Sie waren als Favorit ins Turnier gegangen, doch die „Belgian Cats“ lagen zehn Sekunden vor dem Ende der Partie noch mit einem Zähler zurück. Es war Antonia Delaere, die schließlich den Ball abfing, den entscheidenden Korb erzielte und ihre Mannschaft damit rettete. Die 30-jährige Aufbauspielerin zeigte damit erneut ihre Klasse, nachdem sie bereits im Halbfinale entscheidend war, als sie mit ihrem Dreipunktewurf die Finalträume von Italien beendete. Ein Wunder für die Belgierinnen, ein Schock für die Spanierinnen, die weniger als drei Minuten vor Schluss noch mit zehn Punkten in Führung gelegen hatten.
Angeführt von einer neuen Generation in Griechenland, mit sechs Spielerinnen, die noch nie zuvor mit der A-Nationalmannschaft angetreten waren, galten die Spanierinnen als Außenseiterinnen. Letztlich verpassten sie nur knapp ihren ersten Titel seit 2019 – und damit auch die Revanche in einem Finale, das eine Neuauflage des Endspiels von vor zwei Jahren war.
„So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“
„Wir haben in diesem Turnier viel gezeigt, obwohl wir dieses Team in nur wenigen Wochen aufgebaut haben“, lobte die sehr erfahrene Alba Torrens. „Diese Medaille hat einen hohen Wert.“ im Gegensatz dazu war es ein Triumph für Belgien, das seit Januar vom US-Amerikaner Mike Thibault trainiert wird, der mehrfach in seiner Heimat Titel gewonnen hat und die Auswahl nun zum zweiten EM-Triumph ihrer Geschichte führte.
„Dieses Team ist einzigartig. Es ist ein kleines Land, das nicht über das Talentreservoir wie die USA, Spanien oder Frankreich verfügt“, erklärte er, „aber es gibt hier einen Teamgeist, den man nicht überall findet.“ Bei dieser Europameisterschaft konnte er auf einen vollständigen Kader zählen, einschließlich des großen Stars Emma Meesseman, die erneut als wertvollste Spielerin (MVP) des Turniers ausgezeichnet wurde.
„Ich habe viele Spiele in meiner Karriere bestritten“, sagte die 32-Jährige, „aber ich bin mir nicht sicher, ob ich je so ein Spiel erlebt habe. Es ist eine gute Erinnerung daran, niemals aufzugeben.“ Das Podium wurde am Sonntag von Italien komplettiert, das sich zuvor gegen Frankreich, Silbermediallengewinner im letzten Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris, mit 69:54 durchsetzen konnte. Die Italienerinnen gewannen damit ihre erste Medaille seit 1995.
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