Tageblatt: Sie haben vor wenigen Wochen im Tageblatt-Interview eine positive Bilanz des „Plan local de sécurité“ (PLS) gezogen. Was kann das Sportangebot in Differdingen zur allgemeinen Sicherheit beitragen?
Guy Altmeisch: Die Sicherheit in einer Gemeinde kann man weder anfassen noch mit Ziffern ausdrücken. Es handelt sich um ein Gefühl. Das Sicherheitsgefühl ist in Differdingen genauso groß wie in anderen Städten im Land. Es ist nicht so, als hätten wir Hotspots, die schlimmer wären als alle anderen. Wir arbeiten präventiv, wenn es Orte gibt, die von den Bürgern gemieden werden. Sport ist eines der Elemente, die dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Der Sportbereich ist ein Umfeld, in dem man lernt, sich an Regeln zu halten. Im Fußball muss man stehen bleiben, wenn der Mann im schwarzen Trikot pfeift. Man befindet sich in einer Gruppe und muss damit klarkommen. Die Sprache oder Nationalität ist egal, zudem tut man etwas für seine Gesundheit und das Sozialverhalten. Es öffnet einem auch die Augen für das „Bénévolat“.
Wie viel Prozent der Bürger der Gemeinde Differdingen sind in einem Sportverein lizenziert?
Wir haben 3.000 Grundschulkinder und ich schätze, dass 70 Prozent von diesen auch in Sportvereinen angemeldet sind. Man weiß allerdings nie, wie viele tatsächlich aktiv sind. Es ist also schwer, das einzuschätzen.
Wie kann man das Sportangebot beschreiben?
Wir geben uns viel Mühe und die finanziellen Möglichkeiten, die bestehenden Strukturen aufrechtzuerhalten. Differdingen wächst. Wir sind bei fast 32.000 Einwohnern und müssen uns ständig daran anpassen. Es muss dauernd überlegt werden, welche Einrichtungen saniert werden müssen und wo etwas Neues errichtet werden sollte. Sport ist lebendig, es kommen auch immer wieder neue Sportarten dazu. Als Gemeinde muss man am Ball bleiben und das auch möglich machen. An unserer Schule „um Bock“ wurde beispielsweise eine Kletterwand installiert, die von zwei Ausbildern überwacht wird. Zudem wird ein neuer Kletterverein eröffnen. Die internationale Schule bekommt ein neues Schwimmbad, da sind wir als Gemeinde ebenfalls einer der Partner. Wir renovieren das Aquasud, das aus allen Nähten platzt, usw.
Um bei der Infrastruktur zu bleiben: Wie sieht es um den Platz des Progrès Niederkorn aus?
Ich habe mir die Baustelle letzte Woche angesehen. Die Bagger rollen, der Platz bekommt ein neues Entwässerungssystem. Nach dem Kollektivurlaub soll gesät werden. Dann braucht es natürlich eine gewisse Ruhephase, damit das Gras dementsprechend stark wird. Wir hoffen, dass er für die zweite Hälfte der Meisterschaft bereit ist. Parallel dazu wird der Kunstrasen in Niederkorn erneuert, der Ende des Monats Juli fertiggestellt sein soll. Die bestehenden Umkleiden und die sanitären Anlagen werden zudem renoviert und es entsteht ein neuer Kabinentrakt mit drei Umkleiden hinter dem Rasen.
Wo wird der Progrès seine Heimspiele der Hinrunde in der BGL Ligue austragen?
Im Stade municipal.
Heißt also, dass dort jede Woche gespielt werden wird. Was bedeutet das für den Rasen des Stadions?
Es wird eine Herausforderung für den Rasen, aber auch für die zwei Mannschaften. Das haben wir im Vorfeld alles geregelt. Der Vorteil ist: Da wir uns in diesen Monaten nur auf einen Platz konzentrieren müssen, können die Kräfte gebündelt werden. Ich bin zuversichtlich, dass unser Gärtnerteam das hinbekommt.
Offiziell sind es ja Rivalen …
Es wird nicht eine Mannschaft der anderen die Grashalme oder die Haare ausreißen (lacht). Auf dem Platz sind es Gegner, aber das war’s dann auch schon.
Dann gibt es ja noch einen weiteren mythischen Fußballplatz in der Gemeinde. Was passiert auf dem Thillenberg?
Das Projekt der Sanierung des Thillenberg zieht sich über fünf Jahre. Wir befinden uns im Jahr zwei. Die Außenmauern wurden bereits renoviert. Nächstes Jahr wird die Tribüne in Angriff genommen, die bekanntlich denkmalgeschützt ist. Es werden Umkleiden kommen, die Pläne sind da. Da es sich um eine kostspielige Angelegenheit handelt, wird das Ganze in Etappen stattfinden.
Wer wird in Zukunft auf dem Thillenberg spielen?
Das ist eine gute Frage, die oft gestellt wird, auf die es vonseiten der Politik aber noch keine Antwort gibt. Es soll eine Arena für den Fußball und den Sport bleiben. Der Thillenberg war als Fußballfestung bekannt und wir werden auch kein Parkhaus aus dem Stadion machen (lacht).
Sie haben kürzlich einen Sportkoordinator eingestellt. Was werden die Aufgaben dieser Person sein?
Das Interesse an diesem Posten ist groß gewesen, auch aufgrund der Lunex und der Studenten, die gerade ihr Sportmanagement-Studium abgeschlossen haben. Unser Koordinator lernt gerade die Stadt und die Kompetenzen kennen. Wie der Titel es sagt, koordiniert er zwischen dem „Service des sports“, dem Ministerium und den Vereinen. Als Gemeinde haben wir ja auch manchmal noch Detailfragen, was staatliche Subventionen angeht. Sein Job ist es, dass Kinder, die leider teilweise zu lange in der „Maison relais“ bleiben müssen, zum Sport finden. Sie müssen nicht alle Fußball spielen, sondern genau das finden, was sie wollen. Er wird zudem Erleichterungen für die Vereine finden, beispielsweise bei den Formularen des „Subside qualité+“ oder den Visiten beim „Médico“.
Welche Probleme tragen die Sportvereine an Sie heran?
Man weiß ja, dass ich im Sport groß geworden bin – und es freut mich, dass die Leute auf mich zukommen. Die meisten Probleme stellen sich dabei, Trainer zu finden, die nachmittags für Jugendtraining zur Verfügung stehen. Früher hatten wir 7.000 Leute, die auf der „Schmelz“ Schichtarbeit gemacht haben, jetzt sind es noch 700. Man kann nicht von einem Fünfjährigen verlangen, bis 19 Uhr in der Dunkelheit zu trainieren. Wenn man keinen Trainer findet, wird es ein finanzieller Schritt, da man jemanden einstellen muss.
Wie ausgelastet sind die Einrichtungen?
Dank einer guten bestehenden Organisation und Programmierung könnte die Auslastung nicht besser sein, auch wenn wir manchmal an unsere Grenzen stoßen.
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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