Christophe Junker
Die beiden ersten Partien fanden im Jahr 2001 im Rahmen einer WM-Qualifikation statt … und gingen allesamt verloren. 0:2 am 24. März 2001 im Stade Josy Barthel und 0:1 am 1. September 2001 auf den Schafsinseln.
Guy Hellers will und kann den heutigen Gegner nicht mit dem von vor neun Jahren vergleichen: „Es sind praktisch zwei Generationen. Die Eindrücke, welche ich von den Färöern gewinnen konnte, habe ich von den DVDs der Partien gegen Rumänien (1:3-Niederlage) und gegen Island (0:2). Ich habe eine kompakte und diszipliniert auftretende Mannschaft gesehen, welche bei Standards gefährlich ist und wie gegen Rumänien mit dem Kopf trifft.“ Nicht die besten Vorzeichen, offenbarte Luxemburg doch in der Vergangenheit des Öfteren (eklatante) Schwächen im Luftkampf.
Aber nicht nur aus diesem Grund sieht Guy Hellers die Färinger im Vorteil, also in der Favoritenrolle: „Wir können noch nicht mit solch einer Mannschaft auf Augenhöhe rivalisieren. Sie haben zwei ganz gute Spieler, einer spielt vorne drin und steht bei Newcastle unter Vertrag. Deshalb gilt für uns weiter: Defensiv müssen wir zunächst gut stehen. Wir können das Spiel noch nicht an uns reißen und sagen, wir machen jetzt ein Resultat. Dafür fehlt uns der Kreativspieler, dafür fehlen uns Profis.“ Guy Hellers will auch nichts von bewusstem Understatement wissen, um den Druck eines positiven Resultats gegen einen anderen „Zwerg“ zu mindern: „Das hat damit nichts zu tun, wir sind einfach nur realistisch.“
Die Aufgabe heute Abend hätte für Luxemburg in der Tat noch schwerer werden können, hätten die FLF-Ärzte gestern Abend nicht grünes Licht für einen Einsatz der Stützen Jonathan Joubert (hintere Oberschenkelregion) sowie der beiden Innenverteidiger Jeff Strasser (nach Knöchelproblemen) und Guy Blaise (Wade) gegeben. Auch Mathias Jänisch kann trotz Verstauchung mit einem dicken Tapeverband spielen. Bei Eric Hoffmann waren die Fragezeichen ob seines Unwohlseins am größten. Gestern kam der Appetit aber zurück und auch die Ärzte stimmten einem Einsatz zu. Sicher fehlen werden Gilles Bettmer und Lars Gerson, welche von ihren jeweiligen Klubs nicht freigestellt wurden.
Nicht abweichen wird der Nationalcoach von seiner 4-5-1-Taktik, wie er vor dem gestrigen abendlichen Training mitteilte, wobei „wir noch eine Einheit haben und uns einige Ideen vorschweben“. Die könnten dann doch von offensiverer Natur sein, denn: „Gegen den RFC Liège am Samstag und die ganze Woche im Training war der Wille erkennbar, ein anständiges Spiel zu zeigen.“ Zur Erinnerung: Im besseren Trainingsspiel gegen die Belgier siegte das FLF-Team 6:1!
Von Müdigkeit bei Luxemburg war vor fast einer Woche nichts erkennbar. Wie und warum auch? Darauf hat Guy Hellers so seine Meinung: „Die Spieler hatten doch während viereinhalb Monaten im Winter Zeit, sich zu erholen. Ich denke auch nicht, dass unsere Meisterschaft so exzessiv schwer ist, dass sie am Ende der Saison müde sein müssten. Dafür bedürfte es schon einer Reform der Meisterschaft.“
Diese Entschuldigung kann also im Falle eines (peinlichen) Ausrutschers nicht herhalten.
Die Aufgebote
Luxemburg:
Tor: Jonathan Joubert (F91/33 Länderspiele/0 Tore), Marc Oberweis (Jeunesse/7/0)
Abwehr: Guy Blaise (Virton/B/7/0), Dan Collette (Jeunesse/23/0), Eric Hoffmann (Jeunesse/61/0), Kim Kintziger (Déifferdeng 03/34/1), Kevin Malget (Aachen/D/0/0), Massimo Martino (Wuppertal/D/5/0), Mario Mutsch (Metz/F/), Tom Schnell (RFCUL), Jeff Strasser (Grasshopper Zürich/CH)
Mittelfeld: Mathias Jänisch (Déifferdeng 03/9/0), Tom Laterza (Sedan/F/2/0), Joël Pedro (Sedan/F/39/1), Ben Payal (F91/30/0), René Peters (Jeunesse/72/3), Sergio Teixeira (Rümelingen/0/0)
Angriff: Dan Da Mota (F91/18/0), Amel Cosic (Wiltz/0/0), Joël Kitenge (Fola/21/1)
Färöer:
Tor: Gunnar Nielsen (Manchester City/ENG), Meinhard Joensen (B36 Tórshavn)
Abwehr: Vagnur Mohr Mortensen (HB Tórshavn), Johan T. Davidsen, Einar T. Hansen (beide NSÍ Runavík), Atli Gregersen (Víkingur), Egil á Bø (EB/Streymur), Jónas Tór Næs (BK Frem), Atli Danielsen (Roskilde/DK)
Mittelfeld: Súni Olsen (Víkingur), Bogi Løkin (BK Frem), Jákup á Borg, Christian R. Mouritsen (beide B36 Tórshavn), Fróði Benjaminsen, Símun Samuelsen, Rógvi Poulsen (alle HB Tórshavn), Jann Ingi Petersen (NSÍ Runavík)
Angriff: Christian Høgni Jacobsen (NSÍ Runavík), Jóan Símun Edmundsson (Newcastle/ENG), Christian Lamhauge Holst (Silkeborg/DK)
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