Donnerstag23. Oktober 2025

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RadsportBlut, Schweiß und Titel: Pogacar dominiert auch im neuen Jahr

Radsport / Blut, Schweiß und Titel: Pogacar dominiert auch im neuen Jahr
Tadej Pogacar war nach den Strade Bianche gezeichnet Foto: Marco Bertorello/AFP

Tadej Pogacar stürzt heftig und fliegt zum Auftakt in seine Klassikersaison trotzdem allen davon. Ist der Rad-Weltmeister auch 2025 nicht zu stoppen?

Strade Bianche (I/1. UWT): Als Tadej Pogacar vorbei an den Fanscharen durch die malerische Altstadt von Siena schwebte, in Siegerpose einsam dem Ziel entgegen, da spürte er das pure Glück. Kurz nach dem Triumph bei Strade Bianche aber machten sich die Schürfwunden an seinem Körper bemerkbar. „Ich habe es genossen, bis ich die Ziellinie überquert habe. Jetzt bin ich im Adrenalinabbau und beginne, viel Schmerz zu spüren“, berichtete der Dominator des Radsports.

Ein Sturz rund 50 Kilometer vor dem Ziel hatte den Ausnahmefahrer vom Team UAE Emirates-XRG zwar „etwas besorgt“, doch stoppen konnte das Missgeschick den Slowenen nicht. Der dreimalige Tour-Sieger dominierte das Rennen auch mit zerrissenem Weltmeister-Trikot und blutender Schulter. Er jubelte nach 213 Kilometern über seinen bereits dritten Triumph beim Eintagesrennen und sendete (mal wieder) ein Zeichen an die ehrfürchtige Konkurrenz.

„Nicht die beste Art, ein Rennen zu gewinnen, aber ein Sieg ist ein Sieg“, sagte Pogacar, der sich trotz seines ungewohnten Fahrfehlers offensichtlich nicht einmal mehr selbst schlagen kann. Nach seinem Wahnsinns-Jahr 2024 mit Siegen bei der Frankreich-Rundfahrt, dem Giro d’Italia, der Weltmeisterschaft und vielen Rennen mehr, spricht zu Beginn der neuen Saison einiges dafür, dass Pogacar einfach so weitermacht.

In der Toskana jedenfalls konnte ihm keiner das Wasser reichen. Auch nicht Mountainbike-Olympiasieger Tom Pidcock, der Zweiter wurde und es auch bei den kommenden großen Rennen mit Pogacar zu tun bekommen wird. In zwei Wochen steht Mailand-Sanremo (22. März) auf dem Programm – neben Paris-Roubaix eines der zwei Monumente des Radsports, die in Pogacars Titelsammlung noch fehlen. Bislang.

Astolfi und Kockelmann jubeln

Während beim Männer-Rennen kein Luxemburger am Start war, gewann Demi Vollering (FDJ-Suez) die Strade Bianchi Donne (I/1.WWT) nach 136 km vor ihrer Landsfrau Anna van der Breggen (SD Worx-Protime) und Pauline Ferrand-Prévot (Visma-Lease A Bike) aus Frankreich. Nina Berton (EF Education-Oatly) war vorzeitig ausgestiegen.

Beim Grand Prix Criquielion (B/1.1) gab es am Samstag einen italienischen Sieg durch Matteo Moschetti (Q36.5), der den Massensprint vor dem Franzosen Hugo Hofstetter (F/Israel-Premier Tech) und seinem Landsmann und Teamkollegen Giacomo Nizzole gewann. Nach 200 km, von Ath nach Lessines, erreichte Arthur Kluckers (Tudor) das Ziel als 104., mit einem Rückstand von 6:51 auf den Sieger. Gestern war der 24-Jährige beim Grand Prix Jean-Pierre Monseré (B/1.1) im Einsatz und wurde 136. auf 3:04. Schnellster war der Franzose Alexys Brunel (TotalEnergies), vor Stian Fredheim (NOR/Uno-X Mobility) und Michiel Coppens (B/Beat Cycling Club).

Einen belgischen Doppelsieg gab es gestern beim Dorpenomloop Rucphen (NL/1.2) durch Milan De Ceuster (Lotto Development Team) vor Jonas Goeman (Tarteletto-Isorex). Bester Luxemburger war Mathieu Kockelmann als 24., 42 Sekunden hinter seinen siegreichen Teamgefährten. Alexandre Kess und Mil Morang (beide Lotto Kern-Haus PSD Bank) fuhren in der gleichen Zeit auf die Plätze 34 und 94. Bei der Porec Classic (CRO/1.2) kam Loïc Bettendorff (Hrinkov Advarics) mit der Spitzengruppe ins Ziel und belegte Rang 36, zeitgleich mit Tagessieger Matteo Milan (Lidl-Trek Future Racing).

Nachwuchstalent Flavio Astolfi (Jegg-Skil-DJR) stellte seine gute Form beim Juniorenrennen Gran Premi Les Franqueses KH7 (SP/1.1) unter Beweis. Nach 138,5 km erreichte der 17-jährige Rang 23, mit einem Abstand von 3:31 auf seinen erfolgreichen Mannschaftskollegen Gustave Blanc (F). (M.N./SID)