Es ist schon eine sehr ungewöhnliche Uhrzeit, wenn die Damen des RFCUL am Mittwoch auf Ferencváros treffen. 10 Uhr morgens – das klingt viel mehr nach erster Frühstückspause als nach Champions League. Doch für den hauptstädtischen Klub steht dann am Mittwoch das größte Spiel in seiner bisherigen Geschichte an. „Wir haben das Glück, bereits am Sonntagabend in Albanien gelandet zu sein“, sagt RFCUL-Trainerin Elodie Martins. „Es ist eine ungewöhnliche Uhrzeit, das stimmt. Wir werden das Beste geben, um die Spielerinnen auf diese Zeit vorzubereiten.“
Am Montag stand Reaktivierung am Morgen an und auch am Dienstag wurde in aller Früh trainiert, um sich an die Anstoßzeit zu gewöhnen. „Es ist schon selten, dass wir um eine solche Uhrzeit spielen. Doch wir versuchen, uns zu adaptieren.“ Ausrichter ist der albanische Klub KS Vllaznia Shkodra – warum die Partie so früh angesetzt ist, darüber kann Martins nur spekulieren. „Ich denke, dass wir wegen der Hitze so früh morgens spielen“, schätzt die Trainerin. Das zweite Gruppenspiel am Mittwoch zwischen Shkodra und Dinamo-BSUPC aus Belarus ist für 19 Uhr angesetzt. „Es ist schon sehr heiß. Als wir am Montagmorgen vom Spaziergang zurückkamen, mussten sich die Spielerinnen erst mal im Pool abkühlen.“
Keine Ausreden
Hitze, frühe Anstoßzeit, weite Reise – all das will Martins nicht als Ausrede benutzen. Die 40-Jährige geht ambitioniert in das Turnier. „Wir wollen Erster in der Gruppe werden“, sagt sie. Am Mittwoch trifft das Team also erst auf Ferencváros. Der Sieger spielt das Finale am Samstag gegen den Sieger der Begegnung zwischen Shkodra und Dinamo, am selben Tag spielen dann auch die Verlierer der beiden Partien Platz 3 und 4 aus. Der Sieger des Finales ist für die nächste Qualifikationsrunde der Champions League qualifiziert, Platz 2 und 3 dürfen in der Europa League-Qualifikation weiterspielen. Für Platz 4 ist das europäische Abenteuer beendet. Ein Sieg würde dem RFCUL also zumindest reichen, um auf europäischer Ebene weiterspielen zu dürfen.
Es ist eine ungewöhnliche Uhrzeit, das stimmt. Wir werden das Beste geben, um die Spielerinnen auf diese Zeit vorzubereiten.
Dass es sich nun für das Team anfühle, als gäbe es plötzlich etwas zu verlieren, sieht Martins nicht so. „Wir haben gar keinen Druck. Wir wollten eine Runde weiterkommen, das haben wir geschafft. Alles, was nun passiert, ist Bonus.“ Gegen AEK Athen gewann das Team in der ersten Runde mit 5:3 nach Verlängerung, gegen Riga dann 2:1. „Wir haben zwei Siege auf europäischem Niveau und somit unser Ziel erreicht. Wir haben nichts mehr zu verlieren.“
Kaum Informationen über den Gegner
Schwierig ist es für die Trainerin aber vor allem, Infos über den Gegner zu sammeln. Der Klub aus der ungarischen Hauptstadt ist am Freitag in den Ligabetrieb gestartet, dort gab es ein 1:1 gegen Honved. „Wir haben kaum etwas über sie gefunden“, sagt Martins. „Wir haben allerdings ein Video von ihrem letzten Spiel. Auf diese Informationen müssen wir uns beschränken. Wir müssen dieses Video nun schnell analysieren, um zu wissen, was auf uns zukommt.“
Der Racing kann immerhin mit einer Portion Selbstvertrauen in die beiden Partien gehen. Was das Team imstande ist, zu leisten, hat es bereits gegen Athen und Riga bewiesen. „Obwohl wir unser Ziel erreicht haben, wollen wir uns nicht darauf ausruhen“, sagt Martins. „Was wir getan haben, war wirklich gut, aber das ist Vergangenheit. Das hier ist nun eine neue Etappe. Wir wollen die Spiele gewinnen.“ Im Kader gibt es im Vergleich zu den ersten beiden Spielen in der Champions League keine Veränderung.
Die Aufgebote
Ferencváros:
Tor: Milica Kostic, Janka Major, Luca Barti
Verteidigung: Anna Turoczy, Andjela Frajtovic, Petra Nyul, Zille Gagyor, Eszter Ott, Adel Nemeth
Mittelfeld: Vanda Hansz, Barbara Zagonyi, Milagros Diaz, Evelin Fenyvesi, Petra Kovacs, Jadyn Edwards, Eszter Kovacs, Linett Bozsik, Dorottya Czellér
Angriff: Fanni Diószegi, Eszter Czinege, Alesia Garcia, Viktória Nagy, Petra Gégény, Vanessza Nagy,
Racing:
Tor: Adriana David, Andrea Burtin
Verteidigung: Silvia Conte, Loana Fernandes, Aldina Dervisevic, Ana Barbosa, Zoé Teixeira, Eva Fernandes, Mireille Tchengang, Célia Rigaud
Mittelfeld: Marta Estevez, Lise Michalak, Sabrina Deda
Angriff: Andreia Machado, Edina Kocan, Amina Boissou, Caroline Jorge, Coraline Corplet, Julie Wojdyla, Sophie Quatrana
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können