BASKETBALL: (Viel) mehr war gegen diesen Gegner nicht drin

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Dass es gegen das hochfavorisierte Georgien für Luxemburg in seinem ersten von vier Spielen der Hinrunde in der Qualifikation für die Europameisterschaft der Division B keine Chance auf einen Sieg geben würde, war bereits im Vorfeld bekannt./Gabi Besenius

Die Gäste, die mit Luca Pachulia (Atlanta Hawks) und Nikola Tskitishvili (New York Knicks) zwei NBA-Profis und mit dem eingebürgerten Tyronne Ellis einen ehemaligen NBA-Profi in ihren Reihen hatten, waren sowohl im defensiven als auch im offensiven Bereich klar überlegen. Der Unterschied war unübersehbar. Das nackte Zahlenmaterial sagt übrigens alles aus, insbesondere was die Trefferquote (Luxemburg erzielte 47% der Zwei-Punkte-Würfe, Georgien 70%), aber auch die Rebounds betrifft (Luxemburg holte 19 Rebounds, Georgien 42).
Unsere auf ein kollektives Spiel ausgerichtete Nationalmannschaft kämpfte halt so gut wie möglich mit ihren Mitteln und bot, trotz einer Reihe von Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten, phasenweise eine äußerst anständige Leistung, besonders in den ersten Minuten. Denn die Partie begann sehr vielversprechend. Während rund 5’ war das FLBB-Team, das mit einem hohen Tempo zu Werke ging, den hochgewachsenen Georgiern ein ebenbürtiger Gegner (9:8, 4’). In einem ständigen Auf und Ab wechselte die Führung im Takt (insgesamt siebenmal) und sie betrug nie mehr als zwei Einheiten.
Doch dann drückten die Georgier plötzlich ganz fest in die Pedalen. Sie hatten nun mal in der Größe und der Physis unbestreitbare Vorteile und brachten diese Trumpfkarten auch zum Tragen. So konnten sie bis zum Ende des Auftaktviertels ein erstes Break realisieren. Mit einem Zwischenresultat von 2:14 hatten sie die Zügel des Spiels fester in die Hand genommen und zugleich bereits für klare Verhältnisse gesorgt. Zusätzlich trafen sie aus der Distanz und profitierten außerdem von den Fouls der Luxemburger mit sechs (von sieben) verwandelten Freiwürfen.
Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte. Georgien engte mit viel Druck den Aktionsradius der Luxemburger beständig ein, ließ demnach unserem Team nicht mehr den Hauch einer Chance und erhöhte den Vorsprung bis zur 15’ auf 20 Einheiten. Unsere Nationalmannschaft steckte jedoch den Kopf nicht in den Sand. Im Gegenteil, sie zeigte eine Reaktion. Unter dem Impuls von Schwartz realisierte sie ein 11:4 und konnte somit eine kleine Resultatsverbesserung bewerkstelligen (28:41, 17’). Doch dieses Strohfeuer sollte nur von kurzer Dauer sein. Denn Georgien hatte sofort die richtige Antwort parat. Bis zur Pause war die alte Punkte-Differenz wieder hergestellt.
Nach dem Seitenwechsel sollte sich vorerst mal nicht viel am Spielgeschehen ändern. Der Rückstand der Luxemburger, die sich vor allem durch Drei-Punkte-Würfe (von Abdiu, Delgado und Birenbaum) im dritten Viertel über Wasser hielten, pendelte stets zwischen 15 und 24 Zählern. Am Ende war man aber dem Druck nicht mehr gewachsen, so dass der Luxemburger Rückstand in der Schlussphase auf über 30 Einheiten wuchs.

Stimmen zum Spiel

Carsten Steiner (Head-Coach): „Das Spiel hat meine Erwartungen übertroffen. Man muss bedenken, dass aktuelle und ehemalige NBA-Spieler im Team sind. Gegen diese Basketball-Millionäre haben wir wie ‚erwachsene‘ Basketballer ausgesehen. Der zweite Punkt, der mir gut gefallen hat, war die Einstellung und der Wille. Wir haben gekämpft und uns in der ‚Defense‘ abgerackert. Der Plan wurde jedenfalls umgesetzt. Ich bin mehr als zufrieden. Wir spielten attraktiven Basketball und die Jungs haben Spaß. Die jungen Akteure treten rotzfrech und mit viel Selbstvertrauen auf. Das lässt für die Zukunft hoffen.“
Pitt Koster: „Im Vorfeld war bekannt, dass uns eine sehr schwierige Aufgabe erwarten und dass wir klar unterlegen sein würden. Und da wir kleiner sind, mussten wir schnell sein. Die Schnelligkeit und die Drei-Punkte-Würfe sollten unsere Stärken sein. Das hat anfangs des Spiels auch sehr gut geklappt. Doch Georgien war uns in der Größe klar überlegen, dann ist es auch schwer auszublocken. Im Großen und Ganzen ziehe ich eine positive Bilanz.“

Im Überblick

„T“ Bestnote: Martin Rajniak
Viertel: 13:24, 20:28, 18:24, 14:22
Punkte: Luxemburg: M. Rajniak 13, Schwartz 10, P. Rajniak 8, Muller 6, Birenbaum 6, Abdiu 6, J. Delgado 5, Schumacher 5, Kieffer 3, Koster 3. Georgien: Ellis 24, Sanikidze 20, Tskitishvili 12, Pachulia 12, Tsintsasze 10, V. Boisa 6, Shermadini 6, A. Boisa 3, Gamqrelidze 3, Tugushi 2,
Schiedsrichter: Mogulkoc (Türkei)/ Shulga (Ukraine)
Zuschauer: 300