Der F91 wurde seiner Favoritenrolle gegen Andorras Vertreter FC Santa Coloma durch zwei Siege gerecht. Aber wie F91-Präsident Romain Schumacher völlig zu Recht einräumte, war dies auch ein absolutes „must“. „Wenn schon nicht gegen Andorra, gegen wen dann?“, lautete der O-Ton von Schumacher.
Im heutigen Kräftemessen muss der F91 erneut Farbe bekennen. Die Slowenen sind aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als die doch eher bescheidenen Andorraner. „Das sind Vollprofis und wer den Fußball vom Balkan etwas näher verfolgt, weiß ganz genau, was uns blühen kann“, mahnt Dan Theis, der nach Kroatien und Serbien – mit Déifferdeng 03 – nun zum dritten Mal in Folge nach Ex-Jugoslawien reist.
Doch die Ansprüche der Düdelinger beschränken sich ja seit einer gewissen Zeit nicht mehr lediglich auf das Abräumen nationaler Titel. Nein, man rüstet bewusst und gezielt von Jahr zu Jahr mit viel Aufwand auf, um sich an ein gewisses europäisches Niveau heranzutasten.
Stammplatz als Rarität
Keine Frage, dass der Abwehr eine tragende Rolle zuteil wird. Nationalkeeper Jonathan Joubert wird mehr als nur vermutlich unter Beschuss stehen. Gegen Santa Coloma geriet sein Kasten kaum ernsthaft in Gefahr, umso mehr müssen seine Vorderleute heute höllisch auf der Hut sein, um die Kugel vom eigenen Gehäuse fernzuhalten.
Beim F91 sind Stammplätze eine Rarität. Eine Tatsache, über die sich Dan Theis verständlicherweise glücklich schätzt.
Alle Plätze sind gleich doppelt besetzt und dies entfacht natürlich einen heißen Konkurrenzkampf, um es in die Startelf zu schaffen. Theis: „Namen zählen bei mir nicht, nur Leistung.“ Dabei spielt auch die taktische Marschroute eine wesentliche Rolle. Heute sind nämlich an vorderster Stelle Defensivqualitäten gefragt, damit der „Maribor-Express“ nur nicht ins Rollen, sondern ins Stottern kommt.
Die Spannung wahren
Vor allem möchten die Düdelinger die Spannung für das Rückspiel in acht Tagen wahren. Das heißt folglich für heute Abend nichts anderes, als ans äußerste Leistungslimit zu gehen.
Mit Da Mota, Benzouien, Payal, Sanchez, Melisse sowie Legros sind bereits nicht weniger als sechs Akteure mit Gelb vorbelastet. „Das darf heute keine Rolle spielen. Jeder muss sich voll reinknien, auch wenn er im Rückspiel gesperrt sein sollte.“ Dennoch sollten sich einige „Hitzköpfe“ nicht so leicht provozieren lassen wie beispielsweise in Andorra. Welche Startelf Theis ins Gefecht schickt, wissen selbst seine Schützlinge noch nicht und dies steigert natürlich die Motivation jedes einzelnen Spielers. Bereits im Rückspiel gegen Santa Coloma überraschte Dan Theis die sogenannten „Experten“, und dies könnte heute erneut der Fall sein.
Trotz des Ausfalls von Joachim verfügt er über genügend Offensivpotenzial, um die Slowenen in Verlegenheit zu bringen. Ein Treffer würde vielleicht für eine günstige Ausgangsposition fürs Rückspiel sorgen, vorausgesetzt, die Slowenen verpassen dem F91 keine Klatsche.
Gegen Santa Coloma vermochte sich der F91 jeweils im zweiten Durchgang zu steigern, davon konnte sich Maribors Delegation im Stade Jos Nosbaum überzeugen. Und die Düdelinger wissen wohl am besten, dass bei ihnen noch Luft nach oben ist.
Noch Plätze da
Bei den Verantwortlichen des NK Maribor rechnet man nicht mit einem ausverkauften Haus. Doch ob 5.000, 6.000 oder 10.000, die slowenischen Schlachtenbummler werden ihre Elf 90 Minuten lang frenetisch anfeuern und nach vorne peitschen.
De Maart

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