Mittwoch29. Oktober 2025

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Bockel im Kampf mit „Macca & Crowie“

Bockel im Kampf mit „Macca & Crowie“

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Als die Ölscheiche vor Jahresfrist ihren ersten Triathlon ausrichteten, war kaum abzusehen, dass der Ironman Abu Dhabi im Rekordtempo zu einem der begehrtesten Langstreckentriathlons der Saison avancieren könnte.

Finanziell ist dieser Wettbewerb in dieser kostenintensiven Sportart auf jeden Fall interessant. Natürlich ist Luxemburg bei diesem Topevent vertreten, mit einem seiner besten Sportler. Dirk Bockel (Startnummer 2) mischt bei den Professionellen mit. Die Elite wird die insgesamt 223 km Samstagmorgen um 6.20 Uhr (3.20 MEZ) in Angriff nehmen.

Dirk Bockel Steckbrief

o Geburtsdatum: 18.10.1976

o Resultate: 2010: 8. beim Ironman Hawaii, 2. in Abu Dhabi, Platz 3 in Florida, Antwerpen

2009: Sieg beim Ironman 70.3 in Florida, 7. auf Hawaii, 3. in Neuseeland, 4. beim Ironman 70.3 in St. Croix

2008: 25. bei den Olympischen in Peking

o Programm 2011: Samstag: Abu Dhabi, (VAE), 10. April: Miami (USA), 17. April: New Orleans (USA/70.3), 8. Mai: Buschhütten (D/Siegerland-Cup), 14. Mai: Mallorca (E/70.3), 4. Juni: Kohala Coast/Hawaii (USA (70.3), 10. Juli: Providence (USA/70.3), 23. Juli: Rio de Janeiro (BRA/Welt-Militärspiele), 8. Oktober: Kona/Hawaii, 5. November: Panama City (USA)

o Internet:
www.liveandlettri.com

Preisgeld

Wie schon bei der Premiere 2010 liegen auch diesmal in Abu Dhabi insgesamt 230.000 $ im Pott. Die Siegprämie (Männer und Frauen) liegt bei 50.000 $. Eine Gewinnsumme, die die Reisekosten der gesamten Saison decken kann. Auch die Zweit- und Drittplatzierten kommen mit 20.000 $ bzw. 15.000 $ eine Zeit lang gut über die Runden.

Aber nicht nur die Tantiemen ziehen die Triathleten nach Au Dhabi, der Ironman am Arabischen Golf ist auch der erste große Termin in der noch jungen Saison. Der Startschuss für den ersten Ironman der 70.3-Serie findet eine Woche später statt, am 19. März in San Juan (Puerto Rico), oder am Tag darauf (20. März) in Singapur.

Die zweite Auflage des Abu Dhabi Ironman könnte ihr Teilnehmerfeld fast verdoppeln; gingen 2010 rund 800 Triathleten den Start, so können die Organisatoren für die Rennen am Samstag „ausverkauft“ melden, mit 1.500 Teilnehmern.

Ein weiterer Anreiz, der zur Teilnahme bewegte, ist sicherlich die interessante Strecke. Die beiden Schwimmrunden mit insgesamt 3 km Länge finden in einer herrlichen Lagune statt. Die 200 km lange Radstrecke führt die Athleten fast an sämtlichen Bauten der Region vorbei. Als Höhepunkt fahren die Triathleten einen Abstecher auf dem „Yas Marina Circuit“, der Formel-1-Strecke, wo vor fünf Monaten das dramatische Finale ausgetragen wurde. Zum Abschluss steht ein 20-km-Lauf an, mit zwei Runden über den Küsten-Boulevard.

Crème de la Crème

Der Ironman Abu Dhabi ist aber nicht nur quantitativ großartig besetzt, die Meldeliste weist quasi die Crème de la Crème dieser Sportart auf. Hinter dem legendären Ironman Hawaii könnte es das beste Teilnehmerfeld der Saison werden. Bei den Männern ist die komplette Top-7 vom Vorjahr vertreten (8 der Top-10), während es bei den Frauen voraussichtlich zum Revanchekampf zwischen Julie Dibbens (GBR, Siegerin) und Leanda Cave (USA, Zweite) kommen wird. Die Dame aus Salisbury startete 2004 in Athen noch über die Olympische Distanz kommt beim Ironman aber immer besser zurecht: „Mittlerweile weiß ich, was auf mich zukommt und ich kann mich besser auf die Bedingungen und die Strecke vorbereiten.“

Eine Prognose auf den Sieger bei den Männern auszustellen, scheint indes schier unmöglich. Topfavorit wäre der Titelverteidiger Eneko Llanos. Der Spanier absolvierte den Parcours 2010 in 6.34’37“ und ist für Samstag voll motiviert: „Jetzt, am Anfang der Saison, fühle ich mich sehr stark und glaube, dass ich auch in diesem Jahr gewinnen kann.“ Der 35-Jährige hat sich speziell auf dieses Ziel hin vorbereitet. Das „wäre“ muss allerdings wegen eines australischen Duos mit Ausrufezeichen versehen werden. „Macca & Crowie“ zählen aktuell zum Besten, was die Ironman-Szene zu bieten hat. Zusammen holten sie zuletzt vier WM-Titel. „Es ist eine tolle Gelegenheit, gegen die Besten der Welt anzutreten, und dies vor einer solchen Kulisse“, freut sich Chris McCormack (Spitzname: „Macca) auf das Rennen. Wobei seine Form abzuwarten bleibt, da „Macca“ einen Start bei Olympia 2012 in London plant, also über die kurze Distanz.

Anders als sein Pendant Craig „Crowie“ Alexander, der zu den wenigen zählt, die den WM-Titel zweimal in Folge gewinnen konnten (2008 und 2009). Alexander ist für den zweiten Ironman in den Vereinigten Arabischen Emiraten voll motiviert.

Bockel: „Strecke ist eigenwillig“

Von den Organisatoren wird aber ein weiterer Teilnehmer zum engsten Favoritenkreis gezählt: Dirk Bockel. Der Luxemburger belegte bei der Premiere 2010 den zweiten Platz, knapp 53″ hinter Sieger Llanos. Und Bockel blickt zuversichtlich in seine dritte Ironman-Saison (die olympische Distanz ist endgültig „ad acta“ gelegt) und auf einen weiteren Podiumsplatz in Abu Dhabi: „Mein Vorteil ist, dass ich schon letztes Jahr dabei war, auch wenn es in diesem Jahr wesentlich schwerer wird. Aber die Strecke ist sehr eigenwillig, Schwimmen und Laufen sind sehr schnell, auf dem Rad wird deutlich langsamer gefahren als sonst bei einem Ironman. Ich glaube, dass das schon sehr gewöhnungsbedürftig ist und diese Erfahrung habe ich schon hinter mir.“

Auch Dirk Bockel zählt schon zu den Großen seiner Zunft. Der CAEG-Athlet hat sich in St. Augustin (USA) vorbereitet. Auch weil das Florida-Wetter die Möglichkeiten für ein ausgiebiges Radtraining bietet. Und das ist von von Vorteil für den Ironman Abu Dhabi.