlicherweiser emotional. So brach Gianluca Bei in Tränen aus und konnte sein Glück kaum fassen: „Heute hat sich ein Kindheitstraum erfüllt. Ich hätte mir viel im Leben vorstellen können, aber dass ich den Titel mit meinem Herzensverein gewinnen würde, daran habe ich nicht geglaubt.“ Andere Spieler wie Routinier Ruffier, der seine erste Saison beim FCD03 gleich mit einem Titel abschließt, hoben vor allem die geschlossene und konstante Mannschaftsleistung hervor: „Es ist ein Titel des ganzen Kaders und nicht nur der Jungs, die am meisten auf dem Platz standen. Es ist der Lohn eines ganzen Vereins, in dem jeder Einzelne seit Jahren alles für diesen einen Moment gegeben hat. Es gibt kein größeres Gefühl im Fußball, als diese Leute mit dem Titel zu belohnen.“

Abwehrspieler Théo Brusco sowie Spielmacher Guillaume Trani hatten lobende Worte für den Vater des Erfolgs, nämlich Coach Pedro Resende: „Er ist der beste Trainer, unter dem ich gespielt habe, seine Akribie ist phänomenal“, beschrieb Trani den Portugiesen. „Die letzten Wochen waren mental nicht einfach, jedoch haben Kleinigkeiten in den direkten Duellen der Titelanwärter entschieden, genau wie heute“, ließ Brusco die Saison Revue passieren. 

Auf dem Weg zum langersehnten Bad in der Menge fand Kevin d’Anzico ein paar Worte, um seine Emotionen in Worte zu fassen: „Ich kann es nicht beschreiben. Das ganze Team hat 300 Prozent für diesen Sieg gegeben. Diese Saison war der Wahnsinn. Jeder kann stolz auf sich sein, die lange Arbeit hat ihre Früchte getragen. Ich bin unheimlich froh für den Verein, den Trainerstab und alle Kollegen.“

In der unübersichtlichen Jubeltraube tauchte auch Ex-Topstürmer Pierre Piskor auf, der auf Kapitän Geoffrey Franzoni zeigte: „Er ist ein Beispiel von Treue und Langlebigkeit.“ Der Verteidiger, der seit 2010 in der „Cité du Fer“ unter Vertrag steht, konnte nach dem Erfolg kaum Worte finden: „Wir haben es geschafft … Es ist eine enorme Erleichterung. Wir haben sehr lange auf diesen Moment gewartet. Jetzt werden wir profitieren.“ 

D03-Präsident Fabrizio Bei wurde nach Spielende nostalgisch
D03-Präsident Fabrizio Bei wurde nach Spielende nostalgisch Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Dieser Meinung war auch Coach Pedro Resende, dessen Stimme nach den 90 Minuten komplett abhanden gekommen war: „Wir haben sehr viel für diesen Titel gearbeitet“, flüsterte er. „Der Kader war nicht breit, aber es standen mir Männer zur Verfügung. Wir haben nie gezweifelt. Wäre es nicht heute gewesen, dann am Samstag. Jetzt wird erst einmal anständig gefeiert und morgen ist Ruhetag. Mit den Spielern habe ich noch nicht gesprochen, das werden wir in Ruhe in der Kabine machen.“

Noch emotionaler war wohl nur einer: Präsident Fabrizio Bei: „Es ist ein symbolischer Moment“, sagte er und zeigte auf seinen Vorgänger Erny Muller. „Ich kann es noch immer nicht glauben, ich weiß nicht einmal, was ich sagen soll. Wir werden jetzt sechs Wochen feiern. Ich habe den letzten Titel der Red Boys als kleiner Junge miterlebt und mir damals schon gesagt, dass ich das selbst einmal erleben möchte. Aber es geht nicht darum, nostalgisch zu sein … Jetzt können wir endlich Champions League spielen!“ Die Auslosung am 18. Juni wird sicher ein weiterer besonderer Moment werden. 

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Nachdem der FC Red Boys Differdingen bis zur Fusion mit der AS Differdingen im Jahr 2003 sechsmal Meister geworden war (zuletzt 1978/1979), konnte der FC Differdingen 03 mit dem Derbysieg eine tolle Saison mit der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte krönen. 

Statistik

Progrès: Latik – Guett Guett, Karamoko, Karayer – Bah, Lybohy (90. Bastos), Daham, Duarte (90. Soares) – Mazure (84. Delgado), Jarmouni (84. Ferreira), Mixtur (80. Schmid)
FCD03: Ruffier – D’Anzico, Brusco, Bedouret – Franzoni, Rauch (73. Abreu, 77. Nagera), Pami (88. Monge), Oliveira, Pruzzo – Jorginho, Trani 
Schiedsrichter: Müller – Da Silva, Mentz
Gelbe Karten: Jarmouni, Karayer, Lybohy, Strasser, Mazure, Karamoko, Soares – Bedouret, D’Anzico, Pruzzo, Rauch
Torfolge: 0:1 Jorginho (60.)
Beste Spieler: Lybohy, Karamoko – Rauch, Franzoni
Zuschauer: 1.949 zahlende
Spieler des Spiels: Obwohl der Sieg vor allem einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken ist, muss Geoffrey Franzoni herausgehoben werden. Der langjährige Kapitän des Fusionsvereins ackerte seine rechte Seite über die gesamte Spielzeit ab und gab außerdem die Vorlage zum Meister-Tor.