Samstag1. November 2025

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TurnenCoupe Josy und Yvonne Stoffel-Wagener: Besonderer Wettkampf mit besonderer Formel

Turnen / Coupe Josy und Yvonne Stoffel-Wagener: Besonderer Wettkampf mit besonderer Formel
Beim Wettkampf am Samstag werden Mixed-Mannschaften antreten Foto: Anouk Flesch

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Es ist ein besonderer Wettkampf zu Ehren eines besonderen Paares. Bei der Coupe Josy und Yvonne Stoffel-Wagener der Espérance Differdingen werden am Samstag Mixed-Mannschaften im Blickpunkt stehen. 

Es gibt wenige Paare, die eine ganze Sportart so geprägt haben wie Josy Stoffel und seine Ehefrau Yvonne Stoffel-Wagener. Das Palmarès der beiden Kunstturner ist lang. Höhepunkt für beide war sicherlich die Teilnahme an Olympischen Sommerspielen. Eine für Yvonne Stoffel-Wagener (1960 in Rom), gleich fünf zwischen 1948 und 1964 für ihren Ehemann Josy, der mit seinen fünf Welt- und sechs Europameisterschaftsteilnahmen sowie 16 Mehrkampftiteln in Luxemburg bis heute der erfolgreichste luxemburgische Turner ist.

Kein Wunder also, dass die Espérance Differdingen, der Klub, bei dem Josy Stoffel von Kindesbeinen an trainierte, am Wochenende zum ersten Mal einen Wettkampf zu Ehren der beiden Turner austrägt. „Er steht bis heute wie kein anderer für die Espérance Differdingen, hat mehrere Generationen von Turnern geprägt. In den 1970er Jahren bestand der gesamte Nationalkader etwa nur aus Athleten des Klubs“, erklärt der heutige Vereinspräsident Salvatore Macri und erinnert sich gerne an die alten Zeiten zurück, in denen Josy Stoffel auch als Trainer tätig war. „Er war ein enorm jovialer Mensch und hatte wie kein anderer die Begabung, Menschen vom Turnen zu begeistern und hierfür zu motivieren.“ In Differdingen ist inzwischen die Turnhalle nach Josy Stoffel benannt, der im März 2021, sieben Jahre nach dem Tod seiner Ehefrau, verstarb. Auch Yvonne Stoffel-Wagener, die ihre erste Lizenz bei der Avenir Differdingen erhielt, kommt in der Stadt zu Ehren, denn nach ihr ist eine Straße benannt. 

Minis und Espoirs

So passt es auch, dass die Espérance einen Mixed-Wettbewerb – übrigens der einzige in dieser Form in Luxemburg – im Namen des Ehepaares organisiert. „Vor vier Jahren kam bei uns die Idee auf, etwas Neues auszuprobieren“, meint Salvatore Macri. So werden sechs Mannschaften à acht Turner, 24 Mädchen und 24 Jungs, am Samstag auf der Matte stehen. 

Josy und Yvonne Stoffel im Jahr 2011
Josy und Yvonne Stoffel im Jahr 2011 Foto: Editpress/Marcel Nickels

Los geht es um 14 Uhr im „Centre de Gym Josy Stoffel“ in Oberkorn. Die jungen Turner werden jeweils drei Geräte bestreiten und auch hier ist man dem Mixed-Motto treu geblieben. „Am Boden und Sprung treten sowohl Turnerinnen wie auch Turner an. Als drittes Gerät kommt dann der Barren bzw. Stufenbarren hinzu. Wir wollten, dass jede Mannschaft auch die Geräte gemeinsam bestreiten kann.“ Vereine, die keine Mixed-Klubs sind, können sich am Samstag dann auch mit einem weiteren Verein zusammentun. Bestes Beispiel ist die Espérance selbst, die bekanntlich keine Mädchenabteilung besitzt. Somit bilden die Turner des Klubs Teams mit dem Flic-Flac Differdingen sowie mit der Courageuse Petingen. „Die Idee war es, so auch die Beziehungen unter den Vereinen zu stärken, und auch die Kinder lernen Turner aus anderen Klubs kennen.“

Dass man sich in Differdingen dieses Jahr dazu entschlossen hat, neben der Kategorie der Espoirs nicht die Seniors, sondern Turner der Altersklasse der Minis antreten zu lassen, hat laut Macri ebenfalls einen Grund: „Für die Minis gibt es, im Gegensatz zu den Seniors, weniger Wettkämpfe, deshalb ist es eine tolle Gelegenheit, ihnen einen solchen zu ermöglichen.“ Bei der Espérance ist man sich sicher, dass gerade der Aspekt der Förderung junger Talente auch Yvonne und Josy gefallen hätte. So werden am Samstag dann nicht nur die Sieger einen Pokal erhalten, sondern alle Teilnehmer bekommen eine kleine Erinnerungsplakette, wie der Präsident weiter erklärt. Für die Siegerehrung hat sich übrigens dann auch der Sohn des Ehepaares angekündigt.