Am Montag gab es keine Tore bei Manchester United gegen Chelsea, und man erlebte einen eher besonnenen Mourinho. Wayne Rooney erhielt Applaus von beiden Fan-Seiten, spielte hervorragend und bewies, warum Chelsea ihn brauchen könnte und United ihn nicht gehen lassen will.
14 Mal hatte Mourinho in seiner erster Amtszeit mit Chelsea gegen Manchester United gespielt. Sechsmal hatte er gegen United gewonnen, nur zweimal verloren, es war zwischen Sommer 2004 und Herbst 2007. Er hatte provoziert, die Schiedsrichter eingeschüchtert, Manager und Spieler der Gegner beleidigt, die Presse geschickt angefüttert und sie dann ohne Gegenwehr an Land gezogen. Den eigenen Spielern flößte er neues Selbstbewusstsein ein, aus mittelmäßigen Typen machte er hochbezahlte mittelmäßige Spieler, aus verwöhnten Stars machte er mannschaftsdienliche Stars, aus Chelsea die meistgehasste Mannschaft Englands und aus den Terry, Cole, Carvalho und Essien Zeitgenossen, die man in einem Atemzug mit den Kray-Brothers erwähnte. Zwei Jahre später war Schluss, denn Abramowitsch wurde das Ego des Portugiesen zu groß und er beschloss, die Champions League mit einem anderen Manager zu gewinnen, was erst Jahre später klappte.
Jagd geht weiter
Jetzt geht die Jagd auf Rooney weiter. Mourinho will ihn unbedingt, hatte aber aus ethischen und moralischen Gründen beschlossen, United und Rooney im Vorfeld des Spiels von Montag einstweilen nicht zu belästigen. So eine Art Waffenstillstand für die Dauer des Kampfes. Das war unheimlich nett von Mourinho, worauf im ganzen Land die Glocken läuteten, Kinder auf seinen Namen getauft wurden und Sepp „Elliott Ness“ Blatter sich nach dem Geisteszustand des Portugiesen erkundete. Jetzt, nach dem Spiel, ist Chelsea wieder an Rooney dran, allerdings nur bis Samstag, denn dann hat die Tochter der Sekretärin des Marketing-Chefs von Manchester ihre erste Reitstunde und Mourinho möchte natürlich unter solchen Umständen keine Unruhe in den Verein bringen, so menschlich kann Fußball sein.
Rooney ist einer der knapp 70 Engländer, oder 33,6% der 220 Spieler, die jeden Samstag in der Premier League auf Feld laufen, die Thekenmannschaft des „George & Dragon“ auf Gibraltar nicht einbegriffen. 70 Spieler und jeder von ihnen läuft Gefahr, englischer Nationalspieler zu werden. Nur bei Madame Tussauds, vor den Toren des Buckingham Palace oder am Piccadilly Circus findet man weniger Engländer als in der Premier League. Die restlichen 66,4% in der Premier League sind Ausländer, darunter die halbe Mannschaft Frankreichs, die in Newcastle landete, was auf einen miserablen Geografieunterricht in französischen Schulen schließen lässt.
De Maart

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