Damit zog Boonen, vorher in Roubaix 2005, 2008 und 2009 erfolgreich, mit seinem Landsmann Roger de Vlaeminck gleich, der mit vier Siegen bisheriger alleiniger Rekordhalter war. Der Franzose Sebastian Turgot wurde vor dem italienischen Ex-Weltmeister Alessandro Ballan mit 1:39 Minuten Rückstand Zweiter hinter Boonen. Der Triumphator jubelte schon 1600 Meter vor dem Ziel mit gespreizten vier Fingern in die Kamera und absolvierte die Ehrenrunde im Velodrom fast gemütlich.
Radsport in Zahlen
Paris-Roubaix (257,5 km):
1. Tom Boonen (Belgien) – Omega-Quick Step 5:55:22 Std.; 2. Sébastien Turgot (Frankreich) – Europcar + 1:39 Min.; 3. Allessandro Ballan (Italien) – BMC; 4. Juan Antonio Flecha (Spanien) – Sky; 5. Niki Terpstra (Niederlande) – Omega-Quick Step alle gleiche Zeit; 6. Lars Boom (Niederlande) – Rabobank + 1:43; 7. Matteo Tosatto (Italien) – Saxo + 3:31; 8. Mathew Hayman (Australien) – Sky; 9. Johan van Summeren (Belgien) – Garmin-Barracuda; 10. Maarten Wynants (Belgien) – Rabobank alle gleiche Zeit.
Tony Martins Teamkollege Boonen, der in diesem Frühjahr schon Gent-Wevelgem, den E3 Harelbeke und vor einer Woche zum dritten Mal die Flandern-Rundfahrt gewonnen hatte, ist nach langer Durststrecke wieder auf dem absoluten Zenit. Nicht nur seine begeisterten belgischen Landsleute hatten seine Kokain-Affären aus vergangenen Jahren ohnehin längst zu den Akten gelegt.
Popstar
Boonen, der in seinem Heimatland den Status eines Popstars genießt, siegte am Sonntag nach 255 Kilometer in der „Hölle des Nordens“ als absoluter Topfavorit. Auf einem Spezialrad ließ er der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance und hatte auch vor einem langen, risikoreichen Solo keine Angst. 53 Kilometer vor dem Ziel ließ er seinen Teamkollegen und Begleiter Niki Terpstra stehen und genoss seine Triumphfahrt durch das Spalier der Zuschauer.
Auch der wegen seines mehrfachen Schlüsselbeinbruchs fehlende Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara (Schweiz) hätte die Kreise des Belgiers womöglich nicht stören können. Die Italiener Filippo Pozzato und Ballan, die Boonen in Flandern noch hart zugesetzt hatten, konnten ihm am Sonntag nicht gefährlich werden.
De Maart
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