BVB-Lust gegen Schalker Angst

BVB-Lust gegen Schalker Angst

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Lust gegen Frust, Euphorie gegen Angst: Die Stimmung vor dem 137. Revierderby am Freitagabend zwischen dem souveränen Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund und dem Rivalen FC Schalke 04 könnte unterschiedlicher nicht sein.

BVB-Trainer Jürgen Klopp brachte es vor dem Duell in Dortmund auf den Punkt, mochte aber trotz der Vorzeichen keine Sieggarantie für seine Elf geben. „Man kann aus Lust auf Erfolge erfolgreich sein und aus Angst vor Misserfolgen“, sagte Klopp.

Trotz des 25-Punkte-Vorsprungs fürchtet der BVB-Coach den angeschlagenen Rivalen, sieht sogar „viele Vorteile“ bei Schalke:
„Ihre Qualität ist hoch, wir sind nicht der haushohe Favorit. Sie können aus einer negativen Erwartungshaltung heraus überraschen“, meinte Klopp.
„Wir werden uns mit allem wehren, was wir haben.“ Dass sich die Lust-Fußballer auf dem Weg zum siebten Meistertitel aber ausgerechnet vom frustrierten Tabellen-Elften stoppen lassen, ist fraglich. Selbst Magath meinte: „Unser Gegner ist der kommende deutsche Meister. Und zu Hause ist der BVB als Tabellenführer haushoher Favorit.“

Derweil ist die Stimmung im Umfeld nach zwei Rückrunden-Pleiten und wegen der umstrittenen Personalpolitik von Trainer Felix Magath auf dem Tiefpunkt. Aus Sorge um einen weiteren sportlichen Absturz, den Verlust der Identität des Clubs und eine ähnliche Lehrstunde durch den BVB wie beim 1:3 im Hinspiel laufen die Fans Sturm. In einem offenen Brief forderte der „FC Schalke 04 Supporters Club“ den Aufsichtsrat auf, den „Irrsinn der vergangenen Tage zu stoppen“.

35 neue Spieler holte Magath seit seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren, 26 verließen den Club. Dass der 57-Jährige im Winter-Schnäppchenmarkt die „Ladenhüter“ Angelos Charisteas und Ali Karimi holte, bringt das Fass zum Überlaufen. Das Vertrauen in „Magier“ Magath ist erschüttert. Erneut wehrte sich der Trainer am Donnerstag gegen die Vorwürfe.

„Ich bin nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde geholt, um den Umbruch zu machen. Das war in der sportlichen und wirtschaftlichen Lage schwierig. Dafür braucht man mehrere Transferperioden“, sagte er. „Ich habe nie behauptet, dass ich unfehlbar bin. Selbstverständlich mache ich Fehler. Aber ich habe das Gefühl, dass wir uns zu sehr mit uns selbst beschäftigen und nicht alle die Philosophie des Clubs mittragen.“