Freitag24. Oktober 2025

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FLBB-Damen„Bitterer Rückschlag, aber kein Genickbruch“, die Reaktionen zum Spiel gegen die Schweiz

FLBB-Damen / „Bitterer Rückschlag, aber kein Genickbruch“, die Reaktionen zum Spiel gegen die Schweiz
Anne Simon bedauert, dass ihr Team die hervorragende Ausgangssituation in der Gruppe H liegen gelassen hat Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Nach der 44:59-Niederlage war die Enttäuschung im Luxemburger Lager groß, da man sich bewusst war, eine Chance verpasst zu haben. Die zahlreichen offensiven Rebounds der Schweiz in der ersten Hälfte waren ein entscheidender Faktor. 

Profispielerin Anne Simon bedauerte es nicht nur, die tolle Ausgangslage ausgelassen zu haben, sondern auch, in heimischer Halle verloren zu haben: „Diese Niederlage ist bitter, da wir wussten, worum es ging. Für uns war es vorher klar, dass es schwieriger als gegen Montenegro werden würde, aber wir waren nicht bereit. Eventuell waren wir müde, aber das können wir nicht als Entschuldigung gelten lassen.“ Besonders problematisch seien die vielen offensiven Rebounds der Schweizerinnen gewesen, wodurch viel Energie verloren ging, um dies wettzumachen. Als es fünf Minuten vor Schluss 44:44 stand, sah die 24-Jährige das Momentum auf luxemburgischer Seite: „Ich dachte, wir würden es schaffen, als wir im letzten Viertel herangekommen waren. Aber die Schweizerinnen waren halt stärker und haben im Gegensatz zu uns von außen getroffen.“ 

Charlie Bidinger betonte, dass alles möglich war, doch die Luxemburgerinnen nicht zu ihrem gewohnten Offensiv-Spiel kamen. „Die Schweizerinnen waren perfekt auf uns eingestellt. Wir fanden einfach kein Gegenmittel“, so Charlie Bidinger. Für Laurie Irthum gab es gleich mehrere Gründe für die Niederlage: „Im defensiven Bereich waren wir in der ersten Hälfte einen Schritt zu langsam. Wir erlaubten der Schweiz zu viele offensive Rebounds. Wir gaben nicht von Anfang an hundert Prozent. Und als sich Ehis (Etute) dann noch verletzte, war die Luft irgendwann raus.“ 

Offensiv nicht gelaufen

Die Verletzung von Ehis Etute (r.), die hier von Schwester Isi vom Feld begleitet wird, war ein entscheidender Faktor
Die Verletzung von Ehis Etute (r.), die hier von Schwester Isi vom Feld begleitet wird, war ein entscheidender Faktor Foto: Editpress/Jeff Lahr

Auch für Cathrin Wolff war es ein schwieriges Spiel: „In der Defensive haben wir uns in der zweiten Halbzeit zurück gearbeitet, aber offensiv ist es einfach nicht gelaufen. Mit 44 Punkten kann man kein Spiel gewinnen.“ Neben den vielen offensiven Rebounds der Schweiz hätten auch die zahlreichen Ballverluste dem FLBB-Team den Stecker gezogen. „Die Verletzung von Ehis war auch ein großer Faktor, da sie normalerweise 35 Minuten auf dem Feld steht und eine große Präsenz im Rebound sowie der Offensive hat“, resümierte Wolff den gebrauchten Tag.

Charlie Bidinger bemerkte, dass die FLBB-Damen in einer Position waren, die sie bisher nicht kannten. „Dass man sozusagen als Favorit in die Partie startet, damit muss man umgehen können. Es ist sicherlich ein Faktor, der eine Rolle spielt. Eine gewisse Nervosität und Druck sind vorhanden.“ 

Dass man sozusagen als Favorit in die Partie startet, damit muss man umgehen können. Es ist sicherlich ein Faktor, der eine Rolle spielt.

Charlie Bidinger

Auch wenn die Enttäuschung groß war, bleibt man zuversichtlich, denn schließlich bleibt noch ein Zeitfenster im Februar: „Die Niederlage gegen die Schweiz ist ein bitterer Rückschlag, aber sicher kein Genickbruch. Ziel ist es, zwei Siege im Februar zu sichern. Sowohl gegen Bosnien als auch gegen Montenegro haben wir gezeigt, dass wir in der Lage sind, zu gewinnen. Es gilt, aus den Fehlern zu lernen und noch stärker zurückzukommen“, erklärte Charlie Bidinger. „Im Februar treten wir zweimal auswärts an. Es wird keine einfache Aufgabe. Für uns gilt es, an dem festzuhalten, was bisher funktioniert hat, und nicht zu hektisch zu agieren“, ergänzte Laurie Irthum. 

Luxemburg weiterhin Tabellenführer

Trotz der Niederlage gegen die Schweiz bleiben die FLBB-Damen in der Gruppe H an der Tabellenspitze. Da sich Montenegro am Sonntag gegen Bosnien-Herzegowina durchsetzte, zieht der Gegner von Donnerstag jedoch an Punkten gleich, allerdings hat Luxemburg derzeit den direkten Vergleich in seiner Tasche (+ 22 Punkte), der in diesem Fall die Reihenfolge bestimmt. Im Februar bestreitet das Team von Coach Mariusz Dziurdzia im letzten Zeitfenster zwei Auswärtsspiele, zuerst in Bosnien, direkt danach in Montenegro. Würde man hier beide Partien gewinnen, wäre man sicher Gruppensieger. Auch ein einziger Sieg könnte reichen, denn es qualifizieren sich bekanntlich nicht nur die achte Gruppenersten, sondern auch die besten vier Gruppenzweiten für die EM. In der Gruppe H könnten nach dem letzten Spieltag sogar Luxemburg, Montenegro und die Schweiz mit zehn Zählern punktgleich sein.