CyclocrossBelgier Janssen dominiert in Contern – Papi Siebter

Für den Organisator um Klubpräsident Alain Conter wird es, aufgrund des vollgepackten Rennkalenders, immer schwieriger, Top-Fahrer für seine Traditionsveranstaltung zu gewinnen. Im Gegensatz zum Rennen der Kategorie UCI C2, den der Dippacher Verein sehr früh in der Saison in Schouweiler organisiert hatte, stand die gestrige Veranstaltung in Konkurrenz mit gleich einem halben Dutzend Rennen, darunter dem Superprestige im belgischen Overijse. Vorjahressieger Timothé Gabriel war bei der Coupe de France im Einsatz, um Punkte für eine eventuelle EM-Qualifikation zu sammeln.

Hinzu kam, dass Publikumsmagnet Marie Schreiber (SD Worx Protime), die das Damenrennen vor Jahresfrist souverän gewonnen hatte, ihren Saisoneinstieg aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig verschieben musste. Immerhin spielte das Wetter, nach dem ergiebigen Regen der letzten Tage, mit. Die Zuschauer sollten zudem mit interessanten Rennen für ihr Kommen belohnt werden.

Um die Nachfolge der luxemburgischen Meisterin kamen mehrere Konkurrentinnen infrage. Als Stärkste erwies sich die Niederländerin Larissa Hertog, die sich im ersten Renndrittel absetzen konnte und die Belgierin Perrine Clauzel nach 45 Minuten um 42 Sekunden distanzierte. Auf den ausgezeichneten dritten Platz fuhr die luxemburgischer Espoirs-Meisterin Liv Wenzel, die im Zielbereich von Clauzel, ihrer Teamkollegin bei Sebmotobikes, in Empfang genommen wurde. „Nach der Straßensaison hatte ich eine zweiwöchige Pause eingelegt. Da ich erst am Montag wieder ins Training eingestiegen bin, hatte ich eigentlich nicht vor, hier zu starten. Ich habe mich dann doch dazu entschlossen, teilzunehmen, da es nicht viele Möglichkeiten gibt, ein internationales Rennen in Luxemburg zu bestreiten. Ich bin extrem zufrieden mit meinem Rennen auf diesem schweren Parcours“, so die 21-Jährige, die sich vorgenommen hat, in ihrem letzten Jahr bei den U23 ein gutes Resultat bei der WM zu erreichen. Am kommenden Samstag wird Wenzel beim legendären Koppenbergcross im belgischen Oudenaarde starten. Eine starke Vorstellung bot gestern auch Maïté Barthel (CT Atertdaul), die als Sechste ins Ziel kam, mit einem Rückstand von 2:10 auf Hertog.

Anschließend nahmen insgesamt 31 Espoirs- und Elitefahrer den 2.600 Meter langen Parcours in Angriff. Auf dem anspruchsvollen Gelände, das den Crossern sowohl technisch als auch physisch alles abverlangte, suchte Wout Janssen gleich nach dem Start das Weite. Der 23-jährige Belgier, der in Contern bereits sein neuntes Rennen bestritt, präsentierte sich in ausgezeichneter Form. Schnell war klar, dass es für die Verfolger nur noch um Platz zwei ging. Nach einem spannenden Duell war es der französische Junioren-Meister des Jahres 2020, Ugo Ananie, der seinen Landsmann Lorenzo Marasco im Zielanstieg auf Distanz halten konnte. Der Vorjahreszweite Arne Baers aus Belgien musste sich mit Rang vier abfinden.

Bis Mitte der Renndistanz fuhr der erstaunliche Lennox Papi, zusammen mit dem Tschechen Patrik Lienert und Ingmar Uytdewillingen aus Belgien, um Platz fünf. Diesen musste er am Ende den Vortritt lassen. Nach einem konstant guten Rennen konnte sich das 18-jährige Talent, das im vergangenen Jahr noch bei den Junioren unterwegs war, über Platz sieben freuen: „Ich habe versucht, so lange wie möglich an meinen Begleitern dranzubleiben. Besser hätte es nicht laufen können. Diese Platzierung hatte ich wirklich nicht erwartet“, so der junge Luxemburger, der den Koppenberg ebenfalls in Angriff nehmen wird. Nicht dabei war Ken Conter (Team Snooze), der am Samstag in Soetrich (F) Zweiter wurde, knapp hinter Théo Jung (F) vom Verein des Organisators VC Hettange.

Einen dreifachen belgischen Triumph hatte es bei den Junioren gegeben. Als bester einheimischer Fahrer belegte Ben Fleming (SaF Zéisseng) Rang elf, 1:41 hinter dem siegreichen Maxime Smits. Beim regionalen Rennen der Débutant(e)s waren Leo Marc Lanners und Sarah Koenig vom Cycling Team Atertdaul nicht zu schlagen.