Es berichten David Thinnes, Marc Biwer (Texte), Jerry Gerard (Fotos)
Zunächst schied das Geburtstagskind vom Sonntag in der Qualifikation (siehe auch: Kremer verliert – Kein Rhytmus) chancenlos gegen Lucie Hradecka (Tschechien, 122) aus, um sich anschließend an der Seite von Mandy Minella endgültig aus dem Turnier zu verabschieden.
Kremer/Minella spielten auf dem Center-Court das erste Doppel der luxemburgischen Open 2010 und am Montag das einzige. Die Auslosung hatte es gut mit den beiden Luxemburgerinnen gemeint, denn mit Raquel Kops-Jones (USA) und Sania Mirza (IND) stand ihnen eine durchaus lösbare Aufgabe gegenüber. Wobei die Inderin allerdings eine gute Doppelspielerin ist, mit unter u.a. einem Sieg im gemischten Doppel bei den Australian Open.
Siehe auch: Bildstrecke
Es sollte aber ein sehr schwaches Auftaktspiel werden und ein zerfahrener erster Satz. Mit sechs Breakspielen in Folge. Vor allem Anne Kremer war das schwere Qualimatch anzumerken, was auch nicht von den Gegnerinnen übersehen wurde. Immerhin strahlten Kremer und Minella Zuversicht aus, zumindest bis zum sechsten Spiel, als Anne Kremer ihren zweiten Aufschlag abgab. Hatte man gehofft, Kremer könnte sich an Mandy Minella hochziehen, trat das Gegenteil ein. Kops-Jones brachte ihren Anschlag durch, während Minella den ihrigen abgab und nach 33′ war der erste Satz verloren. Hoffnung keimte im zweiten Satz auf, als beide Luxemburgerinnen ihr Aufschlagspiel durchbrachten, die Gegnerinnen auch. Beim Stande von 2:2 hieß es beim luxemburgischen Doppel dann aus spielerischer Sicht aber leider „game over“ und nach 62′ auch vom Stand her.
Auf den Kopf gestellt
Gegenüber den Jahren zuvor hatte es die Qualifikation indes in sich. War es auf Kockelscheuer Tradition, dass sich die Favoritinnen für das Hauptfeld qualifizieren konnten, sollte dies 2010 auf den Kopf gestellt werden.
Von den acht gesetzten Spielerinnen hatten sich deren schon sechs am Wochenende verabschiedet, am Montag erwischte es (fast) den Rest der Setzliste. Sorana Cirstea (ROU) musste wegen einer Rückenverletzung gegen Mona Barthel (GER, 210) aufgeben. Auch Ivana Lisjak (CRO, 266) und eben Lucie Hradecka (CZE, 122) konnten sich relativ problemlos ins Hauptfeld spielen. Lediglich Kathrin Woerle (GER, 168) und Jill Craybas (USA, 104) lieferten sich einen erbitterten Zweikampf mit dem glücklichen Ende für die Deutsche. Craybas (Nr. 7) hatte aber ebenso Glück, da sie als „lucky loser“ das Hauptfeld als fünfte Qualifikantin komplettierte und somit der Ehre der gesetzten Spielerinnen rettete. Die Lettin Anastasja Sevastova (WTA-44) musste wegen einer Muskelverletzung im rechten Oberarm kurzfristig passen.
Erste Siegerinnen
Die erste Runde des Hauptfeldes wurde mit der Partie Angelique Kerber (GER, 52) gegen Yulia Putintseva (RUS, 804) in Angriff genommen. Die Russin durfte Dank einer Wildcard (von Octagon) antreten, hatte erhebliche Probleme mit ihrem ersten Aufschlag. Nach nur 64′ stand Kerber als erste Achtelfinalistin fest.
Von einem ganz anderen Kaliber war das zweite Einzel zwischen Carla Suarez Navarro (ESP, 60) und Kristina Barrois (GER, 78). Während über zwei Stunden (133′) lieferten sich die beiden ein gutes, abwechslungsreiches und dramatisches Match. Vor allem die Deutsche präsentierte sich von ihrer kämpferischen Seite, als sie im Entscheidungssatz bereits mit 2:5 zurücklag und erfolgreich drei Matchbälle zum 5:5 abwehrte, um dann doch mit 5:7 zu unterliegen.
Weit weniger spannend legte die letzte Partie des Montagabends los, zwischen Virginie Razzano (116), die Französin startete bei ihrem 6. Auftritt in Luxemburg mit einer Wildcard, gegen Anne Keothavong (143), die zum ersten Mal in Luxemburg im Hauptfeld stand, nachdem sie 2003 in der Qualifikation gescheitert war und die aus einer Verletzung heraus kam. Nach 26′ hatte die Engländerin den ersten Satz bereits in der Tasche. Razzano kam gegen die Britin überhaupt nicht zurecht und nach 76′ stand Anne Keothavong, deren Wurzeln in Laos liegen, als dritte Achtelfinalistin fest.
Am Dienstag folgt dann auf Kockelscheuer der erste Auftritt der Nummer eins aus Luxemburg: Mandy Minella (136) trifft – nicht vor 16.00 Uhr – auf die an acht gesetzte Julia Görges (Deutschland, 44).
MB
De Maart
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