Bereits nach sechs Minuten brannte es ein erstes Mal im Luxemburger Strafraum. Einen Eckball von Bennison köpfte Sembrant aufs Tor. Der Luxemburger Verteidigungsverbund konnte in Gemeinschaftsarbeit die Situation klären.
Gleich von Beginn an war zu sehen, dass die Gästemannschaft von Trainer Gerhardsson keine Zweifel aufkommen lassen wollte und Luxemburg ständig unter Druck setzte. So kamen die FLF-Damen von Trainer Dan Santos nur selten in die gegnerische Hälfte. Luxemburg versuchte, das Spiel von hinten heraus aufzubauen, wurde in seinem Vorhaben aber relativ schnell vom Gegner gestört. In der 16. Minute, im Anschluss an einen Freistoß, war es erneut Sembrant, deren Schuss Schlimé mit einer Glanztat parieren konnte.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Führungstor der Schwedinnen fallen sollte. In der 26. Minute war es dann so weit: Im Zentrum kommt Angeldahl an den Ball, fasst sich ein Herz und schießt von der Strafraumgrenze unhaltbar in den Winkel.
In den Minuten 29 und 30 konnte Schlimé zweimal glänzend gegen Kafaji u nd Angeldahl parieren, gegen den Schuss von Rytting Kaneryd war sie nur eine Minute später aber machtlos. Den ersten Torschuss auf Luxemburger Seite gab es in der 33. Minute, als Laura Miller von der Strafraumgrenze abzog. Ihr Schuss ging weit am Tor vorbei.
Die Phasen mit eigenem Ballbesitz aufseiten der FLF-Damen waren zu kurz, um offensiv gefährlich zu werden. Außerdem bemängelte Trainer Dan Santos lautstark während der ersten Spielhälfte, dass seine Mannschaft zu tief stand, sodass man offensiv nur für wenig Entlastung sorgen konnte.
Die erste Szene im zweiten Spielabschnitt war wieder für Schweden. Allerdings wurde ein vermeintliches Tor in der 49.Minute wegen Abseitsposition zurückgenommen, genauso wie in der 71. Minute. Der Offensivdrang der Skandinavierinnen ging weiter. In der 56. Minute stand Blackstenius beim Abschluss aber im Abseits. Die ersten beiden Luxemburger Eckbälle gab es in der 57. Minute zu bestaunen. Beide waren zu schwach getreten, um Gefahr vor dem Tor von Musovic zu sorgen. Auf der anderen Seite war es Rytting Kaneryd, die auf der rechten Offensivseite wirbelte und in der 62. Minute die Führung hätte ausbauen können. Lucie Schlimé konnte den Schuss abwehren. In der 66. Minute wurde dann die 188-fache (!) Nationalspielerin und Kapitänin Kosovare Asllani eingewechselt und durfte die letzten Minuten auf dem Galgenberg wirbeln. Ebenfalls per Glanzparade konnte Schlimé einen Kopfball von Blackstenius in der 68. Minute zur Ecke abwehren. Die Stürmerin sollte in der 81. Minute, kurz vor ihrer Auswechslung, ihr Tor dann doch noch machen.
In der Nachspielzeit setzte die eingewechselte Ijeh mit dem 4:0 den Schlusspunkt in dieser Begegnung.
Statistik
Luxemburg: Schlimé – Barbosa, Kremer, Machado, Dos Santos (86. Serra) – Kocan (56. L. Schmit), Miller – C. Schmit (73. Mateus), Estevez, Lourenço (86. Albert) – Thompson (86. Kirps)
Schweden: Musovic – Lundkvist, Sembrant, Björn, Nildén – Angeldahl (76. Anvegard), Kafaji (66. Asllani), Bennison – Rytting Kaneryd (76. Jakobsson), Blackstenius (82. Ijeh), Rolfö (66. Vinberg)
Schiedsrichterinnen: Collin – Coppola, Brassard
Gelbe Karte: Rolfö
Torfolge: 0:1 Angeldahl (26.), 0:2 Rytting Kaneryd (31.), 0:3 Blackstenius (81.), 0:4 Ijeh (90.+3)
Beste Spielerinnen: Schlimé, Machado – Nildén, Rytting Kaneryd
Zuschauer: 1.295 zahlende
Stimmen
Lucie Schlimé (FLF-Torhüterin): „Wir müssen heute mehr auf die Mannschaftsleistung als auf meine persönliche Leistung schauen. Wir haben einen guten Tag erwischt, besser hätten wir uns nicht präsentieren können. Vor drei Jahren haben wir gegen gleichwertige Gegner eindeutig höher verloren. Man sieht die Entwicklung, die wir gemacht haben. Ich spreche der gesamten Mannschaft meinen Respekt aus für die heutige Leistung.“
Andreia Machado (FLF-Verteidigerin): „Wir haben die ersten 25 Minuten gut begonnen. Das Gegentor tut natürlich weh. Es zeigt die individuelle Klasse des Gegners, ein wunderschönes Tor mit dem Weitschuss. Wenn wir etwas konzentrierter sind, fallen diese Tore nicht. Wir standen gut. In der zweiten Hälfte haben wir die Leistung der ersten 45 Minuten bestätigt. Wir können stolz auf diese Leistung sein.“
Dan Santos (FLF-Trainer): „Ich muss der gesamten Mannschaft ein großes Lob und meinen vollen Respekt aussprechen. Wir sind viel gelaufen und sind mit Leidenschaft aufgetreten. Die zwei Gegentore fallen zu schnell. Das letzte Tor hätte auch nicht fallen müssen. Wenn es beim 0:3 geblieben wäre, wäre es für uns auch gut gewesen. Gegen die Nummer fünf auf der Welt eine solche Leistung abzurufen, da kann man den Fortschritt und die Entwicklung dieser Mannschaft sehen. Für Lucie Schlimé war die heutige Leistung sicherlich gut fürs Selbstvertrauen.“
De Maart
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