Meisterschaft und Pokal, Supercup und Königsklasse hatte PSG gewonnen – allerdings wirkte es, als wollten die französischen Stars sich die vergoldete Trophäe ganz nebenbei einstecken. Stattdessen spielten bis zur Pause fast nur die Londoner: Cole Palmer schob den Ball überlegt ins lange Eck (22.) und lieferte acht Minuten später ein beinahe perfektes Abziehbild seines ersten Tores. João Pedro stellte sogar auf 3:0 (43.), Paris lief nur hinterher. Allein dieser Sieg brachte Chelsea weitere 34 Millionen Euro Preisgeld ein.
Gianni Infantino schaute sich das alles selbstgewiss an, für ihn war es ein Tag wie gemalt. Sein milliardenschweres Prestige-Turnier endete wunschgemäß pompös, das MetLife Stadium war ausverkauft – und sein „Buddy“ Trump schaute auch vorbei. Im New Yorker Trump Tower hatte der FIFA-Chef den Präsidenten der USA erneut ohne Angst vor zu großer Nähe gerühmt: Beide Männer verbinde „eine großartige Freundschaft“. Seite an Seite geht es in Richtung WM 2026, insofern war das Klub-Turnier ein aufschlussreicher Blick in die nahe Zukunft.
„Ein riesiger Erfolg“
Kritik an der krass aufgeblähten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften ließ Infantino nicht zu. Hitze? Belastung? Leere Sitze? Das mediale Fußball-Dauerfeuer den ganzen Sommer über sei kein Problem, nein, nein, „das goldene Zeitalter“ habe begonnen, schwärmte Infantino: „Wir können definitiv sagen, dass diese WM ein riesiger Erfolg war.“ Dafür hat die FIFA an die 32 Teilnehmer insgesamt eine Milliarde Dollar ausgeschüttet. Jeweils etwa 50 Millionen Euro nahmen Bayern München und Borussia Dortmund mit, beide waren im Viertelfinale ausgeschieden.
Vor dem Anpfiff donnerten Kampf-Flugzeuge über das Stadion, Robbie Williams sang – das Finale sollte eine Art Super Bowl des Fußballs samt Halbzeit-Show sein. Dazu passte das unterhaltsame Spiel bei 30 Grad Celsius, in dem Désiré Doué, Held des Champions-League-Finals gegen Inter Mailand, um ein Haar das erste Pariser Tor erzielt hätte (19.). Stattdessen schlug Chelsea im Dreierpack zu, PSG mühte sich nach der Pause vergeblich, weil zu wenig konsequent, um Anschluss.
Ousmane Dembélé beispielsweise, der gute Karten hat, Weltfußballer zu werden, scheiterte am spektakulär reagierenden Chelsea-Torhüter Robert Sanchez (53.). PSG-Profi João Neves sah die Rote Karte (86.), weil er Marc Cucurella an den Haaren zog. Kurz vor Mitternacht MESZ wurden die „Blues“ zum ersten Klub-Weltmeister neuer Zeitrechnung gekrönt.
Handgemenge nach Finale
Trainer Luis Enrique von Paris Saint-Germain hat nach dem Handgemenge im Anschluss an das Finale der Klub-WM gegen den FC Chelsea (0:3) betont, er habe lediglich „die Spieler voneinander trennen“ wollen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der Spanier zu einem Schlag gegen den Nacken von Chelseas Torschütze João Pedro ausholte und ihn an Hals und Kinn traf. Zuvor hatte Pedro die Hand von Enrique weggeschlagen, als dieser eine Konfrontation zwischen dem Brasilianer und PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma beruhigen wollte.
De Maart
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