Samstag15. November 2025

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Handball„Bad job, Lux-boys“: Im Vorfeld des Galaspiels verliert Luxemburg mit 24:30 gegen die USA

Handball / „Bad job, Lux-boys“: Im Vorfeld des Galaspiels verliert Luxemburg mit 24:30 gegen die USA
Die FLH-Auswahl um Ben Weyer (in Blau) tat sich gegen die US-Amerikaner, die im Vergleich zum letzten Spiel vor zwei Jahren große Fortschritte gemacht haben, sichtlich schwer Foto: Fernand Konnen

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Sozusagen im Vorprogramm zum Galaspiel zwischen Deutschland und Portugal standen sich am Freitag in der Arena der Coque die zwei Männer-Nationalmannschaften aus Luxemburg und den USA gegenüber. Es sollte ein Match auf Augenhöhe werden, es wurde jedoch eine unerwartet klare Angelegenheit für die US-Boys, die sich nach 60 Minuten mit 30:24 behaupteten.

Zwei Tage nach der hohen 21:39-Niederlage gegen die Portugiesen erwischten die Luxemburger gestern einen regelrechten Katastrophen-Start. Nur sechs Minuten waren gespielt, da lagen die Hausherren mit 0:4 in Rückstand. Trainer Nikola Malesevic hatte im Vergleich zum Portugal-Match nur minimale personelle Änderungen vorgenommen. Für den Berchemer Keeper Scott Meyers stand der Neu-Merscher Jérémy Guerder als zweiter Torwart auf dem Spielberichtsbogen, derweil Joé Schuster nicht im 18-köpfigen Aufgebot stand. Es dauerte fast sieben Minuten, bis Rastoder den ersten Treffer für die FLH-Auswahl erzielte, erst danach lief es etwas besser für die Gastgeber.

Die US-Amerikaner verteidigten aber ihren Vorsprung, nach rund 18‘ hatten die Luxemburger durch zwei Tore in Folge von Aldin Zekan aber immerhin wieder den Anschluss zum 6:7 hergestellt. Die US-Boys erwiesen sich jedoch als starker Gegner und nach 25‘ hatten sie ihren Vorsprung sogar auf 14:9 ausgebaut. Vor allem die Luxemburger Abwehr bekam keinen Zugriff, zu leicht konnten sich die Gästespieler vorne durchsetzen und in einigen Phasen kamen Hüter, Fofana und Co. unbedrängt zum Torwurf. Das Engagement in der Defensive ließ im ersten Abschnitt mehr als zu wünschen übrig, nach dem Dreh musste sich in dieser Hinsicht also etwas ändern.

Frühe Vorentscheidung

Besser wurde es aus Luxemburger Sicht jedoch nicht. Nach gut sieben Minuten in der zweiten Hälfte führten die USA sogar deutlich mit 21:13 und eine Vorentscheidung war bereits frühzeitig gefallen. FLH-Coach Nikola Malesevic versuchte zwar während eines Time-outs, an einigen Stellschrauben zu drehen, ein richtiges Aufbäumen gegen die drohende Niederlage vermisste man aber aufseiten der FLH-Akteure. Im Gegensatz zur Begegnung vor genau zwei Jahren, als man die US-Amerikaner noch klar besiegt hatte, waren bei den Gästen unter ihrem Chef-Coach Robert Hedin deutliche Fortschritte zu erkennen. Der Sieg der US-Truppe geriet auch in der Schlussviertelstunde zu keinem Zeitpunkt mehr ernsthaft in Gefahr, im Gegenteil, am Ende kassierte die FLH-Auswahl nach schwacher Leistung eine deutliche Niederlage.

Einer der Lichtblicke: Der junge Loic Kaysen (in Blau) konnte einige Male sein Potenzial unter Beweis stellen
Einer der Lichtblicke: Der junge Loic Kaysen (in Blau) konnte einige Male sein Potenzial unter Beweis stellen Foto: Fernand Konnen

Lichtblicke aufseiten der Luxemburger gab es nur wenige. Wirtz und Hoffmann hatten Normalform, derweil der junge Kaysen einige Male sein Talent aufblitzen ließ. Nach dem Spiel war bei der Luxemburger Delegation die Enttäuschung klar zu erkennen. „Natürlich hatten wir eine andere Vorstellung, wie das Spiel verlaufen sollte“, sagte Yann Hoffmann. „Wir müssen aber noch eine ganze Reihe von jungen Spielern integrieren, und das benötigt seine Zeit. Nach nur fünf Trainingseinheiten kann man nicht zu viel erwarten, es geht nur step by step vorwärts.“ Nationaltrainer Nikola Malesevic war ebenfalls nicht zufrieden. „Es fehlt einigen meiner Spieler an Selbstvertrauen, zudem war der Gegner stärker als wir das erwartet hatten.“

Am Samstag hat die FLH-Auswahl aber um 18.00 Uhr bereits die Gelegenheit zur Revanche.   

Statistik

Luxemburg: Herrmann (4 Paraden) und Guerder (2 P.) im Tor – Popescu, Etute, Weyer 2, Muller 1, Ilic 1, Armin Zekan, Wirtz 7/4, Trivic 1, Aldin Zekan 2, Scheid 1, Rastoder 1, Kaysen 2, Biel 1, Hoffmann 5, Guden, Werdel
USA: Merkovszki (5 P.) und Ingram (3 P.) im Tor – A. Binderis, Amitovic, Stromberg, Chan 8/2, Hines 3, Fofana 5, I. Hüter 2, Morawski, P. Hüter 5, Skorupa 1, Hoddersen 2, Srsen, M. Binderis 4, Rysgaard
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Siebenmeter: Luxemburg 4/4 – USA 2/2
Zeitstrafen: Luxemburg 6 – USA 4
Zwischenstände: 5‘ 0:3, 10‘ 2:6, 15‘ 5:7, 20‘ 8:11, 25‘ 9:14, 35‘ 13:18, 40‘ 14:22, 45‘ 17:25, 50‘ 19:26, 55‘ 22:28 
Zuschauer: 750 (offizielle Angabe)


Johannes Golla (in Schwarz) und das DHB-Team setzten sich in einer hochklassigen Partie mit 30:28 gegen Portugal durch
Johannes Golla (in Schwarz) und das DHB-Team setzten sich in einer hochklassigen Partie mit 30:28 gegen Portugal durch Foto: Fernand Konnen

Galamatch hielt, was es versprochen hatte

Am Freitagabend stand mit dem Galamatch zum 75. Jubiläum der FLH in der Coque der Höhepunkt in der Luxemburger Woche des Handballs an – und das Schaulaufen zwischen Deutschland und Portugal hielt, was es versprochen hatte: Beide Teams zeigten vor 1.800 Zuschauern erstklassigen Spitzenhandball – obwohl DHB-Trainer Alfred Gislason im Vorfeld einen Umbruch eingeläutet hatte und mit zahlreichen neuen Gesichtern nach Luxemburg gereist war. Die Neulinge im Team waren aber gewillt, sich für die im Januar anstehende EM zu empfehlen – das Galamatch nahmen sie demnach nicht auf die leichte Schulter. Es entwickelte sich gegen die starken Portugiesen von Beginn an ein offener Schlagabtausch. Golla, Kohlbacher, Schiller und Co. hatten aber immer leicht die Nase vorn.
Einen zunächst kleinen Vorsprung bauten die Deutschen nach einer Viertelstunde auf 10:6 aus. Die DHB-Auswahl überzeugte besonders durch ihr schnelles Spiel und individuelle Klasse. Die Portugiesen leisteten derweil über ein starkes Kollektiv tapfere Gegenwehr – dennoch führten die Deutschen zur Halbzeit 18:13. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte der Truppe von Gislason, die ihren Vorsprung innerhalb von zehn Minuten auf neun Tore ausbaute (24:15).
Portugal ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Während bei Deutschland die nächste Generation zum Einsatz kam, kämpften sich Moreira, Alves, Iturriza und Co. in einer unterhaltsamen Schlussphase zurück. Den deutlichen Rückstand verkürzten sie nach 53 Minuten wieder auf 25:26. Nach 60 Minuten ging Deutschland aber mit 30:28 als Sieger vom Platz. Mehr zu den Länderspielen in der Coque lesen Sie in der Montagsausgabe des Tageblatt. (jw)